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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Auto zurück,
    und kehrte mit der Fähre um 18 Uhr 20 von Bre-
    merton nach Seattle zurück. »Warum musst du
    immer so lange arbeiten?«, fragte Elise irgend-
    wann vorwurfsvoll, als sie merkte, dass er um
    vier Uhr morgens aufstand, obwohl sie noch bis
    acht Uhr schlafen konnte, und so spät nach Hau-
    se kam, dass sie das Abendessen immer alleine
    machen musste, was ihr bereits nach kurzer Zeit
    zuwider war.
    »Jemand muss unser Land beschützen«, sagte er
    und lächelte sanft, denn es fiel ihm nicht leicht, so lange von ihr getrennt zu sein. »Und in den
    nächsten zwei Jahren werde ich das tun.«
    Er war weiterhin froh und zufrieden mit seinem
    Leben, genoss die wenigen kostbaren Stunden
    abends, die er mit Elise verbringen konnte, und
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    die Wochenenden und fand dabei sogar noch Zeit
    für Aktivitäten in seiner Kirche. Im August war
    die nächste Patrouille fällig.
    In den nächsten zweieinhalb Monaten bestand
    sein einziger Kontakt mit seiner Frau in einem
    wöchentlichen »Familien-kurzbrief«, der – Anrede
    und Unterschrift inklusive – nicht mehr als fünfzig Wörter enthalten durfte und den er nicht beantworten konnte. Das war eine höchst unbefriedi-
    gende Form von Kommunikation, aber auf Grund
    der militärischen Wichtigkeit seiner Tätigkeit bei der Marine war alles andere untersagt.
    In Gedanken war Corey unentwegt bei seiner
    Frau; er träumte von ihr, plante ihre gemeinsame
    Zukunft und erinnerte sich so lebhaft und deutlich an jeden Moment mit ihr, dass er zuweilen errö-
    tete und einen stillen Winkel aufsuchen musste.
    Ende Oktober kehrte er zurück und freute sich
    auf das weitere wunderbare Zusammensein mit
    seiner Prinzessin.
    An einem Samstagnachmittag Mitte März klopfte
    es an der Eingangstür des Hauses an der West
    Dravus. »Corey Dean Latham?«, fragte einer der
    beiden Männer und hielt ihm eine Marke vor die
    Nase, die ihn als Kriminalpolizist auswies. Beide Männer trugen dunkle Anzüge. »Ja«, antwortete
    er verblüfft, denn er erkannte sowohl die Marke
    als auch den Mann.
    »Sie sind verhaftet«, sagte der Detective. »Sie
    stehen unter Verdacht, den Bombenanschlag auf
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    Hill House verübt und einhundertsechsundsiebzig
    Menschen getötet zu haben.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Corey und blickte
    vom einen zum anderen.
    Keiner beantwortete seine Frage. Stattdessen
    kamen sie beide ins Haus, und einer tastete Co-
    rey ab, um sicherzugehen, dass er keine Waffe
    trug. Dann zerrte er Corey die Arme hinter den
    Rücken und legte ihm Handschellen an. Der an-
    dere Detective zog eine Karte hervor und las die
    unheimlichsten Worte vor, die dem jungen Mari-
    neleutnant je zu Ohren gekommen waren. »Sie
    haben das Recht zu schweigen…«
    Nach kurzer Aufregung, weil man meinte, einen
    Mann aus den eigenen Reihen schützen zu müs-
    sen, kam die Marine zu dem Schluss, dass sie mit
    dem Anschlag auf Hill House nichts zu tun haben
    wollte. Als offiziell Anklage gegen Corey Latham
    erhoben worden war, wurde der Leutnant unbe-
    fristet beurlaubt, vorerst bis zum Ende des Pro-
    zesses. Dann zog sich Bangor aus dem Gesche-
    hen zurück.
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    »Gut«, sagte Paul Cotter freundlich. »Sie haben
    ihn getroffen und mit ihm gesprochen – was mei-
    nen Sie?« Kluger Stratege und Gentleman, der er
    war, hatte er Dana nicht als Erstes am Dienstag-
    morgen zu sich bestellt, sondern ihr bis nach der Mittagspause Zeit gelassen, sich alles in Ruhe zu überlegen und eine Entscheidung zu treffen. »Ich
    denke, wir haben es hier mit einer voreiligen An-
    klage zu tun«, sagte sie mechanisch. Man merkte
    ihr nicht an, dass sie nachts kaum ein Auge zuge-
    tan hatte. »Wann war der Anschlag, vor sechs
    oder sieben Wochen? In dieser Zeit lässt sich
    wohl kaum etwas erhärten. Meinem Eindruck
    nach ist Corey Latham kein Fanatiker, und er
    wirkt auch nicht emotional labil. Ich habe ihn als vollkommen normal empfunden. Ich bin natürlich
    keine Expertin«, fügte sie hastig hinzu. »Sie können ja ein psychiatrisches Gutachten erstellen
    lassen, wenn Sie möchten.«
    »Würden Sie ihn in den Zeugenstand rufen?«
    »Müsste man wohl«, antwortete sie. »Wie würde
    er bei den Geschworenen abschneiden?«
    »Ziemlich gut, denke ich. Er ist fix im Kopf, sieht gut aus, wirkt gepflegt. Er gibt direkte Antworten auf direkte Fragen und macht einen ehrlichen
    Eindruck. Der Traum jeder Mama.«
    »Glauben Sie ihm?« Dana hatte sich bislang die
    Frage nach Schuld oder Unschuld eines Mandan-
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    ten

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