Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
Tag über warst.«
    »Nirgends. Ist nicht wichtig.«
    »Doch, es ist wichtig.«
    »Nein, Dad«, erwiderte sie mit Nachdruck. »Es ist absolut egal. Ich muss jetzt los und etwas erledigen, okay?«
    Jonah deutete mit seiner Pop-Tart auf die Tür. »Was musst du erledigen? Wohin gehst du?«
    Genau diesen Fragen wollte sie ausweichen. »Geht dich nichts an.«
    »Wie lange bleibst du weg?«
    »Keine Ahnung.«
    »Kommst du zum Mittagessen? Oder erst zum Abendessen?«
    »Weiß ich auch nicht«, sagte sie und verdrehte genervt die Augen. »Ich muss los.«
    Ihr Dad fing wieder an Klavier zu spielen. Ihr drittes Stück von der Carnegie Hall. Er hätte genauso gut Moms CD auflegen können.
    »Wir lassen nämlich später Drachen steigen. Ich und Dad, heißt das.«
    Ronnie reagierte nicht auf diese Mitteilung. Stattdessen schnauzte sie ihren Vater an: »Kannst du endlich damit aufhören?«
    Abrupt ließ er die Hände sinken. »Wie bitte?«
    »Diese Musik. Glaubst du, ich erkenne die Stücke nicht? Ich weiß doch genau, was du erreichen willst. Aber ich habe dir schon klar und deutlich gesagt, dass ich nicht spiele.«
    »Und ich glaube es dir.«
    »Warum versuchst du dann dauernd, mich umzustimmen? Wieso sitzt du immer, wenn ich dich sehe, an deinem Flügel und haust in die Tasten?«
    Ihr Dad wirkte echt verwirrt. »Mit ... mit dir hat das überhaupt nichts zu tun«, stammelte er. »Ich fühle mich dann einfach besser.«
    »Und mir wird kotzübel davon. Kapierst du das nicht? Ich hasse das Klavier. Ich bin sauer, dass ich auch nur einen einzigen Tag in meinem Leben Klavier spielen musste. Und ich kann es nicht ausstehen, dass ich das verdammte Ding dauernd hier sehen muss.«
    Ehe ihr Vater etwas erwidern konnte, drehte sie sich um, schnappte Jonah blitzschnell seine Pop-Tart aus der Hand und stürmte zur Tür hinaus.
     
    Es dauerte fast zwei Stunden, bis sie Blaze endlich fand. Sie war in dem Musikgeschäft, das sie gestern gemeinsam besucht hatten. Es lag ein paar Hundert Meter vom Pier entfernt. Ronnie hatte nicht geahnt, was sie erwartete, als sie reingegangen waren - im Zeitalter von iPods und Downloads schien so ein Laden völlig überholt -, aber Blaze hatte ihr versichert, dass es sich lohnte. Und sie hatte recht gehabt.
    Außer CDs gab es hier auch richtige Vinylschallplatten - Tausende sogar. Manche waren vermutlich Sammlerstücke, zum Beispiel ein ungeöffnetes Exemplar von Abbey Road und eine ganze Menge alte 45er, die einfach an der Wand hingen, mit Autogrammen von Leuten wie Elvis Presley, Bob Marley und Ritchie Valens. Ronnie staunte, dass diese Platten nicht in einem Safe lagen. Sie waren doch bestimmt unglaublich wertvoll. Aber der Typ, der den Laden führte, wirkte wie eine Gestalt aus den 1960er-Jahren und schien alle Leute zu kennen. Er hatte lange graue Haare und frisierte sie zu einem Pferdeschwanz, der ihm bis zur Taille ging. Seine Brille sah aus, als hätte er sie sich von John Lennon geliehen. Er trug Sandalen und ein Hawaiihemd, und obwohl er alt genug war, um Ronnies Großvater zu sein, wusste er mehr über Musik als sonst irgendjemand, den sie kannte. Sogar über die neuesten Underground-Bands, von denen sie nicht einmal in New York gehört hatte. An der Rückwand befanden sich Kopfhörer, mit denen die Kunden entweder Platten oder CDs hören oder sich Musik auf ihre iPods laden konnten. Als Ronnie nun durch das Schaufenster spähte, sah sie Blaze ganz hinten stehen. Sie hielt sich einen Kopfhörer ans Ohr und klopfte mit der anderen Hand den Rhythmus.
    Auf einen Tag am Strand schien sie absolut nicht vorbereitet zu sein.
    Ronnie atmete tief durch und trat ein. So blöd es klang - sie wollte ja eigentlich nicht, dass Blaze sich betrank -, aber jetzt wünschte sie sich doch, dass Blaze zu viel getrunken hatte, um sich daran zu erinnern, was gestern passiert war.
    Als sie den Gang mit CDs entlangging, merkte sie schon, dass Blaze sie erwartete. Sie wandte sich um und drehte die Lautstärke in ihrem Kopfhörer herunter, allerdings ohne ihn vom Ohr zu nehmen. Ronnie konnte die Musik trotzdem hören. Es war etwas Lautes, Aggressives, was sie nicht kannte. Blaze sammelte die CDs ein.
    »Ich dachte, wir sind Freundinnen«, sagte sie.
    »Sind wir auch«, erwiderte Ronnie. »Und ich habe dich schon überall gesucht, weil ich nicht will, dass du wegen gestern Abend was Falsches denkst.«
    Mit eisiger Miene sagte Blaze: »Du meinst, weil du Marcus gefragt hast, ob er mit dir einen Strandspaziergang macht?«
    »Es

Weitere Kostenlose Bücher