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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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ihr nie geantwortet. Ich habe es meiner Frau auch nicht erzählt, nicht weil ich etwas zu verbergen gehabt hätte, sondern weil ich alte Wunden nicht wieder aufreißen wollte. Es war schwer genug. Ich habe ihr lediglich von einer Mail erzählt, die sie mir geschrieben hat. Alles andere weiß sie nicht und das muss sie auch nicht erfahren. Dann sind wir nämlich ganz schnell wieder mitten in …«
    »Wann kam die letzte E-Mail?«
    »Das ist ein paar Monate her. Ich habe ihre Mails nicht mehr, sie sind alle gelöscht.«
    Daniel lächelte trübsinnig. »Verstehen Sie? Ich wollte nicht noch mal Öl ins Feuer gießen. Meine Frau und ich führen seither eine wunderbare Ehe. Ich liebe meine Frau über alles. An der anderen Dame bin ich nicht mehr interessiert. Ich habe die eine oder andere Unterhaltung mit der Dame geführt, aber nicht weil ich das Verhältnis fortsetzen wollte. Alles was ich wollte war, sie zu beruhigen, ihr klar zu machen, dass ich für sie nicht greifbar bin, dass es aus ist. Ich hätte es auch meiner Frau erzählt, aber ich habe ihr sehr weh getan mit diesem Verhältnis, meine Frau hat sehr lange darunter gelitten und ich fand es vernünftiger, ihr nichts davon zu erzählen. Schlafende Hunde soll man nicht wecken.«
    Meierhofer nickte zustimmend. »Die letzte Mail kam also vor ein paar Monaten?«
    »Ja.«
    »Lebten Sie da schon in Köln?«
    »Ja.«
    »Kennt Sie Ihre Anschrift?«
    Daniel zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Anita ist... nun ja, sie ist nicht dumm, wenn es darum geht, solche Dinge herauszufinden. Sie war die Sekretärin einer meiner Geschäftspartner. Der steht immer noch in Verbindung mit der Firma in der ich vorher beschäftigt war. Es ist gut möglich, dass sie dadurch weiß, dass wir nach Köln gezogen sind. Und es ist möglich dass sie unsere Anschrift kennt, denn wir stehen im Telefonbuch.«
    Er räusperte sich.
    »Aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass sie dahinter steckt. Sie lebt in Hannover – allerdings bin ich mir da auch nicht mehr sicher, sie schrieb mir ja noch was von einem beruflichen Wechsel und einem Umzug. Das ist auf jeden Fall weit weg und die Sache ist, wie gesagt, zwei Jahre her.«
    Er räusperte sich verlegen. »Außerdem ist sie wirklich nicht der Typ Frau, der so was tun würde, ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen. Sie ist eine rassige, sehr schöne Frau, sie könnte jeden haben.«
    »Aber Ihnen ist sie trotzdem lange hinterhergelaufen«, sagte der Polizist.
    Daniel nickte. »Ja, aber das hatte eher damit zu tun, dass sie nicht fassen konnte, dass ich eine Frau wie sie wegen einer Frau wie meiner verlassen könnte.«
    »Aha«, sagte Meierhofer.
    Daniel räusperte sich erneut. »Ich weiß nicht, ob Sie diese Sorte Frau kennen, Herr Meierhofer. Schön, sexy, klug. Top-Job, schicke Wohnung. Aussicht auf eine höhere Karriere. Diese Frauen denken, sie sind das Non Plus Ultra. Ich glaube, sie hat nie daran gezweifelt, dass ich meine Frau irgendwann für sie verlassen würde. Ich glaube auch nicht, dass es ihr dabei wirklich um mich ging, sondern eher um mich als Sammlerobjekt. Heute glaube ich, dass sie immer ein wenig auf meine Frau herabgesehen hat. Anita ist sehr arrogant.« Er lächelte ein wenig trüb. »Leider ist mir das alles erst heute klar.«
    Meierhofer räusperte sich nun ebenfalls. »Nun ja«, sagte er. »Es gibt wohl solche Frauen.«
    Daniel nickte.
    »Wir werden die Sache im Auge behalten«, sagte Meierhofer. »Sollte irgendetwas Ungewöhnliches passieren, sollte ein weiterer Brief kommen, kommen Sie damit her. In Ordnung? Achten Sie darauf, ob Sie jemand beobachtet, achten Sie auf jeden, mit dem Sie zu tun haben. Ich brauche von Ihnen den Namen und die Anschrift der Dame, mit der Sie ein Verhältnis hatten. Wir werden die Kollegen in Hannover bitten, sie zu befragen. Mehr können wir derzeit wohl nicht tun!«
    »Muss das sein?«
    »Nein. Wir können es auch lassen, potenziell verdächtige Personen zu verhören. Aber ich dachte, Sie sind daran interessiert herauszufinden, wer Sie da belästigt und bedroht? «
    »Ja, das bin ich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass  Anita …«
    »Und ich kann Ihnen nicht garantieren, dass die Dame morgen befragt wird«, erklärte Meierhofer. »Ich werde es anregen, aber wir sprechen hier von einem vergifteten Hund und wissen nicht, ob das mit den Briefen in Zusammenhangt steht. Wenn die Kollegen in Hannover Zeit haben, werden sie die Dame möglicherweise zu einem Gespräch einladen und mit ihr

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