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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Vampir.
    Sergej Jakut
war Gen Eins. Er verfügte nicht nur über Kräfte, die die von Niko oder jedem
anderen Stammesvampir der nachgeborenen Generationen weit überstiegen, sondern
war auch ein seltenes Exemplar seiner Art. Es gab nur noch wenige Gen Eins -
noch weniger seit der Mordserie der letzten Zeit.
    So
abscheulich die von der Stammesgesellschaft geächtete Praxis der Blutclubs auch
war, der Versuch, einen Vampir der Ersten Generation zu töten, war ein noch
größeres Vergehen. Gegen den Mistkerl waren Nikolai die Hände gebunden, so sehr
er sich auch wünschte, dass es anders wäre.
    Und das
wusste auch Jakut. Er wischte sich mit dem Saum seiner dunklen Tunika, an dem
noch Renatas süß duftendes Blut klebte, über den Mund.
    „Die Jagd
liegt uns im Blut, Junge." Jakuts Stimme war tödlich ruhig, als er
vollkommen selbstsicher auf Nikolai zuging. „Du bist jung, von schwächerem Holz
als einige von uns. Vielleicht ist dein Blut schon so von Menschlichkeit verwässert,
dass du diesen Trieb in seiner reinsten Form gar nicht mehr begreifen kannst.
Vielleicht würdest du nach einer Kostprobe bei der Jagd weniger scheinheilig
urteilen über diejenigen von uns, die ein Leben vorziehen, wie es unserer
wahren Natur entspricht."
    Niko
schüttelte langsam den Kopf. „Bei den Blutclubs geht es nicht um die Jagd,
sondern um sinnloses Gemetzel. Erzähl diesen Blödsinn wem du willst, davon wird
er nicht wahrer.
    Du bist ein
Tier. Was du wirklich brauchst, ist ein Maulkorb und ein Würgehalsband. Jemand  muss
 deinen  Machenschaften einen Riegel vorschieben."
    „Und du
denkst, dass du oder der Orden dieser Aufgabe gewachsen seid?"
    „Denkst du,
wir sind es nicht?", forderte Niko ihn heraus.
    Ein
waghalsiger Teil seiner selbst hoffte, der Gen Eins würde ihm einen Grund
liefern, seine Waffen zu ziehen. Er rechnete  zwar  nicht  damit, dass er aus
einem Zusammenstoß mit dem älteren Vampir lebend herauskäme, aber verdammt noch
mal, er würde ihm einen höllischen Kampf liefern.
    Stattdessen
wich Jakut zurück, die bernsteingelben Augen blitzten, die Pupillen winzige
schwarze Splitter. Er hob sein bärtiges Kinn, legte den Kopf bedeutsam zur
Seite und bleckte die Fangzähne zu einem wilden Grinsen. So war es überhaupt
nicht schwer, die außerirdische Seite an ihm zu sehen - die Seite, die ihn und
den Rest des Stammes zu dem machte, was sie waren: bluttrinkende Raubtiere, die
nicht zu den sterblichen Menschen und ihrer Welt gehörten.
    „Ich habe
dir schon einmal gesagt, dass du in meinem Haus nicht willkommen bist, Krieger.
Ich habe keine Verwendung für dich oder für das Bündnis mit dem Orden, das du
mir vorgeschlagen hast. Meine Geduld ist zu Ende und auch dein Aufenthalt
hier."
    „Allerdings",
stimmte Niko ihm zu. „Ich verschwinde mit Vergnügen von hier. Aber denk nicht,
dass du zum letzten Mal von mir gehört hast."
    Während er
das sagte, musste er wieder zu Renata hinübersehen. So tief er Jakut auch
verachtete, konnte er für sie doch nicht die gleiche Wut aufbringen. Er wartete
darauf, dass sie ihm sagte, dass sie von den Verbrechen nichts wusste, die auf
diesem blutgetränkten Flecken Erde stattgefunden hatten. Er wollte, dass sie
ihm das sagte - oder was auch immer, um ihn zu überzeugen, dass sie keine
Mitwisserin von Jakuts kranken Praktiken war.
    Sie starrte
lediglich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. Dann hob sie eine Hand,
um nachlässig die heilende Wunde an ihrem Hals zu befingern, aber sie blieb
stumm.
    Sie sah ihm
nach, wie er aus der offenen Tür stapfte, an Jakuts verdutzten Wachen vorbei.
    „Gebt dem
Krieger seine Sachen zurück und seht zu, dass er das Grundstück ohne weitere
Zwischenfälle verlässt", wies Jakut die beiden bewaffneten Männer vor
seinem Privatgemach an.
    Als sie sich
in Bewegung setzten, um den Befehl auszuführen, machte Renata Anstalten, ihnen
zu folgen.
    Insgeheim
hoffte sie, dass sie noch einmal unter vier Augen mit Nikolai reden konnte und
...
      Und was?
    Ihm die
Wahrheit erklären, wie die Dinge hier für sie liefen? Versuchen, die
Entscheidungen zu rechtfertigen, zu denen man sie gezwungen hatte?
    Wozu?
    Nikolai
ging. Er würde nie wieder an diesen Ort zurückkehren müssen, während sie bis zu
ihrem letzten Atemzug hier sein würde. Was würde es schon bringen, ihm
irgendetwas zu erklären, einem Fremden, der es wahrscheinlich nicht verstehen
würde und dem es sicherlich egal war?
    Und dennoch
hielten Renatas Füße nicht an.
    Sie

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