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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewegte sich geschmeidig über das Wasser. Die Strömung machte ihm nichts aus, weil er größtenteils aus dem Wasser herausragte.
    Okra war erstaunt. Sie hatten lediglich den Namen des Drachen richtig bestimmen müssen, und schon war er Teil der Lösung und nicht des Problems geworden.
    Als Dra Gondola das Innenufer erreicht hatte, kroch er an Land. »Alles von Bord«, verkündete er.
    Sie kletterten an Land. »Danke, Dra«, sagte Mela.
    »Ich hätte euch wahrscheinlich nicht geholfen, wenn mich dein Höschen nicht so betört hätte«, gestand der Drachen.
    »Oh!« rief Mela und errötete in einem Plaidmuster. Okra hatte gar nicht gewußt, daß sie das konnte.
    Dra glitt zurück ins Wasser und paddelte wieder über den Graben. Somit hatten sie ihre zweite Herausforderung bewältigt. Nun brauchten sie nur noch die dritte zu bestehen und das Schloß zu betreten.
    Das Haupttor war verschlossen. Mela versuchte es mit dem Griff, da öffnete es sich. Sie traten ein. Konnte das etwa schon alles sein? Keine dritte Herausforderung? Okra traute der Sache nicht.
    Sie schritten durch einen breiten Gang. Über ihnen wölbten sich die Steine des Schlosses und faßten es ein. Es war zwar dunkel, aber nicht allzusehr. Am Ende des Ganges konnten sie Licht erkennen.
    Sie erreichten das Licht – und mußten feststellen, daß sie sich auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosses befanden. Sie waren einfach hindurchspaziert, ohne richtig hineinzukommen.
    Nun kehrten sie zurück und suchten nach Nebengängen, doch es gab keine. Es war einfach nur ein Tunnel, der mitten durchs Schloß ins Nichts führte.
    »Ich glaube, da haben wir unsere dritte Aufgabe«, bemerkte Ida.
    »Wahrscheinlich müssen wir den Eingang finden«, bemerkte Mela. »Aber ich kann jedenfalls keinen sehen.«
    »Dann müssen wir einfach besser hinsehen«, entschied Okra. Sie legte die Hände an die Wand, befühlte die Steine. Sie zog daran – da schwang einer der Steine hervor. Es war eine Tür! Sie schien in eine Art Wandschrank zu führen.
    Die beiden anderen drängten sich heran. Doch als die Tür sich vollends geöffnet hatte, gab es eine Überraschung. »Buh!« rief etwas Rasselndes.
    »Iiiieeehh!« kreischte Ida, und Mela keuchte. Okra schlug die Tür wieder zu. Denn dort im Schrank befand sich ein Skelett. Es war zwar klein, aber ganz eindeutig menschlich. Alle Knochen waren völlig kahl.
    Wenigstens hatten sie auf diese Weise festgestellt, daß die Mauern des Tunnels nicht alle undurchlässig waren. Und wo es eine Tür gab, gab es ja vielleicht noch eine zweite. Okra tastete weitere Steine ab.
    Schon bald hatte sie die nächste Tür entdeckt, die sie nun vorsichtig öffnete.
    »Buh!« Wieder ein kleines Skelett. Okra schloß die Tür.
    So ging es weiter. Wie sich herausstellte, gab es hier zahlreiche Türen, doch hinter jeder befand sich eine klappernde Knochengestalt. In jedem Schrank gab es ein Skelett.
    Sie nahmen in der Mitte auf dem Steinboden Platz, um sich zu beratschlagen. »Vielleicht könnten wir durch einen dieser Schränke kommen, wenn dort kein Skelett drin wäre«, schlug Ida vor.
    »Aber wie sollen wir denn in das eigentliche Schloß gelangen, wenn man nicht an diesen kleinen Ungeheuern vorbeikommt?« wollte Mela wissen. »Ich möchte ganz bestimmt keins von den Dingern anfassen!« Doch dann überlegte sie es sich noch einmal. »Eigentlich sind sie nicht alle unbedingt schrecklich. Ich erinnere mich wieder. Mark Knochen war ein guter Kerl, ebenso seine Freundin Grazi. Aber das waren Erwachsenenskelette aus dem Kürbis.«
    »Aus dem Kürbis?« fragte Ida.
    »Ach, weißt du gar nichts vom Reich des Kürbis? Dort werden die schlimmen Träume hergestellt, damit die Nachtmähren sie jenen Schläfern überbringen, die sie verdient haben.«
    »Ja, das weiß ich wohl. Das hat mir mein Lehrer erklärt. Aber ich wußte nicht, daß außer den Nachtmähren auch noch andere Wesen dort herauskommen können.«
    »Na ja, die tun es auch nur selten. Aber manchmal geschehen merkwürdige Dinge. Mark und Grazi hatten eine ganz beachtliche Geschichte zu erzählen. Übrigens haben sie mir sogar geholfen, so habe ich dann meinen Feuerwasseropal gefunden.«
    Okra bemerkte, daß sich bei diesen Worten eine der Schranktüren einen Spalt öffnete. Ob das Skelett sie etwa belauschte. Vielleicht interessierten sich kleine Skelette ja für Gespräche über große Skelette.
    War das vielleicht ein Ausweg für sie? Wenn sie all die kleinen Skelette dazu brachten zu

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