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Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Titel: Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Sheffield
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ich das noch nie gesehen, aber du hast recht!«
    »I decree today that life is simply taking and not giving. England is mine and it owes me a living.«
    »Mensch, mir auch, Stephen Patrick! Aber ich hab da ein Problem. Schau, da ist dieses Mädchen, das mir gefällt …«
    »She wants it now and she will not wait. But she’s too rough and I’m too delicate.«
    »Ich wünschte, ich könnte mit ihr reden, aber ich weiß nicht, wie.«
    »Pretty girls make graves.«
    »Wirklich? Das ist ja furchtbar!«
    »If I were you, I wouldn’t bother.«
    »Danke, Stephen Patrick! Du bist der Beste !«
    Es lohnt sich nicht aufzuzählen, wie viele wirklich schreckliche Ratschläge ich von Morrissey bekam. In den endlosen Tuesdays-with-Morrissey -Gesprächen, die ich mit ihm hatte, in der Zurückgezogenheit meines eigenen überhitzten Schädels zeichnete er mir eine Landkarte des Lebens, auf der alle Pfeile in entgegengesetzte Richtungen wiesen.
    »Niemand versteht mich, Stephen Patrick. Niemand außer dir!«
    »People said you were easily led, and they were half right.«
    »Wow! Werde ich jemals Freunde haben?«
    »Does the body rule the mind, or does the mind rule the body?«
    »Hä?«
    »I dunno.«
    »Oh. Ich auch nicht, Stephen Patrick! Aber was soll ich jetzt wegen dieses Mädchens unternehmen?«
    »Love is just a miserable lie.«
    »Ich liebe dich, Stephen Patrick! Du weißt einfach so viel über diese Dinge!«
    Seine Lieder sind wie ein Magic-8-Ball, dieses Kinderspielzeug, das aussieht wie eine schwarze Billardkugel und durch einen Mechanismus im Inneren Fragen mit Ja oder Nein beantworten kann. Immer wenn ich über die wirklich großen Fragen des Lebens brütete, wie etwa, ob ich mir die Haare waschen, frische Socken anziehen oder mein Zimmer verlassen sollte, dann war Morrissey sofort zur Stelle, um es mir auszureden und mich mit hervorragenden Entschuldigungen auszustatten, warum es besser war, mich weiterhin in meinem Zimmer zu verkriechen. Und wenn ich mich doch einmal hinauswagte, um Seminare zu besuchen oder mir eine Tüte Chips zu kaufen, dann fühlte ich mich schrecklich schuldig, weil ich Morrissey mit dem Leben betrog.
    Er war perfekt darin, die tyrannischen Forderungen zum Ausdruck zu bringen, die alle sensiblen Jungs auf diesem Planeten üblicherweise an das Leben stellen. Ich stimmte völlig mit ihm überein. Das Versagen der restlichen Welt, sich meinen Launen, Marotten und dem Wunsch anzupassen, als Genie anerkannt zu werden, ohne irgendetwas dafür zu tun, war nur der Beweis dafür, dass dies ganz einfach der falsche Planet für mich war, und Morrissey wusste, dass ich etwas Besseres verdient hatte. Wer waren bloß all diese Leute, mit denen ich mich Tag für Tag abgeben musste? Warum widmete ich ihnen überhaupt meine kostbare Zeit? Ich sag’s dir: Mädchen! Da versucht man, mit ihnen zu reden, und dann sagen die Sachen wie: »You’ve been in the house too long.«
    Wenn ich anderen die Songs von Morrissey vorspielte, zuckten sie meist zusammen und sagten: »Meine Güte, singt der Typ schlecht.« Das war dann natürlich nur ein weiterer Beweis für mein außergewöhnlich feinsinniges Ohr und dafür, dass nur Morrissey und ich einander richtig gut verstanden. Meine Mom fand ihn niedlich, aber das war’s auch schon, und eigentlich mochte sie bloß seinen Nachnamen. »Morrissey!«, rief sie. »Er könnte ein Junge aus County Kerry sein!«
    Im Grunde durchlitt ich nur die üblichen Paradoxa der Jugend, die Mozz erstaunlich freimütig thematisierte: »I want the one I can’t have and it’s driving me mad.«
    Hundert Prozent der Teenager träumen davon rumzumachen, aber in diesen Träumen tauchen eben nur fünf Prozent der anderen Teenager auf. Das bedeutet, unsere Träume und die Realität haben kaum etwas miteinander zu tun. Wir hoffen darauf, mit Leuten rumzumachen, die gar nicht real sind, weshalb wir uns in einem Zustand der weltweiten jugendlichen Frustration befinden. Es verkorkst uns für den Rest unseres Lebens, doch wir hoffen weiter auf das Unerreichbare. Es ist so, als hätte man sein ganzes Leben darauf ausgerichtet, die Comicfigur Garfield zu treffen. Zwar will niemand eine Katze haben, aber alle warten sie auf Garfield. Wenn ich jemanden träfe, der alle paar Wochen mit seiner Katze Schluss machen und Sachen sagen würde wie »Er mag einfach keine Lasagne« oder »Ich weiß auch nicht, er war schon nett, aber er sagte so selten etwas Nettes über den sabbernden Hund«, dann würde ich ihn für

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