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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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weit kommen, bis
ich Sie wieder eingefangen habe.“
    Das wusste
sie allerdings. Ein Teil ihres Selbst, ein reiner, animalischer Instinkt,
wusste es. Sie war diesem Mann, wer auch immer er war, vollkommen ausgeliefert.
Das passte Dylan nicht, aber sie war klug genug zu wissen, dass diese Sache, in
die sie da hineingeraten war, tödlicher Ernst war. Wie die Frau in ihr konnte
auch die Journalistin in ihr eine gewisseFaszination nicht abstreiten,
ein Bedürfnis, mehr zu erfahren - nicht nur darüber, was hier wirklich vor sich
ging, sondern auch über den Mann selbst.
    Über Rio.
    „Was ... ähm
... ist mit Ihnen passiert ... mit Ihrem Gesicht?“
    Er warf ihr
einen finsteren Blick zu, der besagte, dass von all ihren Fragen ihn diese am
meisten verärgerte. Ihr entging nicht, dass er das Gesicht leicht nach links
drehte, eine fast unbewusste Bewegung, die die schlimmsten Entstellungen etwas
zu verbergen half. Aber Dylan hatte die Brandnarben und Wucherungen schon
gesehen. So wie sie aussahen, musste es eine Kriegsverletzung sein. Eine sehr
schwere, aus vorderster Front.
    „Tut mir
leid“, sagte sie, obwohl sie gar nicht so genau wusste, was sie damit meinte -
dass es ihr leid tat, gefragt zu haben, oder das, was er durchgemacht hatte.
    Er hob die
linke Hand und fuhr sich durch das dichte Haar seiner Schläfe, als sei ihm
jetzt egal, ob sie ihn anstarrte oder nicht. Aber es war zu spät für ihn,
seinen ersten befangenen Reflex zurückzunehmen, und da konnte er sie jetzt noch
so finster anstarren - Dylan wusste nun, dass ihm sein Aussehen zu schaffen
machte.
    Als er den
Arm hob, erhaschte sie einen Blick auf ein kompliziertes Muster von Tätowierungen
auf seinem Unterarm. Sie schauten auf beiden Armen unter seinen aufgerollten
Hemdsärmeln hervor und wirkten wie Stammessymbole, in einer ungewöhnlichen
Farbmischung von blassem Scharlachrot und Gold. Auf den ersten Blick dachte
sie, dass sie vermutlich eine Art Mitgliedsabzeichen waren, wie die
amerikanischen Straßengangs sie sich machen ließen, um ihre Zusammengehörigkeit
zu zeigen.
    Nein, das
ist was anderes, entschied sie, je länger sie hinstarrte.
    Das ist
ganz was anderes.
    Die
Tätowierungen auf Rios Armen ähnelten sehr den Symbolen und seltsamen
Schriftzeichen, die sie schon an den Wänden und dem steinernen Sarkophag in der
Höhle gesehen hatte.
    Er ließ die
Hand sinken, und das warnende Aufblitzen seiner Augen forderte sie geradezu
heraus, ihn zu fragen.
    „Sagen Sie
mir, was sie bedeuten“, sagte sie und sah hoch, geradewegs in seinen harten
Blick. „Die Tattoos. Warum haben Sie dieselbe Art von Symbolen auf dem Körper
wie die in dieser Höhle?“
    Er
antwortete nicht. Schweigend und unbeweglich stand er da, und in seinen
zivilisierten, maßgeschneiderten Sachen wirkte er sogar hoch gefährlicher als
in den zerschlissenen Lumpen, die er vorher getragen hatte. Sie wusste, dass er
ein Hüne war, groß, breit, voller harter Muskeln, aber er wirkte noch größer,
als sie sich ihm jetzt näherte, entschlossen, ihm eine Antwort zu entlocken.
    „Was
bedeuten diese Muster, Rio?“ Sie berührte seinen Arm.
    „Sagen Sie's
mir.“
    Er starrte
auf ihre Finger hinunter, die sich um seinen Arm geschlossen hatten. „Das geht
Sie nichts an.“
    „Und ob es
das tut!“, erwiderte sie, ihre Stimme hob sich. „Wie können Sie die gleiche Art
von Mustern auf dem Körper haben, wie sie in dieser Höhle - dieser Gruft -
waren?“
    „Sie irren
sich. Sie wissen nicht, was Sie gesehen haben. Weder damals noch jetzt.“
    Das war kein
Argument, sondern vielmehr die komplette Weigerung, das Gespräch
weiterzuführen. Und das machte Dylan nun ernsthaft wütend.
    „Ich irre
mich, was?“ Sie packte ihr langes offenes Haar und hob es auf die eine Seite
ihres Halses. „Schauen Sie sich das mal an und sagen Sie mir dann, dass ich
nicht weiß, was ich gesehen habe.“
    Sie beugte
den Kopf, sodass er volle Sicht auf ihren nackten Halsansatz und das Stückchen
Haut hatte, auf dem ihr ungewöhnliches Muttermal war.
    Die Stille
schien sich endlos auszudehnen.
    Dann
schließlich zischte er einen Fluch.
    „Was
bedeutet das?“, fragte sie ihn, hob den Kopf und ließ ihr Haar wieder fallen.
    Rio
antwortete nicht. Er wich zurück, als wollte er keine weitere Sekunde mehr in
ihrer Nähe sein.
    „Sagen Sie's
mir, Rio, bitte, was hat das alles zu bedeuten?“
    Einen langen
Augenblick schwieg er und starrte sie an, die dunklen Brauen tief über die
Augen gesenkt.
    „Das werden
Sie

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