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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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nach BDSM auf einschlägigen Events aus.
    Aber solch ein Knistern wie das zwischen ihm und seiner Jewel hatte er das erste Mal verspürt. Er glaubte, dass sie ebenso empfand, da sie so heftig auf ihn reagiert hatte. Möglicherweise hatte er ihr zu viele Freiräume gelassen, durch die sie ihm nun entschlüpft war. Vielleicht brauchte Kate es strenger – härter. Das konnte sie haben!
    Gereizt schwang er seine Peitsche durch die Luft, sodass einige Gäste, die rauchend vor der Lagerhalle in der Nachtkälte zitterten, zurückwichen.
    Ronan nahm ihre Verfolgung auf.

6
    »Bist du jetzt nicht doch froh, dass ich dich nach Hause fahre?« Mit einem selbstgefälligen Grinsen schaltete Henry Faulkner den Scheibenwischer auf die höchste Stufe. »Es regnet wie aus Eimern.«
    Kate bereute es bereits, dass sie sich von dem Sohn ihres Chefs dazu hatte überreden lassen. Genervt fuhr sie die Fensterscheibe an der Beifahrerseite einen Daumenbreit herunter, damit wenigstens etwas frische Luft in den Vauxhall Insignia strömte.
    Als Henry an einer Ampel halten musste, holte er einen Kamm aus der Innentasche seiner Tweedjacke, schaute in den Rückspiegel und kämmte sich. »Ich weiß doch, wie du tickst. Zuerst zierst du dich, aber am Ende bist du doch glücklich, nachgegeben zu haben.«
    Um keine patzige Antwort zu geben, biss sich Kate auf die Unterlippe. Als ob er sie gut kennen würde! Dass er sie einmal nackt gesehen hatte, bedeutete gar nichts. Das hatte sie Samstagnacht mal wieder festgestellt. Heute, zwei Abende später, dachte sie immer noch an Ronan. Bestimmt hatte er sie längst vergessen.
    Henry steckte den Kamm wieder weg. Ungeduldig, da sie immer noch schwieg, trommelte er mit seinen Händen, die in braunen Wildlederhandschuhen steckten, auf dem Lenkrad herum. »Manche Frauen brauchen eben ein bisschen Druck.«
    Diese Anspielung hätte er sich sparen können! Verärgert blinzelte sie ihn an. Doch anstatt endlich Ruhe zu geben, freute er sich wohl über ihre Aufmerksamkeit, denn sein Lächeln wurde noch breiter. Wie hatte sie sich nur derart in ihm täuschen können? Ihre erotischen Fantasien trugen die Schuld daran, dass sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Anfang des Jahres hatte er sie in der Goldschmiede immer öfter herumkommandiert, und sie war dem Trugschluss erlegen, er könnte dominant veranlagt sein, dabei wollte er sie lediglich necken, um mit ihr anzubändeln.
    »Bist du sicher, dass du zurück in dieses Kaff ziehen willst?« Er drehte den Oberkörper zu ihr und stützte seinen Ellbogen auf die Rückenlehne. Seine Stimme wurde butterweich. »Hält dich wirklich nichts in London?«
    Er schien sie mit seinem Blick auf dem Beifahrersitz festtackern zu wollen. Obwohl es stickig im Auto war, schloss Kate ihre Regenjacke, weil sich die Spitze ihres Büstenhalters auf ihrer weißen Bluse abzeichnete. Henry war ja nicht unattraktiv. Er achtete stets darauf, gepflegt zu sein, durch die leichte Solariumbräune wirkte er frisch, seine Hemdkragen waren gestärkt, seine Schuhe poliert, und er hatte sie von Anfang an höflich behandelt, doch eben jene Freundlichkeit bröckelte, weil er sie nicht dauerhaft an sich binden konnte. »In einem Monat bin ich weg, gewöhn dich an den Gedanken.«
    »Black Elder liegt nicht auf einem anderen Kontinent.« Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Wie lange braucht man mit dem Auto dorthin?«
    »Ich fahre mit dem Zug.« Sie mochte es nicht, schnippisch zu klingen, aber anders hielt sie Henry nicht auf Distanz. Erst letzte Woche hatte er sie gegen die Anrichte in der kleinen Kaffeeküche gedrängt. Da sie ihn abwehrte, griff er ihr Handgelenk, drehte ihr den Arm auf den Rücken und schmiegte sich an ihre Vorderseite, weil er glaubte, ihr Widerstand gehöre mit zum Balzverhalten. Mit ihrer freien Hand ohrfeigte sie ihn, und er ließ sie sofort verdattert los.
    Henry und sie passten nicht zusammen, das hatte sie ihm bereits nach der enttäuschenden Nacht im Februar klipp und klar gesagt. Eine Weile hatte er sich auf dezente Flirtversuche beschränkt, doch jetzt, da ihr endgültiger Abschied nahte, wagte er sich weiter vor. Zu weit für Kates Geschmack.
    Die Ampel schaltete auf grün, und Henry fuhr los. »Deine Widerspenstigkeit gefällt mir nicht!« Sein strenger Ton verfehlte seine Wirkung.
    Wieder einmal vermischte er Alltag und Liebesspiel. Aber war das ein Wunder? Er hatte ihr nicht nur den Hintern versohlt, weil sie ihn bei ihrem ersten und einzigen Mal darum bat, sondern er war

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