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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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am Prozess teil-
    nehmen und nicht abgeschirmt werden wollen,
    werde ich anordnen, dass Sie zum Gerichtssaal
    und zurück eine Eskorte bekommen. Das gilt
    auch für alle anderen Geschworenen. Von jetzt an
    wird für die Sicherheit sämtlicher an diesem Pro-
    zess beteiligter Geschworener gesorgt.«
    »Danke«, sagte Allison. »Ich glaube, das werden
    wir alle zu schätzen wissen.« Sie dachte an Kar-
    leen McKay, die auch Blutergüsse und Schürfun-
    gen davongetragen hatte. Die Mäklerin war mit
    ihr im Krankenhaus gewesen und hatte noch ge-
    wartet, bis man Allison in ein Einzelzimmer ver-
    legt hatte.
    »Die Verhandlung wurde bis morgen früh ver-
    tagt«, teilte der Richter den Anwälten mit und
    sah dann die Geschworene an. »Das heißt, nur
    wenn Sie sich im Stande fühlen, morgen wieder
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    hierher zu kommen«, fügte er hinzu. »Andernfalls
    warten wir so lange, bis es Ihnen besser geht.«
    »Ich werde kommen«, erklärte Allison. Sie hatte
    nicht die Absicht, diese Tortur länger zu ertragen als unbedingt notwendig.
    »Sagen Sie mir die Wahrheit«, verlangte Corey.
    »Was meinen Sie, wie sieht es aus?«
    Dana war ins Gefängnis gegangen, um ihm zu
    sagen, dass die Verhandlung auf den nächsten
    Tag verschoben worden war, und man hatte ih-
    nen ein Treffen in dem violetten Raum gestattet.
    »Ich denke, so gut, wie man es erwarten kann«,
    antwortete Dana vorsichtig.
    »Sie hören sich an wie ein Arzt, der dem Patien-
    ten nicht sagen will, dass er sterben wird«, sagte Corey und verzog das Gesicht.
    »Die Anklage hat versucht, mehrere Zufälle so
    aneinander zu reihen, dass sie auf Sie hinzuwei-
    sen scheinen«, erklärte Dana. »Ich will Ihnen
    nichts vorlügen, Brian Ayres hat das recht schlau angestellt. Aber das ist eben nur die Hälfte des
    Bilds. Jetzt sind wir dran, und wir werden den
    Geschworenen die andere Hälfte vorführen. Wir
    werden diese scheinbare Logik untergraben, Al-
    ternativen aufzeigen und offenbaren, dass diese
    Zufälle eben nur Zufälle sind, nichts weiter.«
    »Ich will in den Zeugenstand«, verkündete Corey.
    »Ich will den Geschworenen sagen, dass ich diese
    Menschen niemals hätte töten können.«
    »Sie werden Ihre Chance bekommen«, versicher-
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    te sie ihm. »Ich hoffe nur, dass sie mir glauben
    werden.« Dana legte ihre Hand auf seine. »Das
    hoffe ich auch«, sagte sie.
    Er blickte auf ihre Hand hinunter. »Diese Frau,
    die verletzt wurde«, sagte er, »wird sie wieder
    gesund werden?«
    »Ja, ich denke schon.«
    Corey stieß einen Seufzer aus. »Ich will, dass das endlich vorbei ist«, murmelte er. »Ich will nicht, dass irgendjemand wegen mir verletzt wird.«
    »Ich bin beunruhigt«, gestand Roger Roark seiner
    kleinen Gruppe von Beratern. »Ich denke, dass
    McAuliffe es geschafft hat, die Beweise der An-
    klage so zu zerlegen, dass die Geschworenen auf
    ihrer Seite sind und womöglich ein Freispruch
    herauskommt. Jetzt holt sie überdies zum Gegen-
    schlag aus, und wir müssen uns etwas einfallen
    lassen, wie wir sie daran hindern.«
    »Wie haben Sie sich das vorgestellt?«, fragte je-
    mand. »Ich habe noch keine Ahnung. Sie sind
    meine Vordenker und sollen sich etwas einfallen
    lassen.«
    »Zuerst möchte ich noch etwas sagen«, meldete
    sich der massige Mann mit der schiefen Nase zu
    Wort. »Ich habe das Prozessgeschehen ziemlich
    genau verfolgt, und ich muss Ihnen sagen, dass
    ich nicht mehr sicher bin, ob Corey Latham wirk-
    lich schuldig ist.«
    »Und?«, fragte Roark.
    »Vielleicht sollten wir McAuliffe einfach in Ruhe 536

    lassen. Soll sie doch ihre Arbeit machen. Warum
    sollten wir dafür sorgen, dass der Junge verurteilt wird, wenn er unschuldig ist?«
    »Sie gehören dieser Gruppe schon lange an«,
    erwiderte Roark geduldig. »Lange genug, um
    begriffen zu haben, dass es immer um die Sache
    geht, nicht um das Individuum. Immer um die
    Sache.«
    Erst um Mitternacht war Dana ruhig genug, um
    zu Bett zu gehen. Sie versuchte, leise zu sein,
    aber Sam wachte trotzdem auf. Oder vielleicht
    hatte er auch auf sie gewartet. Jedenfalls zog er sie in seine Arme.
    »Ich weiß, dass es ganz anders ist, weil es dabei nicht um Menschenleben geht«, murmelte er in
    ihr Haar. »Aber ich habe immer vor einem Kon-
    zert so ein nervöses Gefühl, als könne mich je-
    mand im Publikum als Betrüger entlarven, als
    könne ich gar nicht wirklich spielen und als könne die Konzerthalle einstürzen. Ich denke, das ist
    Lampenfieber.« Dana lächelte und schmiegte sich
    an

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