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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon die Nacht hereingebrochen wäre. Pin herrliches Bild. Juan hatte dafür keine Augen. Er kannte die Umgebung seiner Heimat. Mit großen, raumgreifenden Schritten ging er weiter. Hin und wieder schaute er sich um, was ich auch tat, und ich konnte ihn jedesmal beruhigen. »Keine Sorge, wir werden nicht verfolgt.«
    »Ich dachte an sie!«
    »Sie wird entweder in ihrem Versteck sein oder noch im Ort. Die beiden Möglichkeiten gibt es.«
    »Und wenn sie unten ist?«
    Ich lächelte. »Werde ich mich stellen. Ich muß mich stellen und es einfach zu Fnde bringen.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Wie weit müssen wir noch laufen?«
    »Wir bleiben auf der Höhe.« Juan hatte seine dunkle Brille schon vor einer Weile abgenommen. Ich sah sein Gesicht ganz und konnte feststellen, daß die Wangen vom Weinen gerötet waren. Mit den Augen verhielt es sich ebenso.
    Der Abendwind wehte gegen uns. Er brachte den Blütenduft mit, auch feinen Staub, so daß ich die Augen stets ein wenig verengt hielt.
    Das Gelände war nicht glatt. Der Felsen hatte regelrechte Wellen geschlagen. Wir mußten über kleine Hügel steigen und auch in Mulden hinabgehen. Manchmal passierten wir braungraues Krüppelgehölz, die einzige Vegetation hier oben.
    Juan, der vorging, blieb stehen und zeigte auf eine dunkle Insel. »Dort ist es«, erklärte er mir. »Da befindet sich der Abstieg in den Schacht.«
    »Gelangt man nur durch ihn zum Ziel?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht auch von der Küste her. Aber da habe ich nichts entdeckt.« Er trat mit dem Fuß auf. »Unter uns muß eine große Höhle sein, in der sie die langen Jahre über gelebt hat.«
    Ich nickte. »Das Versteck ist tatsächlich gut getarnt.«
    »Si. Auch ich habe es nur durch einen Zufall entdeckt. Dann wurde ich neugierig. Ich sah die Leiter, bin sie aber nie nach unten geklettert.«
    »Wie hat dann die Blutfrau Kontakt mit dir aufgenommen?«
    »Sie ist gekommen. Sie hat gesprochen, zeigte mir die Hand. Ich wußte, was sie wollte.«
    »Dann mal los!« Ich schlug ihm auf die Schulter, um den Jungen aufzumuntern.
    Mittlerweile wanderten die langen Streifen der Dämmerung über die Felsen. Auch der Himmel war dunkler geworden, von der Sonne sahen wir längst nichts mehr, dafür war der Mond aufgegangen. Juan war wieder vorgegangen. Da er plötzlich an Größe verlor, war er in eine Mulde getaucht. Ich folgte ihm und fand das Gehölz zum Greifen nahe.
    Der Junge zeigte mir den Weg. Er umging das Gehölz, bog Zweige zur Seite, dann standen wir vorder Luke, die kaum zu erkennen war. Ich leuchtete mit der Stablampe und sah auch den Ring, der umklammert werden mußte.
    Juan wollte nach ihm greifen, ich hielt seine Hand fest. »Noch nicht, Junge.«
    »Was ist denn?«
    »Wir wollen erst einmal besprechen, wie wir vorgehen. Einverstanden?«
    »Ja, gut…«
    »Wenn die Luke gleich offen ist, werde ich in den Schacht steigen. Du bleibst hier oben.«
    »Wieso?«
    »Du bleibst hier, Junge. Sollte etwas geschehen, warnst du mich. Dann schreist du in den Schacht. Klar?«
    Er nickte. Sein Gesicht sah dabei verbissen aus. Ich hoffte nur, daß diese Entschlossenheit auch anhielt.
    Gemeinsam umklammerten wir den Ring. Es kostete uns Kraft, den Deckel hochzuziehen. »Das habe ich sonst immer allein geschafft«, sagte Juan keuchend und faßte die bereitliegende Stange, um den Deckel kanten zu können.
    »Alle Achtung.«
    Im Licht der Dämmerung sah sein Gesicht bleich aus. »Wollen Sie es tatsächlich wagen, Senor? Noch können Sie zurück.«
    Ich lächelte. »Wer einmal in den sauren Apfel hineingebissen hat, der sollte ihn auch aufessen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Bevor ich die Stableuchte an meinem Gürtel festhakte, strahlte ich noch in die Tiefe.
    Das Licht füllte den Schacht so weit aus, daß es auch an seinen Innenrändern hinabfloß, aber irgendwo in der Tiefe versiegte. Ich sah auch die Steigeisen aus Metall, die von einer dicken Rostschicht überzogen waren. In der Mitte jedoch war der Rost durch die zahlreiche Tritte abgefallen. Dort traf das Licht auf blankes Metall.
    »Viel Glück, Senor Sinclair«, sagte Juan. »Ich… ich drücke Ihnen beide Daumen.«
    »Gib du acht, daß du dich nicht überraschen läßt.«
    »Klar, mache ich.«
    Ich stieg in den Schacht und fand auch einen einigermaßen sicheren Halt. Da bröckelte nichts ab, da rissen keine Haken aus der Innenwand, die aus blankem Fels bestand und nicht so glatt war wie bei einem normalen Schacht.
    Bevor mein Kopf verschwand, schaute ich noch

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