Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
das dazugehörige Land. Das schließt den umliegenden Grund und Boden sowie ein Mischmasch von weit verstreuten Wiesen und Feldern ein. Sehen Sie, als Springwood Hall das erste Mal verkauft wurde, hat man die zugehörigen Ländereien aufgeteilt. Farmen wurden verkauft und verschiedene Grundstücke für die Erschließung freigegeben. Was übrig blieb war das, was effektiv niemand wollte. Es ist kein zusammenhängendes Stück Land, sondern hier und dort eine Parzelle. Eine davon ist beispielsweise das Land, auf dem sich gegenwärtig Ihr Schutzhof befindet. Ich habe mir diese Karte hier angesehen …« Eric zog ein gefaltetes Blatt aus der Tasche und breitete es flach auf dem Tisch aus.
»Wenn Sie einmal hier sehen …« Sein kräftiger Finger fuhr über die mittlere Falte der Karte und bog dann im rechten Winkel ab.
»Hier verläuft der Fluss, und genau hier liegen fünf Morgen Weideland, die mir gehören und die gegenwärtig an einen Farmer verpachtet sind. Der Vertrag läuft ebenfalls aus, und man hat mich informiert, dass der Farmer nicht an einer Erneuerung interessiert ist. Muss etwas mit Produktionsquoten für den Gemeinsamen Markt zu tun haben. Er will die Zahl seiner Milchkühe verringern. Deswegen habe ich mir die Freiheit genommen, mein Anwaltsbüro zu beauftragen, beim lokalen Baudezernat entsprechende Informationen zu erfragen. Man hat mir mitgeteilt, dass es keine Einwände gäbe, wenn Sie mit Ihrem Schutzhof dorthin ziehen würden. Sehen Sie, es gibt Wasser vom Fluss, der entlang einer Seite des Grundstücks verläuft, und Sie hätten eine gute Anbindung zur Straße auf der anderen Seite. Die Pacht wäre selbstverständlich die gleiche! Ich bin nicht daran interessiert, aus dieser Sache Profit zu schlagen, und Ihre Kooperation wäre mehr wert als schnödes Geld. Ich möchte keine Missstimmung. Es hat schon genug …« Er seufzte. Zoë starrte mit gerunzelter Stirn auf die Karte.
»Das ist Five Acre Bottom! Ich wusste nicht, dass es Ihnen gehört! Es … es ist wirklich sehr nett, aber ich fürchte, es wird nicht gehen.«
»Wo liegt das Problem?«, fragte Eric ein wenig schärfer und hob die buschigen Augenbrauen.
»Es gibt dort keine Scheunen oder Schuppen, die wir mit geringem finanziellem Aufwand in Ställe umwandeln könnten. Verstehen Sie, wir benötigen auch anständige Stallungen. Es kostet ein Vermögen, sie zu bauen. Unter normalen Umständen können Pferde das ganze Jahr über draußen leben, vorausgesetzt, sie erhalten ein wenig zusätzliches Futter in den mageren Monaten und vielleicht eine wasserdichte Decke gegen das schlechte Wetter. Aber unsere Tiere sind keine gewöhnlichen Pferde. Sie erreichen uns im Allgemeinen in einem schlimmen Zustand, manchmal an der Schwelle des Todes. Sie sind schwach und brauchen oft lange Zeit, um sich zu erholen. Manche, wie Maud, werden nie wieder völlig gesund. Die meisten sind außerdem alt.«
»Sie haben Recht, diese Tiere sind nicht normal«, murmelte Eric. Zoë errötete und fuhr aggressiv fort:
»Außerdem, wo sollte ich wohnen? Würde die Stadtverwaltung zulassen, dass ich mit meinem Caravan dort hinziehe? Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass man ihn überhaupt noch bewegen kann! Er hat keine Räder mehr und steht aufgebockt auf Ziegelsteinen, und wenn jemand versuchen würde, ihn wegzuschleppen, würde er wahrscheinlich zusammenbrechen!«
»Sie können unmöglich weiter in diesem rostigen Anhänger leben!«, widersprach Eric vehement.
»Außerdem wäre es auch nicht nötig. Es gibt ein altes Cottage, direkt hier an der Grundstücksgrenze. Es verfügt nur über zwei Zimmer im Erdgeschoss und zwei weitere im ersten Stock, und es ist sehr heruntergekommen, doch ich bin bereit, die Kosten für grundlegende Reparaturen zu tragen, beispielsweise ein neues Dach, um es bewohnbar zu machen.« Schuhmacher seufzte.
»Doch das Problem mit den Ställen kann ich nicht lösen, und Sie können die Tiere nicht mit sich in das Cottage nehmen – obwohl ich Ihnen zutraue, auch das noch zu versuchen.« Er trommelte mit den Fingern auf der Karte.
»Könnten Sie keinen Spendenaufruf starten?«
»Das ist nicht so leicht. Die Menschen sind bereits so großzügig, wie man es nur erwarten kann. Wir reden hier von mehreren Tausend Pfund!« Zoë schüttelte den Kopf.
»Nein. Es ist eine wunderbare Idee, und das Angebot ist sehr freundlich von Ihnen, auch das mit dem Cottage. Aber es ist alles viel komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint, fürchte ich.«
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