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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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sich von der zwei zur drei, schließlich zur vier. Gelegentlich werden Leute hereingerufen. Oft welche von denen, die wirken, als würden sie auf den Bus warten, vor anderen, die aussehen, als wäre ihre Zeit auf Erden nur noch eine Frage von Millisekunden. Aus Lautsprechern quäken immer wieder Durchsagen. Dr. Rodriques. Dr. Rodriquez bitte. Dr. Wilcox, bitte in die Notaufnahme. Dr. Wilcox.
    Erst lehne ich an Jase’ Schulter, dann sackt sein Kinn an die Brust und sein Kopf sinkt immer tiefer. Als Alice zurückkommt, liegt sein Kopf in meinem Schoß und ich bin über seinen braunen Locken eingenickt.
    Sie rüttelt mich und reißt mich aus einem konfusen Traum, in dem ich plötzlich wieder auf der Uferstraße war, zurück in diesen Raum mit den Leuchtstoffröhren an der Decke, dem Gewicht von Jase in meinem Schoß und dem schweren Unglück, das passiert ist.
    »Mom sagt, ihr sollt nach Hause fahren.« Alice nimmt einen Schluck aus der Coladose, die sie in der Hand hält, und drückt sie sich anschließend an die Schläfe. »Jase muss den Laden aufmachen. Wir können es uns nicht leisten, ihn einen ganzen Tag lang zu schließen. Und vorher braucht er ein paar Stunden Schlaf.«
    Jase wacht auf. »Hm?« Er wirkt meistens älter als ich, aber jetzt, mit den zerzausen Haaren und den schlaftrunkenen grünen Augen, sieht er unglaublich jung aus. Alice hält meinen Blick fest und schickt mir eine stumme Mahnung: Pass auf ihn auf .
    »Fahrt nach Hause, Jase. Die Ärzte können immer noch nichts Genaueres sagen.« Alice trinkt mit ein paar langen Zügen ihre Cola leer und wirft sie in den blauen Plastikmülleimer. Perfekter Treffer.
    Es regnet immer noch, als Jase und ich zum Kombi gehen. Feiner Nieselregen. Jase schaut zum bewölkten Himmel auf. Es ist unmöglich, auch nur einen einzigen Stern auszumachen.
    Wir fahren schweigend nach Hause, aber er greift nach meiner Hand, verschränkt seine Finger mit meinen und drückt sie so fest, dass es fast wehtut.
    Das Haus der Garretts ist immer noch so hell erleuchtet wie ein Geburtstagskuchen, auf dem Kerzen brennen, als wir in die Einfahrt biegen.
    »Sie können doch unmöglich immer noch alle wach sein«, murmelt Jase.
    »Wahrscheinlich machen sie vor Sorge kein Auge zu«, sage ich und frage mich, wie groß das Chaos ist, das uns gleich erwartet. Vielleicht ist es nicht die beste Idee gewesen, die Kinder Tims Obhut zu überlassen.
    Doch tatsächlich ist es vollkommen still im Haus. Die Küche sieht aus, als wäre eine ausgehungerte Armee eingefallen und eilig weitergezogen. In der Spüle stapeln sich Teller, Tassen und Gläser, der Tisch und die Arbeitstheke sind mit Eiscremebechern, Chipstüten und Cornflakes-Schachteln übersät. Aber es ist niemand zu sehen.
    »Du hättest ruhig erwähnen können, dass dieses Kind hier niemals schläft«, ruft Tim leise aus dem Wohnzimmer. Wir gehen rüber und finden ihn in einem der Sessel neben dem ausgezogenen Sofa. Andy liegt auf dem Bauch, die langen gebräunten Beine von sich gestreckt, einen Arm um George geschlungen, der sich an ihre Seite gekuschelt hat, Duff liegt, vollständig angezogen, quer über ihrem Hintern und Harry schläft zusammengekauert auf einem Kissen unter Andys linkem Bein. Eine schützende Höhle aus kleinen Körpern.
    Patsy fingert mit weit aufgerissenen blauen Augen an Tims Nase herum und zieht an seiner Unterlippe.
    »Sorry, Kumpel«, sagt Jase. »Normalerweise ist es kein Problem, sie ins Bett zu kriegen.«
    »Hast du eine Ahnung, wie oft ich der Kleinen Kekse für die Maus im Haus vorgelesen habe? Die Geschichte ist absolut krank, Mann. So was ist doch kein Buch für kleine Kinder!«
    Jase gähnt. »Ich dachte, es geht darin um einen Jungen, der eine Maus babysittet.«
    »Schwachsinn. Es geht um Abhängigkeit. Diese verdammte Maus ist nie zufrieden. Du bietest ihr den kleinen Finger an und sie nimmt die ganze Hand. Schlimm. Aber Patsy hat es trotzdem gefallen. Auch noch beim fünfzigtausendsten Mal.« Tim gähnt jetzt auch und Patsy kuschelt sich bequemer an seine Brust und zerrt an seinem T-Shirt. »Wie geht es deinem Vater?«
    Wir erzählen ihm, was wir wissen – nichts –, und bringen Patsy dann in ihr Bett. Sie guckt einen Moment lang finster und verwirrt, dann schnappt sie sich ihre fünf Schnuller, schließt mit einem Ausdruck wilder Konzentration die Augen und ist innerhalb von Sekunden eingeschlafen.
    »Wir sehen uns morgen im Laden, Kumpel. Ich schließe auf. Nacht, Samantha.« Tim verschwindet in der

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