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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle
Autoren: Carter Brown
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müssen beide
Lloyd Dalton finden, nicht wahr ?«
    »Stimmt«, pflichtete ich ihm
bei.
    »Vielleicht hat ihn sich Manny
Tyrrel geschnappt«, meinte Lucas. »Wir sind einmal Partner gewesen. Wissen Sie
davon ?«
    »Louis Friedman hat es mir
erzählt .«
    »Manny wurde ein bißchen zu
habgierig«, erläuterte er. »Deshalb ist unsere Verbindung geplatzt. Und nun
herrscht böses Blut zwischen uns .«
    »Was wollen Sie von mir ?«
    »Ich habe mich über Sie
erkundigt. Sie haben einen guten Ruf, Holman. Diese Fotos, die Sie zurückhaben
wollen, sind bestimmt für jemanden mit einem großen Namen wichtig. Wir können
in der Sache zusammenarbeiten .«
    »Wie?«
    »Meine Fotos sind ein bißchen
anstößig«, sagte er ruhig. »Offen gestanden, sie sind schweinisch. Schund und
Schmutz, Pornographie. Es war von Anfang an eine idiotische Idee. Ich habe
Dalton einmal hergebeten, um Pee-wee und Francine, die beiden Mädchen da
drüben, in voller Aktion aufzunehmen. Ist doch keine schlechte Schau, was die
so abziehen, nicht wahr? Na ja, und an dem Abend habe ich mich sozusagen
mitreißen lassen und bin selber aktiv geworden. Und zwar gleich ziemlich
munter. Ich bin ein verheirateter Mann, Holman. Meine Frau soll die Aufnahmen
auf keinen Fall zu Gesicht bekommen. Sie sind ziemlich deftig, verstehen Sie? Manny kennt meine Situation natürlich und möchte sie
ausnützen. Sollte er die Fotos haben, würde er sie mir wahrscheinlich nicht
einmal für Geld anbieten, sondern nur dafür sorgen, daß sie meiner Frau in die
Hände geraten. Im Augenblick ist sie noch in Europa. Aber in drei Tagen erwarte
ich sie zurück. Mehr Zeit bleibt mir nicht mehr .«
    »Ich verstehe Ihr Problem«,
nickte ich. »Nur begreife ich noch nicht recht, inwiefern wir zusammenarbeiten
könnten .«
    »Falls Manny Ihre Fotos hat,
sind Sie ihm mehr aus Zufall in die Hände gefallen, als er sich Dalton
schnappte, nicht wahr? Sie könnten also zu Manny gehen und ihm ein Geschäft
vorschlagen .«
    »Sie glauben, wenn er meine
Fotos hat, hat er auch Ihre ?«
    Lucas nickte. »Und Dalton. Ich
will nichts weiter als Gewißheit. Unternehmen kann ich dann selber etwas .«
    »Es wäre jedenfalls einen
Versuch wert«, sagte ich.
    »Freut mich, daß Sie die Sache
so sehen! Louis wird Sie jetzt gleich zu Manny hinüberfahren. Er ist zu Hause.
Das habe ich schon vor unserem Gespräch hier feststellen lassen. Die ganze
Aktion ist ganz risikolos. Sie bieten ihm bloß einen Preis für Ihre Fotos an.
Okay?«
    »Okay«, sagte ich.
     
     
     

6
     
    Louis Friedmans alter Kasten
rumpelte los, während ich mir immer noch darüber klar zu werden versuchte, ob
die Szene mit Benny Lucas gerade Wirklichkeit oder nur ein Produkt meiner
überheizten Phantasie gewesen war.
    »Die beiden sollten sich wieder
vertragen«, sagte Louis Friedman.
    »Ich hatte eigentlich nicht den
Eindruck, daß sie sich böse wären«, meinte ich.
    »Wer ?« fragte er verständnislos.
    »Pee-wee und Francine.«
    »Ich rede von Benny und Manny
Tyrrel«, versetzte Louis unwillig. »Wer sind denn Pee-wee und Francine, zum
Teufel ?«
    »Die beiden Mädchen, die Benny
bei sich hatte.«
    »Ach die !« sagte er geringschätzig. »Wenn sich Benny damit zufriedengeben würde, seine
Frau zu beschlafen, hätten wir jetzt nicht dieses Problem am Hals .«
    »Wenn Benny und Manny
miteinander im Streit liegen, ist es da nicht ein Risiko für Sie, mich zu Manny
zu fahren ?« wollte ich wissen.
    »Nein«, erwiderte er
zuversichtlich. »Manny kennt mich. Ich bin kein Freund von Gewalt, Holman.
Darum habe ich auch gesagt, die beiden sollten sich wieder vertragen«, kam er
auf sein ursprüngliches Thema zurück. »Wenn es so weitergeht wie jetzt, wird
bestimmt jemand ins Gras beißen. Womöglich sogar ich!« Er schüttelte sich bei
dem Gedanken.
    »A propos ins Gras beißen«, sagte ich. »Sind Ihnen schon einmal ein paar Ganoven mit den
Namen Skip und Chuck über den Weg gelaufen ?«
    »Skip und Chuck ?« wiederholte er. »Ist das alles ?«
    »Skip hat rote Haare und einen
roten Bart. Chuck sieht nicht nur wie ein Gorilla aus, sondern ist auch einer .«
    »Vielleicht«, sagte er.
    »Vielleicht?« Ich sah ihn
vorwurfsvoll an. »Was für eine Antwort soll denn das sein ?«
    »Haben die beiden mit den Fotos
zu tun, hinter denen Sie her sind ?«
    »In gewisser Weise«, entgegnete
ich.
    Er pfiff durch die Zähne. »Das
sind ziemliche Schlägertypen. Denen sollten Sie lieber aus dem Weg gehen,
Holman. Sonst könnten Sie etwas abbekommen
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