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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lucas geht mich nichts an. Ich will lediglich Dalton finden und die Fotos
meines Klienten zurückbekommen .«
    »Hatten Sie eine Waffe bei
sich, als Sie in mein Haus kamen, Mr. Holman ?« fragte
er höflich.
    »Ja.«
    »Und Bruce hat sie Ihnen
abgenommen ?«
    »Wieder ja.«
    »Bruce steht in diesem
Augenblick draußen vor der Zimmertür«, erläuterte er. »Ich brauche nur die
Stimme zu heben, und er kommt herein .«
    »Ich bin beeindruckt, Mr.
Tyrrel«, versicherte ich.
    »Ich habe diese Tatsache nur
erwähnt, weil ich nicht möchte, daß Sie womöglich auf dumme Gedanken kommen und
etwa versuchen, ein paar Fotos zu zerreißen, wenn ich sie Ihnen zeige .«
    »Ich versuche nie etwas
Unüberlegtes, wenn man mich vorher auf die Konsequenzen hinweist«, erwiderte
ich.
    Er langte unter die Theke und
brachte einen Stoß Bilder zum Vorschein, die er vor mich hin blätterte.
    »Mich persönlich können diese
Fotos zwar nicht in Ekstase versetzen«, sagte er, »aber sie sind beachtlich.
Finden Sie nicht ?«
    Sie waren tatsächlich
beachtlich, das konnte man nicht leugnen. Vergrößerungen von optimal
ausgeleuchteten Aufnahmen eines Fotografen, der sein Handwerk verstand. Benny
Lucas sowie Pee-wee und Francine waren auf Anhieb zu erkennen. Eigentlich hatte
ich angenommen, daß den erotischen Spielereien eines Terzetts natürliche
Grenzen gesetzt seien. Aber die drei hatten wirklich Phantasie bewiesen. Benny
war immer mittendrin und lieferte Beweise seiner Vielseitigkeit.
    Nachdem ich die ganze
Kollektion betrachtet hatte, reichte ich sie Tyrrel zurück, der sie wieder unter
der Theke verstaute.
    »Benny hängt sehr an seiner
Frau. Wußten Sie das ?« Tyrrel grinste zufrieden. »Er
wird sterben, wenn sie diese Bilder zu Gesicht bekommt! Und sie wird auch nicht
gerade glücklich sein .«
    »Mir ist völlig wurscht, wie er
reagiert«, entgegnete ich. »Mich interessieren bloß die Fotos meines Klienten .«
    »Da kann ich Ihnen leider nicht
helfen, Mr. Holman. Ich habe den Fotografen nicht einkassiert. Diese Fotos habe
ich heute früh mit der Post bekommen. Ein Geschenk.« Er hob die Schultern. »Ein
phantastisches Geschenk.«
    »Ich will Ihnen glauben«, sagte
ich. »Aber ich bin nicht so sicher, daß Benny Lucas das ebenfalls tun wird .«
    »Ich möchte Sie um einen
kleinen Gefallen bitten, Mr. Holman. Sagen Sie Benny, ich besäße diese Fotos
und hätte sie Ihnen selber gezeigt. Und sagen Sie ihm auch, ich werde dafür
sorgen, daß seine Frau diese Fotos bekommt, sobald sie wieder zu Hause ist. Als
Geschenk!«
    »Ich werde es ihm ausrichten .«
    »Ihnen wird er das abnehmen«,
sagte Tyrrel. »Und wenn er irgendwelche Zweifel hat, können Sie ihm jederzeit
ein paar der saftigsten Szenen beschreiben .«
    »Ist gut. Darf ich Sie dann
auch um einen kleinen Gefallen bitten ?«
    »Und zwar?«
    »Es geht um zwei Schläger. Skip
und Chuck.«
    »Was ist mit ihnen ?«
    »Wo kann ich die beiden finden ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das
weiß ich leider auch nicht, Mr. Holman. Und wenn ich Sie wäre, würde ich alles
andere tun, als nach diesen Kerlen zu suchen. Das sind ausgesprochene Sadisten,
Mr. Holman, denen es Spaß macht, kräftig drauflos zu dreschen .«
    »Ich weiß«, nickte ich. »Sie
haben mir bereits einen Besuch abgestattet .«
    »Und trotzdem wollen Sie nach
ihnen suchen ?« Seine Stimme klang überrascht. »Sie
sind ein mutiger Mann, Mr. Holman .«
    »Könnten die beiden über Benny
Bescheid wissen? Und wie er zu seiner Frau steht ?« fragte ich.
    »Sie meinen, es wäre möglich,
daß die beiden mir die Fotos geschickt haben ?« Er
überlegte einen Augenblick. »Davon wissen könnten sie schon. Wenn es auch
ziemlich unwahrscheinlich ist. Sie haben einmal für uns gearbeitet. Aber dann
nicht wieder.«
    »Denn Benny wollte keine
Leiche, sondern dem Mann nur einen Denkzettel verpassen lassen«, ergänzte ich.
    Er verzog die Mundwinkel. »Sie
haben sich mit Louis unterhalten. Seitdem habe ich die beiden nicht mehr
gesehen. Aber ich denke, sie lassen sich noch immer für besondere Aufgaben
anheuern .«
    »Dann muß ich eben auf eigene
Faust weitersuchen«, sagte ich.
    »Vergessen Sie nicht, Benny von
den Bildern zu erzählen, Mr. Holman. Ich möchte, daß er genug Zeit hat, sich
die Reaktion seiner Frau vorzustellen .«
    »Ich werde ihm alles
ausrichten«, versetzte ich und trank mein Glas aus. »Auf Wiedersehen, Mr.
Tyrrel.«
    Ich kehrte in die Diele zurück,
wo Bruce auf mich wartete.
    »Sie werden Ihre Pistole
wiederhaben

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