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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Kopf so schnell, ihr muss doch schlecht werden. Nicht dass sie sich gleich auf den Küchentisch übergibt!
    Dabei wollte ich doch nur noch ankreuzen, lesen, ankreuzen, mindestens Beste sein, Vorzeige-Abschluss machen. Aber keine Liebe, nur noch Karriere sagt sich so leicht … Wie soll man das bitte durchhalten, wenn einem gleich zwei Männer nicht mehr aus dem Kopf gehen?! Und das Tag UND Nacht!
    1. Frage: Sie haben gestern einen Mann geküsst. Während der REM-Phase imaginieren Sie jedoch einen anderen. Für welche emotionale Dissonanz sprechen diese Symptome? 2. Frage: Welche Therapie ist bei der in Frage 1 diagnostizierten Störung empfehlenswert?
    HILFE! Das ist tausendmal schwerer als der echte Fragebogen! »Was kann während eines primär generalisierten Grand-Mal-Anfalls am ehesten beobachtet werden?« Warum kann ich nicht wenigstensDAS beantworten? Enge oder weite Pupillen, die auf Licht reagieren – oder auch nicht. Ich reagiere definitiv auf Alex. Mit erweiterten Pupillen. Und Küssen. Und auf Tobias. Mit geschlossenen Augen. Und Traumküssen. Aber auf wen primär? Ach nein, dieses Adjektiv gehörte doch zu einer Frage, die hier WIRKLICH gestellt wurde!
    Konzentrieren! Los! Grand-Mal-Anfall. Epilepsie.
    Bevor ich mich für C) weite Pupillen, die auf Licht reagieren entscheiden kann, schrillt die Matrjoschka los. Ich kreuze noch schnell und regelwidrig an. C war richtig. Und ist meine einzige Antwort. 100 Prozent der gegebenen Antworten sind korrekt. Haha. Eine Frage von 80 – das bedeutet 1,25 Prozent. Durchgefallen mit Pauken und Trompeten. Und selbst das wäre mir heute egal, wenn ich die Fantasiefragen 1 und 2 beantworten könnte.
    Ich winke einfach ab, als Isa den Antwortbogen auswerten möchte. Ich will ins Bett. Ohne zu träumen. Vielleicht schaue ich mir vor dem Einschlafen noch einen Gruselschocker an – Albträume garantiert, mit Fantasie-Auftritten von Dr. Thalheim sicher nicht zu rechnen. (Falls doch, wäre sein Auftauchen in meinen Träumen danach immerhin irgendwie umgewertet.) Ich könnte auch die ganze Nacht die Autogenes-Training-CD laufen lassen, die mir Tante Hanna geschenkt hat und die noch irgendwo sein muss! Wer die ganze Nacht von Dr. Heinrichs Grundlagen des Stressabbaus beschallt wird, unterlegt mit Vogelgezwitscher und Synthesizerklängen, hat garantiert keine beunruhigenden Träume!
    Aber klar, daraus wird nix. Ich müsste es doch irgendwann mal lernen: Wenn ich der Meinung bin, dass mir nichts mehr hilft als ins Bett zu gehen und mit Dr. Heinrichs Vergessens-Training für immer dort zu bleiben, dann ist das garantiert das Einzige, was ich NICHT tun kann. Stattdessen werden Dinge von mir verlangt, wie ins Krankenhaus zu fahren und meine erste Nachtschicht anzutreten. Und zwar nicht »Dinge wie«, sondern genau das.
    Wir quetschen uns in Jennys Ente und machen uns auf den Weg zum Krankenhaus. Jenny fährt wie immer rücksichtslos undunerlaubt schnell und ich höre Isa auf dem Beifahrersitz mehrfach angstvoll nach Luft schnappen – aber ich bin heute zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um zur Kenntnis zu nehmen, wie oft wir nur knapp an Kollisionen vorbeischrammen; auch das Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer untermalt nur wie aus weiter Ferne meine innere Mantra-Stimme. Mit aller Kraft rede ich mir die Situation schön, wie nur ich es kann. Arbeit ist prima. Du tust etwas Nützliches. Für andere UND für dich! Und wirst so beschäftigt sein, dass garantiert keine Ablenkung durch verwirrendes Kopfkino droht.
    Wir melden uns bei der Nachtschwester in der Aufnahme. Marianne ist Mitte 40 und arbeitet angeblich schon über 20 Jahre hier. Hinter ihrem Tresen läuft ein Film auf einem Tablet-PC, den sie nicht anhält, um uns anzuweisen. »Chirurgie«, sagt sie zu Isa, »Notaufnahme« zu Jenny. Und ich? »Sie sind gar nicht eingetragen«, erklärt sie nach einem Blick zum Stationscomputer. Juchhu. Ich gehe ins Bett. Dr. Heinrich, ich komme.
    Ich drehe mich um und will schon davonschleichen, als Schwester Marianne lacht. »Kleiner Scherz«, sagt sie. »Innere.«
    Ganz, ganz kleiner Scherz, Schwester Marianne. Winzig klein.
    Ich würdige den Versuchshumor keiner Antwort und stolziere zum Fahrstuhl. Und erst dort erschließt sich mir, warum sie wohl meinte, dass DAS ein Scherz sei. Ich fahre nach oben und in gleichem Tempo steigt in mir die Erkenntnis auf, dass das Lustige nicht sein sollte, dass ich angeblich nicht eingetragen bin. Sondern dass man mich für die Innere

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