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Mein Weg mit Buddha

Mein Weg mit Buddha

Titel: Mein Weg mit Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Kruse
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tauchten wertvolle Menschen wieder auf, die in dem Leben, in dem ich mich verlaufen hatte, wie vom Erdboden verschluckt schienen. Warum, ist wohl klar: Wertvolle Menschen mögen keine wertefreien Zonen . Doch inzwischen habe ich neue Ursachen und damit Prioritäten gesetzt. Und schon waren sie da, meine »Schutzfunktionen« in Menschengestalt, die mich seitdem wieder auf meinem Weg durch ein wertvolles Leben begleiten. Sie erschienen im richtigen Moment. Kurz nach MC, die inzwischen meine »französische Familie« ist, kehrte G. in mein Leben zurück, ein Arzt und Philosoph, den ich aus Wiener Zeiten kenne und der inzwischen einer meiner besten Freunde ist, so etwas wie ein Lebenscoach von der »anderen Seite«. Damit will ich sagen, dass es für einen Buddhisten nicht darauf ankommt, sich ausschließlich mit Buddhisten zu umgeben. G. als tiefgläubiger Katholik hat vieles in meinem Leben aus einer anderen Perspektive beleuchtet, was mich wiederum in meinem Weg bestärkt hat, aber auch meinen Sinn für Offenheit und Toleranz geschärft hat. G. kam in dem Augenblick zurück in mein Leben, als – wie das so ist – kurz vor Morgengrauen die Nacht am dunkelsten war. Ein Mensch, der – im Gegensatz zu dem, was vorher war – Toleranz, Liebe, Respekt, Loyalität und Mitgefühl auf zwei Beinen ist. Und nicht nur das. Dieser brillante Geist mit scharfem Verstand und mehreren Hochschuldiplomen, dieser Philosoph und Poet der Sonderklasse erscheint mir nach den Jahren intellektueller Wüste im Leben von TF wie eine fruchtbare grüne Oase, eine Wohltat für mein völlig verdurstetes Gehirn. Wie sehr hat mir das gefehlt! Tage- oder nächtelang gemütlich im Sofa hängen – ohne TV-Dauerberieselung ­– über Goethe und Shakespeare philosophieren oder sich über Nietzsche, Heidegger, Oscar Wilde und Simone de Beauvoir die Köpfe heißreden. Was für ein Geschenk, diesen Menschen wiedergefunden zu haben! Eine wundervolle Wirkung auf eine Ursache, da ich nämlich unter anderem dafür gechantet hatte, die Leere in meinem geistigen Leben wieder zu füllen.
    Was immer auch geschieht, wir überleben es. Irgendwie. Der große Unterschied in der Akzeptanz von Leid und Schwierigkeiten liegt darin, dass man einen Sinn in allem sieht. Mein Glaube befähigt mich dazu. Das, was hinter mir liegt, was ich erlebt habe, die Menschen, die meinen Weg kreuzten oder auch versucht haben, mich davon anzubringen, sind letztendlich nur Vehikel meines Karmas. Wie ein Auto, das man mir zur Verfügung stellt, um zum Beispiel von Köln nach Hamburg zu fahren. Wenn ich stattdessen in München lande, ist nicht das Auto daran schuld. Verstehen Sie? Doch manchmal muss man sich wohl verirren, um zu erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Es geht darum, sich nicht von den Umständen besiegen zu lassen, nicht aufzuhören, an den Sieg zu glauben und daran, dass man mit allen Problemen fertigwird – auch wenn das Ergebnis mitunter anders aussieht, als man es sich vorgestellt hat.
    Inzwischen habe ich mein Leben in beide Hände genommen und die Verantwortung dafür übernommen. Das Vergangene hat mir ganz klar meine Muster vor Augen geführt. Und ich bin überzeugt davon, dass ich sie nur mittels meiner buddhistischen Praxis erkennen konnte – indem ich kräftig »umgerührt« habe. Dadurch erhielt ich die Chance, den Teil in mir zu ändern, der die Muster erzeugt hat. Das ist mein Weg mit Buddha: das Auflösen der karmischen Muster. Heute, in diesem Moment, in dem ich die letzten Zeilen schreibe, kann ich sagen: Je weiter ich mich von den alten Mustern entferne, desto mehr Frieden spüre ich in meinem Leben, desto mehr neue Menschen gesellen sich an meine Seite, interessante und wertvolle Menschen, die mit mir neue Wege gehen – beruflich wie privat. Und das stärkt mein Vertrauen. Egal, welchen Glauben Sie praktizieren und leben, Sie sollten immer bei sich selbst anfangen, denn wir sitzen alle im gleichen Boot und tragen Verantwortung füreinander. Indem Sie glücklich werden, machen Sie diese Welt ein bisschen glücklicher und positiver und wir kommen einem dauerhaften Frieden ein Stückchen näher. Auch wenn man nur ein winzig kleines Teilchen ist, darf man nicht davon ausgehen, keine Verantwortung zu haben! Ich hatte in der »Dunkelphase« meines Lebens diese Tatsache trotz »buddhistischer Schulung« ziemlich gründlich vergessen. Deswegen gab es einen Tsunami – um mich daran zu erinnern, wozu ich lebe. Ich bin ganz und gar nicht der Meinung

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