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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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verstecken.« Nicht in der Lage, die Hände von ihr zu lassen, half er ihr, einzelne Strähnen unter den Kopfputz zu schieben. Er ließ dabei seine Finger ihre Haut berühren. Und gab sich Mühe, nicht laut zu seufzen.
    »Lasst mich zuerst gehen, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe ist«, sagte er. »Achtet auf mein Zeichen.«
    Er spürte sie dicht hinter sich, als er die Tür langsam aufzog. »Ich bin gerne bereit, mit Euch zu üben, wann immer Euch der Sinn danach steht«, sagte er, während er auf den Hof hinausschaute. »Schwertkampf oder Küssen.«
    Er wirbelte herum und gab ihr einen raschen, festen Kuss und schaute ihr dabei direkt in die geöffneten Augen.
    Isobel hob die Finger an ihre Lippen, als sie ihm nachschaute. Ihre Brüste schmerzten, und ihr ganzer Körper vibrierte noch voller Gefühle.
    Was geschah mit ihr? Sie war von der Reaktion ihres Körpers auf seine Berührungen überwältigt, ihre Gedanken waren vollkommen verwirrt. Ihr Urteilsvermögen hatte sie im selben Moment verlassen, als seine Lippen ihre berührten.
    Gott sei Dank, dass der Schock, seine Hand auf ihrer Brust zu spüren, sie schließlich wieder zur Vernunft gebracht hatte. Sie konnte sich selbst nichts vormachen – sie wusste, welch gefährliches Terrain sie beide betreten hatten. Und, Gott stehe ihr bei, sie war an seiner Seite gewesen und hatte Schritt für Schritt mit ihm genommen.
    Draußen auf dem Hof gab Stephen ihr ein Zeichen, dass sie ihm folgen konnte. Als wäre das alles ein Spiel! Sie schlüpfte mit gesenktem Kopf durch die Tür und ging so schnell sie konnte in die entgegengesetzte Richtung.
    So musste es sich also anfühlen, wenn man eine Affäre hatte. Herumschleichen, alles daransetzen, dass niemand mitbekam, dass man sich mit jemandem, mit dem man nicht zusammen sein sollte, getroffen hatte. Sie schluckte schwer. Stephen ging so pragmatisch damit um. Hatte ihren Kopfputz aufgehoben, ihr das Haar hineingesteckt, für sie aufgepasst. So pragmatisch. Und so erfahren.
    Sie beschleunigte ihre Schritte. Es beruhigte sie nicht zu wissen, dass sie nur eine von vielen Frauen war, die dumm genug waren, auf Stephen Carletons Charme hereinzufallen. Es beruhigte sie überhaupt nicht zu wissen, dass andere tiefer gefallen waren. Gefallen? Nein, gesprungen.
    Sie legte die Hand auf ihre Brust. Wenigstens hatte er zugehört, als sie ihm gesagt hatte, er solle aufhören. Aye, sie hatte es ihm mit der Spitze ihres Dolches im Nacken gesagt. Aber sie wussten beide nur zu gut, dass er ihn ihr mit Leichtigkeit hätte abnehmen können.
    Ein anderer Mann hätte sich vielleicht berechtigt gesehen, sie zu nehmen. Denn sie war schamlos gewesen, indem sie ihren Mund für ihn geöffnet und ihn auf sich hinuntergezogen hatte. Gütiger Himmel, sie war wohl verrückt geworden! Selbst als er sie mit seinem Körper bedeckte – wie gut sich das angefühlt hatte! –, hatte sie sich an ihn gedrängt, nicht in der Lage, ihm so nah zu kommen, wie sie es wollte.
    Ihr Atem ging schneller, als sie sich daran erinnerte, wie seine Hände über ihren Körper geglitten waren.
    Mit Stephen Carleton zu schlafen wäre ohne den geringsten Zweifel eine vollkommen andere Erfahrung, als Hume über sich schwitzen und grunzen zu haben. Schon seine Küsse verrieten es ihr. Seine Küsse! Als sie sich daran erinnerte, wie ihre Zungen miteinander gespielt hatten, konnte sie sich fast vorstellen, wie es wäre, wenn …
    »Isobel.«
    Sie zuckte zusammen, als sie Carletons Stimme neben sich vernahm. »Was macht Ihr hier?« Gütiger Gott, sie hatte sich den Mann gerade nackt vorgestellt und – oh, sie würde nicht mehr daran denken!
    »Ihr könnt jetzt langsamer gehen. Niemand hat gesehen, wie wir aus dem Vorratsraum gekommen sind«, sagte er. »Lasst mich Euch zum Burgfried zurückbegleiten.«
    »Lasst mich in Ruhe. Ich finde meinen Weg allein.«
    »Isobel, Ihr geht in die falsche Richtung.«
    Sie blickte sich um und stellte fest, dass sie sich der Pforte Saint-Pierre näherte, dem Haupttor zur Stadt. »Danke«, sagte sie knapp und kehrte auf dem Absatz um.
    »Wirklich, es ist nicht sicher für Euch, ohne Begleitung unterwegs zu sein«, sagte er und hielt mit ihr Schritt. »Versprecht mir, dass Ihr es nicht wieder tun werdet.«
    Versprechen? Er besaß die Unverfrorenheit zu glauben, er könnte ihr ein Versprechen abnehmen? Sie hielt den Blick fest auf den Burgfried gerichtet und marschierte weiter.
    Sie wusste genau, was für eine Sorte Mann Stephen Carleton war.

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