Mein Wille geschehe
zu Stande?«, fragte Brian.
»Ein gewaltsamer Kontakt zwischen dem Körper
und einem anderen, harten Objekt, in diesem Fall
dem Fußboden«, erklärte der Gerichtsmediziner.
»Der Aufprall war so abrupt, dass das weichere
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der beiden Objekte, der fallende Körper, nachge-
ben musste.«
»Entsteht eine solche Verletzung infolge einer
Explosion?« Pruitt nickte. »In der Tat. Wenn eine Explosion, die heftig genug ist, um ein ganzes
Gebäude zum Einsturz zu bringen, einen Men-
schen aus einiger Höhe zu Fall bringt, wie es bei dieser Frau geschah, erleidet der Körper etwas,
das der Laie ›Peitschenhiebverletzung‹ nennt.
Eine heftige Bewegung des Kopfes und Halses
nach hinten, nach vorne und wieder nach hinten,
bei der die Schädelbasis zertrümmert und die
Wirbelsäule durchtrennt wird. Sie hatte keine
Ghance.«
Nicht einmal Allison Ackerman, die in der hinte-
ren Reihe saß und ihren Lebensunterhalt mit dem
Ersinnen grässlicher Morde bestritt, konnte sich
eines Anflugs von Übelkeit erwehren. Es war wohl
etwas anderes, sich den Tod auszudenken, als in
der Wirklichkeit mit ihm konfrontiert zu werden,
dachte sie.
Als er seine Erläuterung beendet hatte, kehrte
Pruitt in den Zeugenstand zurück. Brian ließ den
Geschworenen einen Augenblick Zeit, sich zu fas-
sen, dann wandte er sich erneut dem Gerichts-
mediziner zu.
»Konnten Sie das Opfer identifizieren?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
Pruitt blickte in seine Akte. »Ja«, antwortete er.
»Sie hieß Brenda Kiley.« Raymond Kiley, der in
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der dritten Reihe bei den Überlebenden saß,
konnte ein Aufschluchzen nicht unterdrücken.
Helen Gamble, die neben ihm saß, ergriff mit bei-
den Händen seine Hand. Corey Latham zuckte
zusammen. All das entging den Geschworenen
nicht.
»Was hier allerdings ein Wunder war«, fügte Pru-
itt hinzu, »war die Tatsache, dass diese Frau zum Zeitpunkt der Explosion zwei Säuglinge im Arm
hielt, die beide, nur geringfügig verletzt, überlebt haben.«
Arthur Pruitts Aussage nahm vier Tage in An-
spruch, und die Darstellung des Todes wiederhol-
te sich in unterschiedlicher Form einhundertfünf-
undsiebzig Mal, wobei jede so schrecklich war wie die erste. Besonders entsetzlich waren die Bilder von den Kindern aus der Tagesstätte und den
Babys, die nicht einmal so lange gelebt hatten,
dass man ihre Namen notieren konnte.
Der Gerichtsmediziner erläuterte anhand von Fo-
tografien, Röntgenaufnahmen und Aufzeichnun-
gen bei jedem Opfer die Verletzungen und den
Zusammenhang zwischen Verletzung und Todes-
ursache. Ferner machte er in jedem Fall deutlich, dass die Verletzung infolge einer Explosion entstanden war. Als er zum Ende kam, hegte nie-
mand im Gerichtssaal noch Zweifel, dass die ein-
hundertsechsundsiebzig Menschen, die am ersten
Dienstag des Februar im Hill House zu Tode ka-
men, infolge der Explosion einer Bombe gestor-
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ben waren.
Was auch niemandem entgehen konnte, war die
Tatsache, dass die Geschworenen so verstört und
erschöpft waren wie die Zuschauer und dass eini-
ge erste Anzeichen von Abwehr gegen diese Be-
lastung zeigten. Die Hälfte der Zuschauer, die mit Hill House in Verbindung standen, hatte die Zeugenaussage nicht vollständig anhören können.
»Ich danke Ihnen, Mr Pruitt«, sagte Brian und
ließ sich ermattet auf seinem Stuhl nieder. Es war nicht zu übersehen, dass auch er enorm angestrengt war. Und indem er das den Geschwore-
nen zeigte, gab er ihnen die Möglichkeit, die In-
halte der Anklage, die kaum zu ertragen waren,
von seiner Person zu lösen.
Dana blickte zu ihrem Mandanten. Corey Latham
hatte den Kopf gesenkt. Sein Gesicht war bleich,
und er hatte sich in sich selbst zurückgezogen,
eine Schutzreaktion. »Ich habe nur eine einzige
Frage an diesen Zeugen«, teilte sie dem Richter
mit, was ihr dankbare, erleichterte Blicke von den Geschworenen einbrachte, denen sie als Mensch
sympathisch war.
»Dr. Pruitt, ergaben Ihre Ermittlungen irgendei-
nen Hinweis auf die Person, die diese Bombe ge-
legt hat, der all jene Menschen zum Opfer fie-
len?«
»Nein«, antwortete der Gerichtsmediziner. »Dan-
ke«, sagte Dana. Sie hielt ihr Wort. »Das war al-
les.« Es war erst drei Uhr nachmittags, doch das
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kümmerte Abraham Bendali jetzt nicht. Er wuss-
te, wann Schluss sein musste, und ihm reichte es
nun gründlich. Er gab lediglich den Geschworenen
die Anweisung, mit niemandem über den Fall zu
sprechen,
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