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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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verknüpfen.«
    »O Gott, es ist noch jemand gestorben«, sagte
Olivia und blieb so ruckartig stehen, dass die Frau hinter ihr, die einen
Kinderwagen schob, fast gegen sie geprallt wäre. »Entschuldigung«, sagte die
Frau und lavierte um Olivia herum, die zur Seite trat und vor einem
T-Shirt-Laden stehen blieb. »Hab ich recht?«, fragte sie mit angstvoll klopfendem
Herzen. »Ist noch jemand tot?«
    »Ich fürchte, ja. Die Frau, die so getan hat,
als wäre sie Jennifer.« Er klang erschöpft und verstört. »Es ist eine lange
Geschichte, aber ich habe gesehen, wie sie von einer etwa zwölf Meter hohen
Aussichtsplattform in den Ozean gesprungen ist.«
    »Wie bitte?«
    »Sie ist vor mir davongelaufen.«
    »O Gott«, flüsterte Olivia. Die Kakophonie der
Flughafengeräusche verwandelte sich in das Tosen des Meeres, die Menschen um
sie herum verblassten, als sie sich eine Frau vorstellte, die zum tödlichen
Sprung in den Pazifik ansetzte.
    »Etwas später hat die Küstenwache einen Leichnam
gefunden.«
    Olivia lehnte sich gegen die Wand des
T-Shirt-Ladens und schloss einen Moment lang die Augen. »Dann ist sie also
tatsächlich tot? Die Person, die dir weismachen wollte, du wärst verrückt?«
Olivia konnte es nicht glauben.
    »Ja, ich glaube schon. Ich muss noch den
Leichnam identifizieren, was im Grunde ein Witz ist. Ich kenne nicht mal ihren
richtigen Namen!«
    »Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Ja.«
    »Ich meine von Angesicht zu Angesicht, nicht
diese mitternächtlichen Telefonanrufe.«
    »Ich hab sie geschnappt, und sie wollte mir die
Wahrheit sagen, zumindest hat sie das behauptet, aber ... ach, zum Teufel ...
ich muss aufhören.«
    »Nein, warte! Du hast diese >Jennifer<
geschnappt?«
    »Ja. Ich werde dir bald alles erzählen, Liwie.
Nach dem Leichenschauhaus fahre ich zur Mordkommission im Parker Center, wo
ich noch ein paar Fragen beantworten muss, deshalb treffen wir uns dort. Ich
beeile mich.« Jemand klopfte auf ihrem Handy an, eine Nummer, die sie nicht
kannte. Sie reagierte nicht darauf und beobachtete stattdessen ein Elternpaar,
das Gepäck und Kinder zum Hauptterminal bugsierte.
    »Eine Polizeibeamtin holt dich ab«, sagte Bentz.
»Sie heißt Sherry Petrocelli, eine Freundin von Hayes. Sie fährt dich zum
Zentrum. Dort ist die Abteilung für Raub- und Tötungsdelikte untergebracht.«
    »Das weiß ich.«
    »Gut. Wir treffen uns dort. Hayes hat Petrocelli
deine Handynummer gegeben, damit sie dich anrufen kann.«
    »Ich glaube, das hat sie gerade getan«, sagte
Olivia.
    »Na, dann bis gleich.«
    »Ich kann's kaum erwarten. Ich liebe dich.«
    »Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe!«
    Wieder brannten Tränen in ihren Augen. Sie hatte
einen Kloß im Hals und konnte vor Rührung kaum sprechen.
    »Vielleicht ist ja jetzt alles vorbei«,
flüsterte sie. Am anderen Ende der Leitung entstand eine Pause. »Ich weiß
nicht, ob das jemals vorbei sein wird.« Und damit legte er auf.
    »Rick -« Sie stand da mit dem Telefon in der Hand
und kam sich vor wie eine Närrin. Schon wieder stand sie kurz davor, in Tränen
auszubrechen. Diese verdammten Hormone! Sie befand sich in einem derart
überreizten emotionalen Zustand, dass sie sich einfach nicht unter Kontrolle
bekam. Dabei war sie eine erwachsene Frau und würde bald Mutter sein. Olivia
biss die Zähne zusammen und ging weiter.
    Zum ersten Mal, seit sie kalifornischen Boden
betreten hatte, verspürte sie die Entschlossenheit, die Sache durchzuziehen.
Sie war bereit, sich der Herausforderung zu stellen, ganz gleich, wie diese
aussehen mochte. Du schaffst das, dachte sie, und schob sich ihre Sonnenbrille
auf die Nase. Ich bin bereit.
     
    Komm schon, komm schon, geh
an das verdammte Telefon!
    Ich beobachte die Passagiere, die zur
Gepäckausgabe strömen und sich drängelnd und stoßend um das Band scharen. Sie
schnappen sich ihre Kinder und behalten ihre Laptops im Blick, während sie
darauf warten, dass sich das Karussell zu drehen beginnt und ihnen ihre
Gepäckstücke bringt. Mich nehmen sie gar nicht wahr. Wo ist sie?
    Für einen kurzen Moment gerate ich in Panik.
Vielleicht hat sie den Flug gar nicht genommen. Vielleicht habe ich etwas
falsch verstanden.
    Oder schlimmer noch, ich bin eine Verdächtige,
und sie warten nur auf mich. Weil sich Sherry Petrocelli nicht auf dem
Präsidium gemeldet hat. Mein Herz rast bei dem Gedanken, dass ich gefasst
werden könnte, noch bevor ich fertig bin, bevor ich meinen Plan ausgeführt
habe, Rick Bentz vollständig zu

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