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Menschen im Mond

Menschen im Mond

Titel: Menschen im Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Keyen
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Mondmenschen zu befreien.
    Da griff Philip Dooley nach seiner Maschinenpistole.
    „Nicht schießen!“ flüsterte Nicholas Gorman.
    Aber keiner kümmerte sich um seine Worte.
    Gegen die Maschinenpistole kamen die Mondsoldaten nicht an.
    Der ganze Spuk dauerte keine zwei Minuten mehr, dann flüchteten die Mondmänner kreischend. Viele waren es nicht mehr.
    Nicholas Gorman setzte sich betäubt auf den Boden, James B. Connor kam endlich hoch, Robert Monnier ging taumelnd zu Bill Brown, um ihn aus den festgezogenen Schnüren herauszuschneiden, Dudley Digges blieb geduckt stehen, als erwarte er weitere Angriffe, und Philip Dooley blickte ausdruckslos auf die Szene.
    „Ihre Freunde vom Mond scheinen nicht viel von Freundschaft zu halten, Gorman“, wandte sich nun Philip Dooley mit einigem Spott an Nicholas Gorman. „Natürlich bin ich daran schuld.“
    „Sie hätten trotzdem nicht schießen sollen“, murmelte Nicholas Gorman kraftlos. „Sie wollten uns nur fesseln.“
    „Ach? Und warum haben Sie dann nicht stillgehalten?“
    „Digges brauchte Rückendeckung, und – ach, wozu das, Dooley? Jetzt ist es passiert, und es wird nicht leicht sein, die Folgen abzuwenden. Wir wollen lieber überlegen, was zu tun ist.“
    „Ich traue Mabambolo nicht“, begann Dooley nachdenklich. „Dieses Gerede von den verstaubten Bomben und Waffen! Leicht möglich, daß nur ein Tabu auf ihnen liegt. Wir sollen ihm in den Sattel helfen, und dann will er uns erledigen Ich traue keinem von diesen Burschen, solange sie noch über flugfähige Raumschiffe verfügen. Raumschiffe lassen sich nicht durch bloße Museumswächter fahrbereit halten oder gar nachbauen. Und wenn die Dinge so liegen, wie ich Vermute, dann sind wir die letzten Menschen, die in den Mond hineingekommen sind. Wir müssen die Situation bereinigen, ob wir wollen oder nicht. Und wir müssen sie schnell bereinigen.“
    Nach einer Stunde kam eine Abordnung unter weißer Fahne. Sie bestand aus vier älteren Kittelmännern. Einer von ihnen sprach für alle. Er hieß Saggobbo.
    Leider nützte es nichts, daß er sprach. Charles Boswell war verschwunden. Die vier würdigen Herren begriffen es und zogen sich zurück.
    Sie kamen eine halbe Stunde später mit Charles Boswell in der Mitte wieder.
    Sofort übersetzte dieser, was der Sprecher der vier zu sagen hatte.
    König Lullababoo war über den Mord an seinen Soldaten außerordentlich schockiert, wollte aber den Fremden zugestehen, daß sie die Situation mißverstanden hätten. Tatsächlich hatten sie nichts zu befürchten. Im Gegenteil! Der Rat des Königs hatte beschlossen, die Besucher als Freunde zu behandeln und sie ungefährdet wieder in ihre Heimat zu bringen. Sie sollten heil und gesund zur Oberfläche des Mondes gebracht und dort in ihre Rakete gesetzt werden. Um irgendwelche Transportgefährdungen auszuschließen, war eine Abteilung Soldaten beauftragt worden, unbedachtes Verhalten seitens der Fremden zu verhüten.
    Die Männer blickten sich an, nachdem sie das gehört hatten. Sie brauchten keine Worte zur Verständigung. Diese Mondleute mußten ihr politisches Handwerk auf der Erde gelernt haben.
    Nicholas Gorman wandte sich angewidert ab, als ihn fragende Blicke trafen. Daraufhin übernahm Philip Dooley das Gespräch.
    „Sag ihnen, daß wir ebenfalls tief bestürzt sind. Wir sind friedliche Menschen und glaubten, irgendwelche Mörder vor uns zu haben, die gegen den Willen des Königs handelten. Wir sind selbstverständlich äußerst dankbar, daß wir zur Erde zurückkehren dürfen und unterwerfen uns ebenso selbstverständlich freiwillig allen Anordnungen. Wir bitten jedoch darum, uns wenigstens vom König und seinen Räten in würdiger Form verabschieden zu dürfen.“
    Die Boten zeigten sich über die Bereitwilligkeit, die Philip Dooley ausgedrückt hatte, erfreut und waren bereit, für einen Empfang beim König einzutreten. Sie machten jedoch zur Bedingung, daß die Männer ohne die beiden Maschinenpistolen kämen. Es handle sich zweifellos um Mordwaffen, und es wäre nicht üblich, bewaffnet vor dem König zu erscheinen.
    „Sag ihnen, daß wir uns von den Maschinenpistolen nicht trennen.“
    „Langsam, Dooley“, hielt ihn Bill Brown auf. „Wir sind nicht darauf angewiesen.“
    „Mischen Sie sich nicht ein“, stoppte Philip Dooley kurz und wandte sich wieder an den Liliputaner. „Du hast es gehört. Sag ihnen, daß es auf der Erde eine Ehre für einen König ist, bewaffnete Besucher zu empfangen.“
    „Sie

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