Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
Vom Netzwerk:
die Augen – und sprang.
    Mit einem dumpfen Aufschlag landete sie auf dem Rasen unter dem Fenster.
    Rabeus reichte ihr die Hand und half ihr auf. »Guter Sprung!«
    Obwohl ihr der Knöchel wehtat, musste Mira lächeln. »Ich hoffe, du hast wirklich wichtige Nachrichten!«
    »Du wirst schon sehen!«, sagte Rabeus.
    Die Kinder stahlen sich an dem großen Wohnzimmerfenster vorbei, das von flackerndem blauem Licht erhellt wurde. Durch die Gardinen konnte Mira Tante Lisbeth erkennen, die wie gebannt in den Fernseher starrte.
    Für einen Moment überlegte Mira, wie sie später wieder unbemerkt in ihr Zimmer kommen sollte, beschloss dann aber, darüber besser nicht nachzudenken. Rasch folgte sie Rabeus, der gerade über den Gartenzaun kletterte.
    »Weißt du, wo Miranda ist?«, fragte Mira gespannt, als sie nebeneinander auf der Straße gingen.
    Doch Rabeus schüttelte langsam den Kopf. »Ich bin noch mal zum Jahrmarkt gegangen, da war aber niemand. Graumalkin hat aus der Luft versucht, sie zu finden, aber auch sie hat nichts gesehen.«
    »Und was ist mit den Kugeln?«
    »Keiner hat den Wagen von Madame Pythia gesehen. Niemand.« Rabeus zuckte mit den Achseln. »Dabei müsste der doch eigentlich auffallen.«
    Mira dachte an den rosa Wohnwagen mit den grünen Sternen und stimmte Rabeus innerlich zu.
    »Aber hier habe ich etwas Interessantes gefunden!« Rabeus reichte Mira einen Zettel, der oben eingerissen war. »Seit gestern hängt das überall in der Stadt.«
    Mira nahm das Blatt und sah Rabeus fragend an.
    Der räusperte sich. »Kannst du das lesen?«
    Mira blieb stehen, rieb sich ihren schmerzenden Knöchel und versuchte im Schein der Straßenlaterne die verschnörkelte Schrift auf dem Zettel zu entziffern.
    » 25. Jahrestagung des Schrebergartenvereins Schwarzburg West. Donnerstag, 13. August, Dreifußstraße 28, Einlass von 20:00 Uhr – 20:32 Uhr «, las sie vor.
    Mira sah kurz zu Rabeus auf. »13. August. Das ist ja heute!«
    »Ja? Das ist gut!« Rabeus sah Mira weiter an. »Und?«
    Mira drehte den Zettel um. »Weiter steht da nichts.«
    Sie drückte Rabeus das Blatt in die Hand. »Das klingt jetzt nicht besonders geheimnisvoll.«
    »Schau auf die Rosen!«, sagte Rabeus und deutete auf das Blatt.
    Über der ersten Zeile waren zwei gekreuzte schwarze Rosen mit langen Dornen zu sehen.
    »Na ja«, sagte Mira wenig beeindruckt. »Das ist ja ein Schrebergartenverein, oder? Kein Wunder, dass sie Blumen auf ihre Einladung drucken.«
    Rabeus schüttelte den Kopf. »Ich habe diese Rosen aber schon einmal gesehen. Manche schwarzen Zauberer haben sie vor ihren Türen.«
    Mira horchte auf. »Du meinst, diese Schrebergärtner haben etwas mit schwarzen Zauberern zu tun?«
    »Warum sollten sie sonst dieses Zeichen verwenden?«
    »Mhm.« Mira war noch nicht überzeugt. Andererseits – es war wenigstens eine Spur.
    »Weißt du denn, wie wir zu dieser Dreifußstraße kommen?«, fragte sie.
    Rabeus nickte. »Sie liegt in der Altstadt. Gar nicht weit weg vom Blauen Pfau .«
    Wenig später befanden sich die Kinder im dunklen Gewirr der Altstadtgassen. Sie begegneten kaum einem Menschen. Alle schienen hinter den hell erleuchteten Fenstern ihrer Häuser zu sitzen, oder sie amüsierten sich auf dem Jahrmarkt, dessen Lärm und Musik in den leeren Gassen widerhallten.
    Miras Knöchel schmerzte immer mehr und sie humpelte hinter Rabeus her. Insgeheim verfluchte sie ihren waghalsigen Sprung. Hoffentlich würden sie wirklich etwas herausfinden!
    »Wir sind da«, flüsterte Rabeus, nachdem die beiden hinter einer hohen, mit Graffitis besprühten Mauer um die Ecke gebogen waren.
    Die Dreifußstraße war eine breitere Straße, auf die von beiden Seiten große, stolze Häuser blickten. In der Mitte stand eine Litfaßsäule auf dem Gehsteig. Das Licht einer Straßenlaterne beleuchtete die großen Plakate. Langsam gingen die beiden Kinder die Straße entlang und zählten die Hausnummern.
    Die Nummer 28 befand sich gegenüber der Litfaßsäule undwar ein kleineres, zweistöckiges Haus mit großen Fenstern, die mit dunklen Läden verschlossen waren. Vor der hohen Eingangstür war eine Treppe, die in den Keller hinabführte.
    Auf den Klingelschildern neben der Tür standen vier Namen.
    »Warzelhahn, Rotberg, Meier und Sikolic«, las Mira. Sie drehte sich zu Rabeus, der inzwischen mit scharfen Augen die Straße im Blick behielt. »Und wo sollen wir nun klingeln?«
    Ratlos sahen die Kinder die schmucklose Hausfassade hoch. Es gab keinen Zettel, der auf

Weitere Kostenlose Bücher