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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehr.«
    »Zu schade«, stimmte sie zu.
    Da kehrte Gwenny zurück, sie hielt den Stab in der Hand. »Nun muß ich den aber mal überprüfen«, sagte sie hämisch. Sie richtete den Stab auf Jenny, worauf die Elfe plötzlich emporzuschweben begann. Dann senkte Jenny sich wieder, und der Stab fuhr zu Che hinüber. Er schwebte empor, flog einen kleine Kreis und fiel wieder auf die Hufe. Der Zauberstab funktionierte offensichtlich.
    »Und jetzt muß ich ihn gegen Gobbel einsetzen«, fuhr Gwenny fort. »Das wird ziemlich unangenehm werden, aber ich muß es sofort tun, bevor er etwas ahnt. Mutter sorgt dafür, daß die Kinder eingesperrt bleiben, damit er sie nicht verderben kann. Wir müssen sofort losziehen. Mutter packt uns gerade Verpflegung und Werkzeuge ein.«
    »Du solltest dir noch einen Happen genehmigen«, empfahl Che. »Wer weiß, wann du das nächste Mal dazu Gelegenheit hast.«
    Gwenny lächelte und folgte seinem Rat. Dann führte sie sie durch das Berglabyrinth zu Gobbels Höhle. »Er frißt sich gerade mit Keksen voll, während er darauf wartet, daß alle einwilligen, ihn morgen zum Häuptling zu wählen«, sagte sie. »Ich glaube, er weiß nicht einmal, daß ich zurück bin, und es wird ihm wohl egal sein. Er meint, die stärkste aller Waffen in der Hand zu halten.«
    »Das stimmte ja auch«, erwiderte Che. »Bis du beschlossen hast, sie zu neutralisieren.«
    Sie setzten sich in Marsch. Jenny nahm Sammy auf und trug ihn auf der Schulter mit. Che trabte hinterher. Er wußte, daß vor ihnen eine unangenehme Aufgabe lag.
    Sie gelangten in einen Tunnel, in dem Kobolde Körbe voller Kekse schleppten. Es bedurfte keiner Frage, um zu wissen, für wen diese Kekse gedacht waren. Sie folgten einem der Keksträger in eine Höhle.
    Da saß der zwölfjährige Koboldjunge mitten in einem Berg von Keksen, warf sie in die Luft und sah mit an, wie sie beim Aufprall auf den Boden zerbröselten. Er mußte so viele vertilgt haben, wie er nur konnte, mochte aber nicht aufhören und beschäftigte sich daher damit, den Rest zu vergeuden. So etwas konnte nur ein Lausebengel tun, aber natürlich war er ja auch der schlimmste Lausebengel, den man sich nur denken konnte.
    Gwenny baute sich vor ihm auf. »Gobbel, ich bin gekommen, diesem Spielchen ein Ende zu setzen«, sagte sie.
    »Oh, hallo, Schwesterchen«, erwiderte er. »Willst du wissen, was ich von dir halte?«
    »Nein. Komm mit mir, bitte.«
    »Ich finde, du bist eine erbärmliche %%%%.«
    Entsetzt stockte einer vorbeikommenden Koboldfrau der Atem. Mehrere Kekse wellten sich an den Rändern. Einem Koboldmann klappte der Unterkiefer herunter. Jenny Elfe, die aus einer fremden Kultur stammte, sah aus, als würde sie sich gleich übergeben.
    Man mußte es Gwenny lassen, daß sie nicht errötete. Che begriff, daß sie sich wahrscheinlich so sehr um die Gefahr sorgte, der die Kinder des Berges ausgesetzt wären, daß sie die widerliche Aussage des verwendeten Worts gar nicht richtig bemerkte. Er selbst hatte es zwar noch nie gehört, doch seine scheußliche Aussage bohrte sich in seinen Geist und setzte sich für immer darin fest. Nur seine kürzliche Einweihung in die Erwachsenenverschwörung ermöglichte es ihm, es zu hören, ohne dabei durchzudrehen, und er wußte, daß der zarte Geist junger Kinder dadurch furchtbar verkrüppelt werden könnte und daß sie zu den schlimmsten aller Kobolde heranwachsen würden, wenn sie ein derartiges Wort vernähmen. Kein Zweifel: Gobbel hatte tatsächlich die verbotenen Wörter in Erfahrung gebracht.
    »Ich fordere dich noch einmal auf«, sagte Gwenny gelassen. »Komm mit mir und sprich nicht mehr so schmutzig.«
    »Ach ja? Zwing mich doch!« Typisch Gobbel. Dann schrie er: »****!«
    Da begannen die Kekse in seiner Umgebung schmutzig zu qualmen. Die Koboldfrau geriet erneut ins Torkeln. Der männliche Kobold fing an zu lächeln. Natürlich fehlte ihm selbst der Mut zu einem Verstoß, aber es war auch typisch für seine Art, daß er sich über den eines anderen derart freuen konnte. Che wurde übel, und Jenny lief grünfleckig an.
    »Das war’s«, entschied Gwenny. Che sah, wie sich ihr Unterkiefer unwillkürlich anspannte. Es war die schiere Willenskraft, mit der sie sich noch beherrschte. Sie fuhr mit dem Zauberstab herum und richtete ihn auf den Bengel. Gobbel erhob sich krümelnd in die Luft.
    »He!« schrie er erschrocken. »Wo hast du den denn her?«
    »Von meiner Mutter, nicht von deiner«, antwortete Gwenny. Sie fuhr vorsichtig mit dem

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