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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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während sie mit Schrecken an den Tag dachte, der vor
ihr lag. Ihre Fluchtversuche waren alle gescheitert. Es schien, als könnte sie
nur noch auf Dienstag warten ... wenn dieser Dienstag denn jemals kam. Obwohl
ein kleiner Teil, ein sehr kleiner Teil von ihr, Cain nach der letzten Nacht
vertraute, so war er doch immer noch ein Outlaw und sie seine Gefangene. Sie
brauchte verzweifelt eine Sicherheit, daß sie diese Zeit überleben würde. Wenn
der Overland Express das Lösegeld zah len würde, konnte sie unter Cains Schutz
bis Dienstag durchhalten. Wenn irgend etwas schiefginge, mußte sie wissen, was
auf sie zukommen konnte.
    Es war
schwierig, den Teller zu balancieren, während sie den Pfad hinaufkletterte.
Immer wieder strauchelte sie und verlor einige Stücke des Gebäcks, bis er die
Arme ausstreckte und sie stützte. Doch wenn sie wieder sicher auftreten konnte,
schob sie jedesmal seine Hände fort, als hätte er eine anstekkende Krankheit.
Seine Berührung schien eine Art Urinstinkt in ihr zu wecken und zwang sie, sich
an den Morgen zu erinnern.
    In der
Dämmerung war sie erwacht, weil eisige Luft ihren Rücken auskühlte. Zitternd
setzte sie sich auf und sah Cain, der sein Halfter um die Hüften schnallte und
sie dabei anstarrte. Er senkte seinen Blick auf ihre aufgelösten Haare, und
verschüchtert fuhr sie sich mit den Fingern durch die wilden Strähnen.
Die meisten Nadeln waren herausgerutscht, als sie sich heftig gegen ihn gewehrt
hatte. Als ob er ihre Gedanken lesen konnte, hatte er sich gebückt und einen Streifen Leder vom Saum seiner abgenutzten Chaps abgerissen. Er reichte es
ihr mit einer seltsamen, überlegten Geste, und sie nahm es, wobei sie sich
innerlich für die dumme Dankbarkeit verachtete, die sie empfand.
    Und sie verachtete
sich für das Rasen ihres Herzens unter seinem durchdringenden Blick.
    Die
Erinnerung an diesen Blick verwirrte sie selbst jetzt noch. Ihre Röcke
verfingen sich an ihren Stiefeln, und sie stolperte. Der volle Teller flog
ihr aus der Hand, als sie nach einem Ast griff, um zu verhindern, den steilen
Pfad wieder hinunterzurutschen. Doch der spitze, dornige Ast verfing sich
in ihrem Handschuh und
riß ihre Handfläche auf. Christa( stöhnte vor Schmerz auf.
    Er fing sie
auf und machte ihre Hand von dem Ast los. Gepreßt sagte er: »Ziehen Sie diesen
verdammten Handschuh aus!«
    »Die
Waffeln«. rief sie. ohne auf ihre blutende Hand zu achten. Der Gedanke daran,
wieder ins Lager zurückzukehren um neue zu backen, war ihr zuwider.
    Er blickte
auf die verkohlten. wahrscheinlich ungenießbaren Waffeln. die auf dem Pfad
verstreut lagen. Dann schüttelte er den Kopf: »Ein bißchen Dreck kann diese
Katastrophe auch nicht schlimmer machen.«
    In einer
anderen Situation hätte sie sich beleidigt gefühlt, aber er hatte ja recht.
Ihre Kochkünste waren äußerst bescheiden, und sie war froh darüber. Die Kineson
Gang hatte es verdient. daß man sie vergiftete.
    Sie beugte
sich hinunter, um das Gebäck aufzusammeln und den Staub abzuschütteln. Doch er
hielt sie zurück. »Ich sagte, Sie sollen die Handschuhe ausziehen.«
    »Nein ...«
Sie hatte das Wort kaum ausgesprochen, als er sie schon auf ihre Füße zog und
den Handschuh von ihrer linken Hand riß.
    Sein Blick
musterte ihre Hand. an der verdächtigerweise der Ehering fehlte, und bevor sie
sich zurückhalten konnte, stammelte sie bereits eine Erklärung heraus: »Ich
... ich brauchte Geld, nachdem mein Mann gestorben war. Ich mußte den Ring verkaufen!«
    Er musterte
intensiv ihr Gesicht. Ihre Nervosität entging ihm nicht.
    »Wie lange
waren Sie verheiratet?«
    »Zwei
Jahre.« Die Lüge kam ihr leicht von den Lippen.
    »Und er ist
seit sechs Wochen tot?«
    »Ja.«
    Er sah
wieder auf den Finger und rieb mit dem Daumen über die Stelle, wo er gesessen
haben sollte. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen, als freute er
sich, daß sie in eine Falle getappt war. »Ich sehe keinen weißen Hautstreifen.«
    Sie gab
keine Antwort. Wenn sie ihm mehr gestand, wäre sie verloren.
    Plötzlich
griff er nach ihrer rechten Hand und zog auch den Handschuh ab.
    Augenblicklich
durchfuhr Christal ein Gefühl der Panik. Er durfte die Narbe nicht sehen. Die
Plakate, mit denen nach ihr gesucht wurde, konnten durchaus vereinzelt auch
hier im Westen hängen. Und wenn er jemals eins gesehen hatte, wußte er, daß
eine hohe Belohnung auf sie ausgesetzt war.
    Sie riß
sich los, bereit, lieber zu kämpfen, als zu enthüllen, was der

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