Medstar 02 - Jedi-Heilerin
zerblasen wurde - ganz zu schweigen von dem Schiff und dem Piloten, die dabei ebenfalls verbrennen würden. Kaird wäre nicht zu einem der besten Einsatzkräfte der Schwarzen Sonne geworden, zu einem Attentäter, der etliche Feinde der Organisation ausgeschaltet hatte, ohne auch nur ein einziges Mal verhaftet oder auch bloß verdächtigt worden zu sein, wenn er gierig oder dämlich gewesen wäre. Man tüftelte einen Plan aus. Dann legte man sich einen Reserveplan zurecht. Dann machte man einen Reserveplan für den Reserveplan. Er hatte bereits ein spezielles Schiff im Sinn, und wenn er es schaffte, es in die Finger zu bekommen, wäre es das perfekte Gefährt. Er würde sobald wie möglich damit anfangen, es auszukundschaften. Dazu würde er hoch zum MediStern müssen, doch die Alarmbereitschaft hatte mittlerweile etwas nachgelassen, und als Angehöriger eines religiösen Ordens würde er keine Probleme haben, in die Luftschleuse zu gelangen.
Anschließend würde der Rest ein Kinderspiel sein. Er konnte die beißend kalte, saubere Luft des Horsts schon fast wieder riechen...
23. Kapitel
Eigentlich wollte Jos I-Fünf ausführlich über die Einzelheiten seiner wiederhergestellten Erinnerung ausfragen, doch unglücklicherweise zeigte sich, dass dies ein weiterer langer Tag des Soldatenzusammenflickens werden würde. Die meisten Eingriffe waren nicht sonderlich schwierig und auch nicht enorm kompliziert. Meistens ging es darum, Granatsplitter zu entfernen, wie es Front-Chirurgen in den vergangenen paar Jahrtausenden unentwegt auf Kriegsschlachtfeldern getan hatten. Die Separatisten waren sich inner grimmigen Tatsache des Krieges wohl bewusst - wenn man einen Soldaten tötete, fielen für den Gegner lediglich die Kosten für die Wiederverwertung an. Machte man einen Soldaten hingegen kampfunfähig, beanspruchte man damit für eine Zeit lang auch Vorräte und Personal des Gegners.
Jos verpflanzte verbrannte Haut, schnitt zerfetztes Gewebe heraus, entfernte verletzte Organe und ersetzte sie durch frische Transplantate. Die Zeit kroch dahin.
Tolk arbeitete heute mit einem anderen Chirurgen zusammen. Jos versuchte, ihren Blick zu suchen, wann immer er konnte, aber ohne Erfolg. Sie schaute ihn einfach über ihre Maske hinweg an, ohne dass ihre Augen irgendetwas preisgaben - dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Arbeit zu.
Als seine Schicht schließlich zu Ende war, waren neun Truppler unter seinen Händen hindurchgewandert, und er hätte im Stehen einschlafen können - etwas, das er seit seiner Facharztausbildung nicht mehr getan hatte.
Er ging in den Waschraum und wusch sich das Gesicht und die Hände, ließ sich lauwarmes Wasser durchs Haar rinnen. Das half ein wenig dabei, die Erschöpfung zu verdrängen. Es gab Zeiten, in denen er genau wie Uli gewesen war - nun, ein bisschen älter. Damals wäre eine Schicht wie die, die er gerade hinter sich hatte, einfach an ihm abgeperlt wie Wasser am Rücken eines Aqualishaners. Doch nun schien es, als könne er jedes Mal, wenn er in den Spiegel schaute, neue Falten im Gesicht entdecken, noch mehr graue Härchen in den Bartstoppeln. Er sah allmählich aus wie ...
Bei den Schöpfern, er sah allmählich aus wie sein Onkel!
Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit Tolk zu reden - sie hatte ihre Schicht vor ihm beendet, und seitdem hatte er sie nicht mehr gesehen.
Als er den Waschraum verließ, sah er I-Fünf, der soeben den Desinfektionskorridor des Operationssaals verließ. Die Kombination aus UV-Licht und Ultraschall reicht aus, um sämtliche Krankheitserreger zu zerstören, die es vielleicht irgendwie durch das sterile Patientenfeld geschafft hatten, doch der Droide beschwerte sich stets darüber, dass der Schall ihm anschließend für einige Minuten das Roboteräquivalent von Ohrensausen bescherte.
»Deine Erinnerung ist also komplett wiederhergestellt?«, fragte Jos, als sich der Droide zu ihm gesellte.
»Wie meinen?«
»Dreh mal deine Hörsensoren weiter auf. Du sagtest, dass du dich wieder an alles erinnerst«, sagte Jos. »Also, sag's mir - bist du in Wahrheit der Schoßdroide irgendeiner wohlhabenden Prinzessin oder der Frisör eines Shistavanen oder was?«
»Ich bin exakt das, was ich vorher auch war, vielen Dank der Nachfrage. Ich sagte, es gebe Lücken in meinem Gedächtnisspeicher, die aufgefrischt werden müssten. Das ist jetzt passiert. Meine internen kognitiven Funktionsreparaturen sind abgeschlossen.«
»Ich wünsche, das könnte ich auch
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