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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wollen, Mr. Holman .« Er verbeugte sich
leicht und reichte mir die Waffe mit dem Griff voran. Wenn ich also diese Fotos
haben wollte, brauchte ich nur den Lauf auf Bruce zu richten und ihn vor mir
her in das Wohnzimmer zu dirigieren. Aber Bruce sah nicht dumm aus. Ich zog das
Magazin heraus und sah, daß es leer war.
    »Sie würden überrascht sein,
wie wenig Leute daran denken, das vorher zu tun«, sagte er. »Und das gibt mir
meistens Grund, herzlich zu lachen .«
    »Schicken Sie mir die Patronen
per Post zurück ?« fragte ich. »Oder muß ich die als eine
Art Eintrittsgeld betrachten ?«
    »Ich denke, Sie können sie als
Eintrittsgeld betrachten«, erwiderte er freundlich. Er ging zur Tür und öffnete
sie schwungvoll.
    »Ihr Stil gefällt mir, Mr.
Holman«, sagte er. »Sollten Sie einmal genug von Mädchen haben, rufen Sie mich
an. Ich kann Ihnen vielleicht ein paar Sachen beibringen .« Er ließ seinen Blick lüstern auf meiner Hose haften. »Sie sehen aus, als ob Sie
einiges zu bieten hätten .«
    »Ach ja ?« sagte ich. »Aber würde Mr. Tyrrel nichts dagegen haben ?«
    »Mr. Tyrrel brauchte ja nichts
davon zu wissen, Süßer«, erwiderte er mit einem Anflug von Koketterie.
»Außerdem kann er, bloß weil er mein Chef ist, nicht verlangen, daß ich mich
nicht auch einmal mit jemandem wie dir amüsiere. Natürlich müßten wir diskret
sein! Aber das würde alles noch viel interessanter machen, stimmt’s? Die
verbotenen Früchte schmecken am besten, heißt es doch .« Er kam etwas näher an mich heran.
    »Wie du das sagst, klingt es
sehr verlockend, Bruce«, flüsterte ich.
    Er warf mir sein betörendes
Lächeln zu. »Ach, fast könnte ich dich beneiden«, seufzte er. »Du bist bis
jetzt immer standhaft geblieben, wie? Hast es immer wieder mit den Weibern
probiert und nie richtig Spaß daran gehabt. Aber laß dir von mir das eine
versprechen, Süßer: Für dich wird sich eine ganz neue, faszinierende Welt
auftun! Ich verstehe eine Menge von Erotik .«
    »Weckst du in anderen Leuten
die gleichen Gefühle wie in mir ?« fragte ich mit
ernstem Gesicht.
    »Na, welche denn?«
    »Dieses beinahe
unwiderstehliche Bedürfnis zu kotzen, du Süßer !« sagte
ich schroff.
    Er wurde unter seiner
Sonnenbräune blaß. »Du...« Er hatte Mühe, die Worte herauszubringen. »Du
Schwein! Du hast mich auf den Arm genommen !«
    Tyrrel kam mit
undurchdringlicher Miene aus dem Wohnzimmer. »Gibt es irgendwelche Probleme ?« fragte er trocken.
    »Keine Probleme«, erwiderte
ich. »Bruce wollte mir nur einen unsittlichen Antrag machen. Er hat mir
erzählt, wieviel er von Erotik versteht. Und er
findet, Sie hätten an ihn keine Besitzansprüche. Ich habe ihm nur gesagt, daß
ich Mädchen vorziehe .« Ich zuckte die Achseln. »Wer
könnte ihn außerdem mit dieser Frisur ernst nehmen? Er sieht doch aus wie eine
Witzblattfigur !«
    Bruce stieß ein Schimpfwort
hervor und kam auf mich losgeprescht. Ich hielt noch immer die entladene
Pistole in der Hand und schlug ihm mit dem Lauf genau zwischen die Augen. Seine
Haut platzte auf, und das Blut begann zu fließen. Er taumelte rückwärts zu
Boden. Im nächsten Augenblick kniete Tyrrel bereits neben ihm.
    »Bruce !« wimmerte er. »Bist du in Ordnung, Bruce ?« Dann hob er
seinen Blick zu mir. »Wenn Sie ihn umgebracht haben, Holman«, sagte er heiser,
»sind Sie ein toter Mann !«
    »Ich habe ihn nicht
umgebracht«, beruhigte ich ihn. »Das Schlimmste, was er haben wird, ist eine
dicke Beule am Kopf. Und Sie werden ihn bestimmt darüber hinwegtrösten .«
     
     
     

7
     
    »Jemand hat ihm die Bilder
zugeschickt ?« fragte Louis Friedman. »Was für ein
krummer Hund könnte auf eine solche Idee kommen ?«
    »Dalton selbst? Oder wer immer
Dalton geschnappt hat?«
    »Sie glauben, daß Manny die
Wahrheit sagt ?«
    »Ja. Denn wenn er selber Dalton
kassiert hätte, müßte er auch die anderen Fotos haben. Hinter denen ich her
bin, nicht wahr? Warum sollte er sich die Chance entgehen lassen, meinen
Klienten auszunehmen ?«
    »Vielleicht will er Ihren
Klienten direkt anzapfen, weil Sie ihm zu gerissen sind«, meinte Louis.
    »Das ist natürlich auch
möglich«, räumte ich ein.
    »Und ich muß jetzt Benny
Bescheid sagen«, stöhnte er. »Ich wünschte, ich wäre tot! Es bestehen sowieso
wenig Chancen, daß ich dieses Gespräch überlebe .«
    »Wir haben alle unsere
Probleme«, sagte ich. »Bringen Sie mich bitte erst nach Hause. Mit einem toten
Chauffeur kann ich nichts mehr anfangen .«
    »Sie

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