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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Computersystem.
    Ambrose genoss auch das
Gefühl, im Zentrum der Aktivitäten zu sein. Das einzige Problem war, dass es
nicht wirklich viel für ihn zu tun gab. Alle arbeiteten sich durch Stöße von
Papier oder durch Daten auf ihren Bildschirmen, aber er wusste, dass sie sich
nur ablenkten. Alle saßen auf glühenden Kohlen und warteten, dass Stacey hinter
ihrer Barrikade aus Bildschirmen hervorkäme und verkündete, dass sie auf Gold
gestoßen sei.
    Da er nichts anderes zu tun
hatte, dachte er, er könnte ja seine E-Mails checken. Leise vor sich summend,
wartete er, bis sie auf dem Monitor erschienen. Das Summen brach plötzlich ab,
als ihm klarwurde, was er da vor sich sah. Die zweite Nachricht im Posteingang
trug die Betreffzeile: davywarl@ gmail.com: Wie kann ich helfen?
    Ambrose schluckte. Er war sich
nicht sicher, was er tun sollte.
    Gern hätte er die E-Mail
geöffnet, aber Stacey und ihresgleichen hatten ihn so gründlich vor der
zerstörerischen Wirkung gewarnt, die virusverseuchte E-Mails entfalten können,
dass er kein Risiko eingehen wollte. Aber die Expertin war ja vor Ort. Er ging
zu Staceys Ecke hinüber und wartete, während ihre Finger über die klickenden
Tasten huschten. Nach einer knappen Minute blickte sie auf. »Wollten Sie etwas
von mir?«
    »Ich glaube, ich habe eine
E-Mail von Warren Davy«, sagte er. »Auf meinem Computer.«
    Stacey sah ihn an, als sei er
etwas begriffsstutzig. »Welcher Account?«
    »Mein Account bei der Polizei.
[email protected]
    »Gehen Sie und schließen Sie
bitte das Mailprogramm auf Ihrem Rechner«, wies sie ihn an. »Dann kommen Sie
wieder her und melden sich hier an.«
    Bis er wieder zu ihr
zurückkehrte, hatte sie das Login-Fenster bereits geöffnet. Sie stand auf und
schaute weg, während er sein Passwort eingab. Ambrose vermutete, dass das nur
Schau war. Wahrscheinlich zeichnete ihr System jeden Tastenanschlag auf. Als
er sich eingeloggt hatte, trat er zurück und ließ sie an den Computer. Sie
legte den Kopf schief und betrachtete die Betreffzeile.
    »Dann wolln wir mal«, meinte
sie. »Keine Sorge. Ich habe jeden Virenschutz, der der Menschheit bekannt ist,
auf meinem System laufen und noch ein oder zwei außerirdische.« Er war nicht
sicher, ob das ein Scherz war.
    Die E-Mail erschien auf der
unteren Hälfte des mittleren Bildschirms. Auf dem oberen Teil lief ein Strom
von Zahlen und Buchstaben durch. Aber Ambrose interessierte sich nur für den
Inhalt der Nachricht.
     
    Hallo Detective Sergeant Ambrose,
meine Partnerin Diane Patrick sagte mir, Sie wollten, dass ich mich bei Ihnen
melde. Es hat etwas mit meinem Wagen zu tun? Sorry, dass ich nicht anrufe, ich
bin geschäftlich auf Malta, und Telefonieren kostet mich ein Vermögen,
außerdem arbeite ich so ziemlich rund um die Uhr, deshalb ist eine Mail
einfacher für mich. Wenn Sie mich wissen lassen, worum es geht, melde ich mich
so bald wie möglich.
    Beste Grüße Warren Davy DPS Systems:
www.dps.com
     
    »Interessant«, bemerkte
Stacey.
    »Sieht in meinen Augen
ziemlich unkompliziert aus«, meinte Ambrose.
    »Nur dass sie nicht von Malta
abgeschickt wurde.« Stacey zeigte auf den oberen Bildschirm, wo eine ganz
einfache Nachricht erschienen war. »Sie ist von einem Rechner der Stadtbücherei
von Bradfield gekommen. Er ist in der Stadt, Sergeant. Und entweder ist es ihm
egal, dass wir das wissen, oder er ist ein arrogantes Arschloch und denkt, wir
sind längst nicht so auf der Höhe wie er.«
    »So oder so macht er sich
wahrscheinlich bereit, wieder loszulegen. Wie kommen Sie mit Ihrer Falle
voran?« Stacey zuckte mit den Schultern. »Wenn sie fertig ist, ist sie fertig.
Diese Dinge lassen sich schwer genau voraussagen.« Sie fing wieder an, etwas
einzugeben, ihre Augen flitzten zwischen den Bildschirmen hin und her. Während
Ambrose ihr dabei zusah, erstarrte sie plötzlich. Sekunden verstrichen, aber
sie machte immer noch keine Bewegung. Er dachte schon, sie atme gar nicht mehr.
    Dann flogen ihre Finger über
die Tasten, fast zu schnell, um folgen zu können. »Erwischt, erwischt, erwischt«,
sagte sie, und ihre Stimme steigerte sich von einem Flüstern zum lauten Rufen.
»Wir haben ihn«, schrie sie.
    Fast bevor ihre Worte
verklungen waren, standen schon alle um sie herum. Carol Jordan bahnte sich
einen Weg durch ihre Mitarbeiter. Ambrose wich zur Seite. »Was ist los, Stacey?
Was haben Sie gefunden?«
    »Ich hab zwei. BB und GG. BB
ist oben rechts, GG oben links.«
    Sie standen da wie

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