Mein Weg mit Buddha
»menschlichen Revolution« schon so gut vorangekommen. Wahrscheinlich, weil ich lernen sollte, wie man mit richtig großen Schwierigkeiten umgeht und sie überwindet, denn bisher war alles immer sehr leicht für mich gewesen. Vielleicht stand dahinter das Ziel, durch meine Erfahrung andere ermutigen zu können, vielleicht ist das meine Lebensaufgabe. Wir sind in der Lage, alle Hindernisse zu überwinden! Ganz sicher, auch wenn man sich dabei mitunter ordentlich blaue Flecken einhandelt.
Da mir aus heutiger Sicht dieses finstere Kapitel meines Lebens mehr als unwirklich erscheint – so, als hätte es nur in meinem Kopf stattgefunden – an dieser Stelle:
Das Märchen vom Sternchen
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Es war einmal ein Sternchen, das strahlte und funkelte und glitzerte leuchtend hell am Himmel. So schön und hell, dass ein ganz besonders großer Stern das kleine Sternchen bemerkte und sich von ihm dermaßen angezogen fühlte, dass er es zu sich einlud. Der große Stern leuchtete zwar längst nicht so hell, genauer betrachtet eigentlich eher schwach, aber er hatte ein ungemein anziehendes Lächeln. Das Sternchen wurde von diesem Lächeln ganz betrunken und tauchte in die Welt des großen Sterns ein, fühlte sich angenehm aufgehoben und leuchtete fortan nur noch für ihn. Lange Jahre erfüllte das kleine Sternchen den großen Stern mit seinem Licht und seiner Energie. Alle anderen Sterne beneideten den großen Stern um sein wunderschön glitzerndes kleines Sternchen. Doch eines Tages ereigneten sich große Stürme in der Milchstraße. Viele Sterne drohten zu erlöschen und rückten näher zusammen. Der große Stern verlor sogar ein paar seiner goldenen Zacken – offensichtlich waren sie nicht aus richtigem Gold, wie hätten sie sonst so leicht brechen können? Das machte das kleine Sternchen sehr traurig und mit seiner allerletzten Energie leuchtete es weiterhin für den großen Stern, bis sein Leuchten nur mehr ein schwaches Glühen war. Immer noch aber glaubte das Sternchen an die Zauberkraft des Lächelns vom großen Stern und war überzeugt, dass eines Tages alles gut werden würde. Eines Nachts jedoch kam von Süden eine prächtig funkelnde Sternschnuppe angeflogen, sie glitzerte in allen Farben des Regenbogens und schien alles andere zu überstrahlen. Das blieb natürlich auch dem großen Stern nicht verborgen, der sich seit einiger Zeit schon sehnsüchtig nach einer neuen Energiequelle für sein schwaches Leuchtsystem umgesehen hatte. Und somit kickte er das Sternchen, das ihm all seine Leuchtkraft geschenkt hatte und nun erschöpft und müde war, kurzerhand zurück in die dunkle Milchstraße und glänzte fortan gemeinsam mit der prächtigen Sternschnuppe, die als erste Maßnahme die abgebrochenen Zacken des großen Sterns in der Goldwerkstatt ihres Vaters neu anfertigen ließ. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Was das Sternchen betrifft: Es hatte beschlossen, in einen tiefen Winterschlaf zu fallen, um seine Energien wieder aufzufrischen und eines Tages heller zu leuchten als je zuvor.
Ein Mann, mit dem ich schon seit einigen Jahren regelmäßig beruflich zu tun hatte und der – wie ich inzwischen weiß – aus bestimmten Gründen (siehe Märchen) schon lange ein Auge auf mich geworfen hatte, stand als vermeintlicher Traumprinz mit den großen, starken Armen eines Actionhelden in den Startlöchern und ließ mich, die ich zu dieser Zeit müde und abgekämpft war und die sich nach ein bisschen Stärke sehnte, nicht mehr aus. Ich hatte mir unbewusst ein »Werkzeug« ausgewählt, das mir den Rückweg in meine Ehe unmöglich machte und mir die Gelegenheit bot, vor einem schwierigen Leben zu flüchten, das Mut und Einsatz von mir gefordert hätte. Ich folgte also dem verführerischen Pfad eines schillernden und aufregenden »Easy-Going«-Lebens, wo man mich auf Händen trug und Geld keine Rolle zu spielen schien.
Man muss sich das einmal vorstellen: Ich habe einen Lebenspartner, der mich in meiner Praxis unterstützte und ermutigte und mit dem ich spirituell und intellektuell auf Augenhöhe war, gegen einen Abenteuerling eingetauscht, der weit entfernt von meinen Wertvorstellungen lebte. Warum? Weil es der einfachere Weg war, der bequemere, lustigere. Meine eigenen teuflischen Funktionen haben mich auf diese Art und Weise von meinem ursprünglichen Weg abgebracht. Sie manifestierten sich in der Gestalt eines Mannes, nennen wir ihn der Einfachheit halber TF: teuflische Funktion. Damit Sie das richtig
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