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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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übliche Maße hat?«
    »Nicht unwahrscheinlich.«
    »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Zehn Prozent? Fünfzig Prozent?«
    Wir sahen hinunter auf Joyce. Sie fing an zu zucken, sodass Connie ihr eine zweite Ladung mit dem Elektroschocker versetzte.
    »Ich benutze diese Kotschaufeln so ungerne«, sagte ich.
    »Ha!«, lachte Lula bellend. »Hab ich’s mir doch gedacht!«
    Connie gab Bob zur Belohnung einen Doughnut aus dem Karton auf dem Schreibtisch. »Braver Junge! Das hast du fein gemacht.«

3
    »Bob ist so ein braver Hund, und ich bin so gut gelaunt, da werde ich dir bei der Suche nach Eddie DeChooch helfen«, sagte Lula.
    Dort, wo Joyce sie an den Haaren gezogen hatte, standen einige Büschel senkrecht vom Kopf ab, und an ihrer Bluse fehlte ein Knopf. Wenn Lula mitkam, würde ich mich zweifellos sicherer fühlen, denn sie sah abgewrackt und ausgesprochen gefährlich aus.
    Joyce lag immer noch am Boden, aber sie hatte ein Auge geöffnet, und ihre Finger bewegten sich schon wieder. Das Beste war, Lula, Bob und ich verschwanden, bevor Joyce auch das andere Auge aufschlug.
    »Na? Was meinst du?«, fragte Lula, als wir zu dritt im Wagen saßen und Richtung Front Street gondelten. »Findest du, dass ich fett bin?«
    Lula wirkt eigentlich nicht so, als schleppte sie viel Fett mit sich herum. Sie wirkte eher - stabil. Wie eine Bratwurst. Wie eine Riesenbratwurst.
    »Fett nicht gerade«, sagte ich. »Eher stämmig.«
    »Ich habe ja auch keine Zellulitis und so.«
    Das stimmte. Bratwürste haben keine Zellulitis.
    Ich fuhr auf der Hamilton Avenue westwärts zur Front Street, auf den Fluss zu. Lula saß vorne, hieltWache, und Bob hockte hinten, hielt den Kopf aus dem Fenster, die Augen zu
Schlitzen verengt, und seine Ohren flatterten im Wind. Die Sonne schien, es fehlten nur zwei Grad, und wir hätten Frühling gehabt.Wenn Loretta Ricci nicht gewesen wäre, ich hätte die Suche nach Eddie DeChooch geschmissen und mich ans Meer abgesetzt. Die Tatsache, dass ich die nächste Rate für meinen CR-V zahlen musste, gab mir Antrieb, Richtung Ace Pavers zu fahren.
    Das Straßenbauunternehmen Ace Pavers legte Asphaltdecken und war leicht zu finden. Das Büro war klein, die Werkstatt groß. In dem neben der Werkstatt angebauten und mit einer Vorlegekette verschlossenen Unterstellschuppen stand ein Monstrum von Straßenbetonmischer neben einigen anderen teerverschmierten Geräten.
    Ich parkte, ließ Bob im Wagen zurück, und Lula und ich marschierten auf das Büro zu. Eigentlich hatte ich einen Büroleiter erwartet, stattdessen sahen wir uns Ronald DeChooch gegenüber, der mit drei Männern Karten spielte. Die Männer waren alle über vierzig, leger gekleidet, in Freizeithosen und Polohemden. Wie Angestellte sahen sie nicht aus, aber auch nicht wie Arbeiter. Eher wie die Klugschwätzer im Kabelfernsehen. Wie gut, dass es das Fernsehen gibt, denn jetzt versteht man in New Jersey endlich, wie man sich angemessen kleidet.
    Sie spielten an einem klapprigen Tischchen und saßen auf Campingstühlen. Auf der Tischplatte lag ein Stapel Geldscheine, und keiner der Anwesenden schien sonderlich erfreut über unser Kommen.
    DeChooch sah wie eine jüngere größere Ausgabe seines Onkels aus, mit einem gleichmäßig über den ganzen Körper verteilten Mehrgewicht von dreißig Kilo. Er legte sein Kartenblatt verkehrt herum auf den Tisch und erhob sich. »Kann ich Ihnen behilflich sein, meine Damen?«

    Ich nannte meinen Namen und sagte, ich suchte Eddie DeChooch.
    Die Tischrunde lachte.
    »Dieser DeChooch«, sagte einer der Männer, »das ist schon ein ganzer Kerl. Ich habe gehört, er hätte Sie beide unten im Wohnzimmer warten lassen, während er oben aus dem Schlafzimmerfenster abgehauen ist.«
    Das hatte noch mehr Gelächter zur Folge.
    »Wenn Sie Choochy kennen würden, hätten Sie den Fenstern im Haus mehr Aufmerksamkeit geschenkt«, sagte Ronald. »Er ist schon des Öfteren aus Fenstern gestiegen. Einmal ist er in Florence Selzers Schlafzimmer erwischt worden. Flos Ehemann, Teppich-Joey, kam nach Hause und ertappte Choochy dabei, wie er sich gerade aus dem Fenster absetzen wollte, und schoss ihn in den - wie heißt das doch gleich? Glutamus maximus?«
    Ein großer Mann mit einem dicken Bauch schaukelte auf seinem Stuhl nach hinten. »Joey ist danach spurlos verschwunden.«
    »Ja?«, sagte Lula. »Was ist denn passiert?«
    Der Mann hob mit einem fragenden Blick die Hände. »Keiner nix wissen. So was kommen vor.«
    Von wegen. Wahrscheinlich

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