Mit der Liebe eines Highlanders
einen Baumstamm setzen. »Also, wie wär’s mit einem Handel, Gentlemen?«, fragte sie.
»Was brauchst du, Sadie?«, fragte Dwayne. »Wird der Proviant knapp?«
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf, während ihr Blick auf der Suche nach Morgan rasch über den Waldrand glitt. Hoffentlich war er auf der Suche nach einer Quelle ein hübsches Stück gegangen und würde nicht plötzlich auftauchen und wie ein Wilder sein Schwert schwingen. Sie brauchte nur zwanzig Minuten, dann würden Dwayne und Harry wieder unterwegs sein.
»Ich dachte mir, ich könnte euch beide zum Abendessen einladen, wenn ihr mich im Gegenzug sehen lasst, was besser als ein Lageplan ist«, sagte sie und ging in die Hocke. Sie rührte die Suppe um, damit ihnen der köstliche Duft zugeweht wurde. Zwei zusammengekniffene Augenpaare sahen sie an, schließlich schwand das Lächeln aus Dwaynes Gesicht. Wieder drohte er ihr mit dem Zeigefinger. »Wir verraten kein Sterbenswörtchen, Missy.«
»Warum suchst du überhaupt noch nach dem Gold?«, fragte Harry. »Du brauchst es ja nicht mehr. Die MacKeages sind reich.«
»Sind sie das?«, fragte sie und zog eine Braue hoch.
Beide nickten. »Denen gehört doch fast alles hier, bis hinauf nach Kanada«, fuhr Harry fort, auf die Westseite des Tales deutend. »Und dann haben sie noch diesen tollen Ferienort.«
»Ich suche das Gold noch immer«, sagte Sadie, »weil es nie für mich bestimmt war. Das wisst ihr doch. Dad war nur dahinter her, um zu beweisen, dass die alte Geschichte auf Wahrheit beruht. Er wollte das Gold für einen guten Zweck stiften.« Sadie zog die andere Braue hoch. »Was habt ihr damit vor?«
Plötzlich war Dwaynes Lächeln wieder da. Er rieb sich die Hände. »Wir werden uns Frauen kaufen«, sagte er und bekräftigte das Gesagte mit einem Nicken.
»Wie bitte?«, fragte Sadie verblüfft. Von allen Dingen, die sie erwartet hatte – ein neuer Truck oder vielleicht eine Hausrenovierung – waren Frauen das Allerletzte, was sie diesen alten Junggesellen zugetraut hätte.
»Ehefrauen«, wiederholte Harry und quittierte ihre schockierte Miene mit einem Stirnrunzeln. Er setzte sich auf seinem Baumstamm zurecht und bedachte sie mit einem defensiven Blick. »Wir sind auf einen Katalog gestoßen, in dem man Frauen bestellen kann. Dort kann man sogar die Reise nach Russland buchen … zum Kennenlernen.«
»Wir haben unsere Wahl schon getroffen«, fügte Dwayne hinzu und beugte sich vor. Erregung dämpfte seine Stimme zu einem Flüstern. »Dort gibt es eine tolle Party mit allen Frauen. Wir lernen sie kennen und können uns dann endgültig entscheiden.«
»Aber man muss sie heiraten«, erklärte Harry geradezu ehrfürchtig und ebenso leise. »Das sind keine Huren oder so was. Es sind anständige Frauen.«
»Sie hatten nicht viel Glück im Leben«, setzte Dwayne hinzu. »Deshalb wollen sie reich heiraten und nach Amerika gehen.«
»Und wenn wir das Gold finden, werden wir reiche Amerikaner sein.« Harry nahm Haltung an und steckte die Daumen unter die Hosenträger. »Wir werden genug Geld haben, um uns in Russland unsere Frauen zu kaufen. Die bringen wir hierher, damit sie sich im Alter um uns kümmern.«
»Und wir können mit ihnen herummachen und müssen nicht dafür zahlen«, warf Dwayne ein. Als er merkte, was er gesagt hatte, hielt er sich den Mund zu und wurde puterrot. Sadie machte selbst den Mund zu, als sie merkte, dass sie wie eine Vollidiotin gaffte. Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Diese zwei alten Böcke wollten sich Ehefrauen kaufen? Aus Russland?
»Die ganze Zeit über … wart ihr auf der Suche nach …? Ihr wollt also wirklich Frauen kaufen?«, schloss sie ein wenig schrill.
Sie machte den Mund wieder zu, atmete tief durch und kämpfte um Fassung.
»Wir werden gute Ehemänner abgeben«, äußerte Harry defensiv. »Die Frauen werden es bei uns gut haben.«
Sadie hob die Hände. »Das bezweifle ich nicht«, beeilte sie sich zu versichern. Sie blickte von Harry zu Dwayne. »Während all der Jahre, die ihr nach Plums Gold gesucht habt, war dies euer Ziel?«
Beide nickten, doch war es Dwayne, der nun sprach. »Wir haben den Fraß satt, den wir selbst kochen«, gestand er. »Und manchmal ist uns einsam zumute, zumal im Winter.«
»Und deshalb verraten wir niemandem das Geheimnis«, sagte Harry und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wir werden auch nicht jünger und müssen das Gold in diesem Herbst finden.« Er schüttelte vielsagend
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