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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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blinzelte
heftig, mehrere Male, wollte die Vision aus seinem Kopf verscheuchen. Als er
die Augen wieder öffnete, sah er etwas Neues in den verdammenswerten Augen des
Kindes ... etwas sogar noch Unbegreiflicheres.
    Er sah sich
selbst, wie er um sein Leben winselte.
    Schluchzend,
gebrochen.
    Jämmerlich.
    Besiegt.
    „Soll das
ein verdammter Witz sein?" Seine Stimme zitterte - sowohl vor Wut als auch
von etwas anderem, einem Gefühl der Schwäche, das er sich selbst nicht
eingestehen konnte. Er riss die Augen von dem Mädchen los und richtete seinen
Blick auf Fabien. „Was zur Hölle hat das zu bedeuten?"
    „Ihre
Zukunft, Sir." Fabiens Gesicht war sehr blass geworden. Sein Mund zuckte
einen Augenblick tonlos, und schließlich stotterte er: „Das Kind .. Sie müssen
wissen, sie ist ein Orakel. Sie hat mir gezeigt, wie ich hier stand, bei dieser
Versammlung, und Ihnen eine Vision Ihrer Zukunft zeigte, die Sie ungemein
erfreut hat. Als ich das sah, wusste ich, dass ich sie für Sie aufheben musste,
Sir. Ich musste sie Ihnen um jeden Preis zum Geschenk machen."
    Dragos' Blut
war glühende Lava in seinen Adern. Für diese Beleidigung sollte er den Idioten
an Ort und Stelle töten. „Offenbar haben Sie da etwas falsch gedeutet."
    „Nein!",
rief Fabien, packte das Mädchen und wirbelte sie zu sich herum. Er schüttelte
sie heftig. „Zeig's mir noch mal!
    Beweise ihm,
dass ich mich nicht geirrt habe, du verdammtes Gör!"
    Dragos,
reglos wie ein Stein, sah zu, wie Fabien in ihre Augen spähte. Das entsetzte
Aufkeuchen des Leiters des Dunklen Hafens sagte ihm alles, was er wissen
musste. Er zuckte zurück, weiß wie ein Laken. So entsetzt, als hätte er eben
seine eigene Ermordung mitangesehen.
    „Das
verstehe ich nicht", murmelte Fabien. „Es ist auf einmal alles anders. Sie
müssen mir glauben, Sir! Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, die Vision
zu ändern, aber jetzt lügt die kleine Hexe. Es kann nicht anders sein!"
    „Schaff sie
mir aus den Augen", knurrte Dragos den Agenten an, der sie festhielt. „Ich
nehme sie mit, wenn ich gehe, aber bis dahin kommt sie mir nicht mehr unter die
Augen."
    Der Wächter
nickte und nahm das Kind mit, zerrte es praktisch zum Haus hinauf.
    „Sir, ich
bitte Sie", flehte Fabien. „Vergeben Sie mir für diesen ... unglückseligen
Fehler."
    „Mit Ihnen
befasse ich mich später", sagte Dragos und gab sich keine Mühe, den
drohenden Unterton seiner Worte abzumildern.
    Er machte
sich wieder auf den Weg zum Versammlungsort, entschlossener denn je, ihnen
allen seine Autorität - seine beispiellose Macht - zu demonstrieren.

 29
     
    Es war
völlig dunkel geworden, als Niko und Renata an dem Ort ankamen, dessen
Koordinaten Gideon ihnen für Edgar Fabiens Grundstück im Norden angegeben
hatte. Der Leiter des Dunklen Hafens besaß offenbar ein äußerst weitläufiges
Stück Waldland; so weit von Montreal entfernt im Hinterland, dass der Großteil
des umgebenden Geländes noch unerschlossen war: Hektar um Hektar riesiger,
immergrüner Nadelbäume, weit und breit kein Lebewesen außer gelegentlich einem
Reh oder Elch, die bei der ersten Witterung des schwer bewaffneten Vampirs, der
sich durch ihr unberührtes Revier schlich, durchs Unterholz flohen.
    Nikolai war
die letzten paar Minuten als Ein-Mann-Spähtrupp durch das Gebiet unterwegs. Ein
einstöckiges Haus aus Holz und Stein stand verborgen an einer Stelle, wo der
Wald am dichtesten war. Ein schmaler, ungeteerter Zufahrtsweg, kaum breit genug
für ein einziges Fahrzeug, schnitt einen gewundenen Pfad durch die Bäume bis
vors Haus. Niko schlich im Schutz der Wälder um diese Zufahrt herum und
bemerkte etwa auf halber Strecke zwei Agenten in der Montur eines
Spezialeinsatzkommandos und zwei weitere bei den drei riesigen schwarzen
Geländefahrzeugen, die hintereinander vor der Eingangstür geparkt waren. Drei
weitere Vampire mit gezückten M16-Maschinengewehren sicherten den Eingang. Ost-
und Westseite wurden ebenfalls durch je einen bewaffneten Posten bewacht.
    Obwohl er
nicht dachte, dass sie den rückwärtigen Teil des Anwesens unbewacht lassen
würden, schlich Niko ums Haus herum nach hinten, um sich mit dem Terrain
vertraut zu machen. Er hörte das leise Plätschern von Wasser, noch bevor er den
stillen See und den verwaisten Anlegesteg am Ufer sah, knappe dreihundert Meter
hinter dem Haus. Dort hinten waren zwei weitere Agenten postiert. Verdammt.
    Es würde
nicht einfach werden, sich hier einzuschleichen, um Fabien zu

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