Mit dir im Paradies auf Erden
besten schnellstens vergessen.
Gedankenverloren blickte er in seinen Kaffee. Schon einmal hatte er eine Frau für die richtige Partnerin gehalten – Davina. Das hatte sich als folgenschwerer Irrtum herausgestellt. Doch die Gefühle, die er ihr entgegengebracht hatte, ließen sich nicht im Entferntesten mit dem vergleichen, was er für Fleur empfand.
Wenn er ehrlich war, wäre er am liebsten rund um die Uhr mit Fleur zusammen. Sie war nicht nur atemberaubend schön, sondern so … normal. Nein, normal war nicht der richtige Ausdruck. Sie war unkompliziert und aufrichtig, sie besaß ein von Natur aus zurückhaltendes Wesen und erwartete nicht, stets im Mittelpunkt zu stehen.
Sie war eine Traumfrau, mit der er sein Leben liebend gern teilen würde!
Das jedoch war eine aussichtslose Wunschvorstellung. Fleur wollte weder heiraten noch Kinder haben. Was für eine Verschwendung der Natur! Er kannte viele Frauen, die gern Herrin von Pengarroth Hall geworden wären, von denen er jedoch nichts wissen wollte. Ironischerweise begehrte er genau die eine, die ihm demonstrativ die kalte Schulter zeigte.
„Wie schön, euch beide hierzuhaben! Euer Timing ist perfekt!“ Überschwänglich empfing Mia Fleur und Sebastian an der Tür.
Nicht zum ersten Mal bewunderte Fleur ihre Freundin. Mia war ein richtiges Stehaufmännchen, was ihr auch zustieß, stets fand sie schnell zu ihrem fröhlichen und unbeschwerten Wesen zurück.
„Jetzt spannt mich aber bitte nicht mehr länger auf die Folter.“ Mia schenkte jedem ein Glas Wein ein. „Was hast du gestern zu so später Zeit in Fleurs Wohnung gemacht, Sebastian? Erst nachdem ich im Bett lag, ist mir die ungewöhnliche Situation bewusst geworden. Wenn ich nicht so durcheinander gewesen wäre, hätte ich gleich gefragt.“
„Ich wollte Fleur etwas sagen, etwas, das ich ihr nicht am Telefon mitteilen wollte.“
„Das wird ja immer mysteriöser! Was war das denn?“
„Benson ist vor drei Tagen gestorben, Mia“, erklärte er. „Und …“
„O nein!“ Mia war entsetzt. „Wie ist es passiert … musste er leiden?“
„Nein. Der gute alte Benson hat einfach den Kopf in meine Hand gelegt und ist friedlich eingeschlafen. Er hatte keine Schmerzen, er war einfach nur sehr, sehr müde.“
Alle schwiegen, während Mia die traurige Nachricht verarbeitete.
„Ich hätte dich natürlich auch benachrichtigt“, redete Sebastian schließlich weiter. „Aber Fleur hatte während der Woche nach deiner Abreise eine sehr enge Beziehung zu Benson aufgebaut, deshalb wollte ich es ihr zuerst sagen und nicht am Telefon.“
Ausnahmsweise schien Mia um Worte zu ringen. „Wir alle wussten, dass Bensons Tage gezählt waren“, meinte sie schließlich. „Das Laufen fiel ihm immer schwerer.“ Sie blickte Sebastian an. „Du wirst dich um einen Nachfolger bemühen müssen. Frank und Pat werden es ohne Hund nicht lange aushalten.“
„Kommt Zeit, kommt Rat“, erwiderte er nur.
Fleur fand es an der Zeit, das traurige Thema zu beenden. „Was gibt es denn zu essen, Mia? Der Duft aus deiner Küche lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wie gut, dass wir kaum etwas gefrühstückt haben.“
„Wir?“ Mia blickte neugierig zwischen ihrem Bruder und Fleur hin und her. „Du bist die Nacht bei Fleur geblieben, Sebastian? Ich muss schon sagen …“
„Fleur hat mir ihr Gästebett angeboten“, antwortete er gelassen. „Das hat mir viel Fahrerei erspart, und wir konnten pünktlich bei dir sein.“
Mia zog die Augenbrauen hoch und sah zu Fleur.
„Es war ein Gebot der Höflichkeit, Mia. Es war sehr spät geworden, und das nur deshalb, weil Sebastian meine Küchendecke gestrichen hatte.“
„ Was hast du?“ Ungläubig drehte sich Mia zu ihrem Bruder um. „Anscheinend hast du zu viel Zeit. Mir fällt bestimmt auch noch das eine oder andere ein, das in meiner Wohnung gemacht werden müsste. Doch, wie ich dich kenne, interessiert dich das nicht im Geringsten.“
Sebastian schenkte Wein nach. „Wir sind nicht hier, um über uns zu sprechen, sondern es geht um dein Liebesleben. Also raus mit der Sprache, wie steht es damit?“
„Das kann bis nach dem Essen warten, sonst verkocht mir noch alles“, wehrte sie ab. „Es wäre nett von dir, Sebastian, wenn du jetzt den Braten aufschneiden könntest.“
Sebastian fügte sich und kam erst nach dem Dessert wieder auf das Thema zu sprechen. „Jetzt also zur Sache. Was hat sich gestern Abend zwischen dir und deinem Verflossenen
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