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Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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schlagen würde.
    „Verschwinde“, sagte sie. Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern.
    Er sah sie im Mondlicht lange an und nickte. „In Ordnung.“
    „Ich meine es ernst. Verschwinde. Verlasse dieses Haus“, sagte sie, und ihre Stimme zitterte, vielleicht vor Wut, vielleicht aus einem ganz anderen Grund.
    „Ich werde bleiben, das weißt du ganz genau“, antwortete er.
    „Dann bleib mir wenigstens vom Hals.“
    Er zögerte. „Wir wissen doch beide, dass das nicht geht. Wir wissen beide, dass wir früher oder später gemeinsam im Bett landen werden. Warum wehrst du dich dagegen?“
    „Weil ich es nicht will.“
    „Das hört sich fast so an, als glaubst du das tatsächlich.“
    „Du arroganter Scheißkerl, ich …“
    Er bewegte sich rasch und kam ihr so nahe, dass sie gegen die Wand prallte. Diesmal fasste er sie nicht an. Das brauchte er auch gar nicht. „Ich bin nicht so eingebildet, dass ich glaube, jede Frau will mich. Aber du willst mich.“
    „Ich mag dich nicht einmal.“
    „Was hat das denn damit zu tun?“
    Im Mondlicht sah sie blass aus, und als sie die Augen für einen Moment schloss, sah sie noch verletzlicher aus als sonst. Er spürte so etwas wie Gewissensbisse, aber seine Erregung überdeckte alles.
    „Bitte“, sagte sie leise.
    „Sieh mich an und sag nochmal, dass ich gehen soll, Jilly. Hier, leg deine Hand auf meinen Reißverschluss und bitte mich zu gehen.“
    Sie riss schockiert die Augen auf, und dann war es da: Lust, Verlangen, erbittert und gegenseitig. Viel zu schnell, dachte er wie betäubt, aber das war egal. Sie blickte ihm so tief in die Augen, dass er nur noch an ihr reich verziertes Bett dachte und daran, so oft mit ihr zu schlafen, bis sie die Welt um sich herum vergaß. Alles, was jetzt noch eine Rolle spielte, war die feuchte Hitze ihrer Haut, der süße Geschmack ihres Mundes und die Tatsache, dass er sie einfach nur zu nehmen brauchte.
    „Jilly?“ Die Glastür hinter ihm wurde geöffnet, und Rachel-Ann trat auf den Balkon. „Was ist hier los?“
    Als ob nichts geschehen wäre, lachte Jilly fröhlich auf. „Gar nichts, Rachel-Ann. Coltrane und ich haben uns nur über … den Pool unterhalten.“ Das kurze Zögern war unbemerkt geblieben.
    Rachel-Ann kam näher und betrachtete ihn mit offener Neugier. „Dieser verdammte Pool. Ich weiß ja nicht, warum du dich nicht endlich mal darum kümmerst. Du hast doch das, was dir dort mit fünfzehn passiert ist, noch immer nicht verwunden.“
    „Lass uns jetzt nicht darüber sprechen“, sagte Jilly schnell.
    Faszinierend, dachte er. Irgendetwas war mit diesem Pool nicht in Ordnung. Sobald er etwas freie Zeit hatte, wollte er einen Spaziergang über das Anwesen machen und sich selbst ansehen, warum so ein überwuchertes Schwimmbecken solche Angst auslösen konnte.
    „Ich gehe dann mal besser wieder rein“, sagte er und gähnte übertrieben. „Ich habe morgen jede Menge Arbeit vor mir. Danke, dass Sie mir Gesellschaft geleistet haben, Jilly.“
    Rachel-Ann ging an ihm vorbei auf das Geländer zu, und Jilly starrte ihn hinter ihrem Rücken böse an. Er konnte nicht widerstehen und warf ihr als Antwort eine Kusshand zu.
    „Gute Nacht, Coltrane“, sagte Rachel-Ann ruhig und wandte ihm noch immer den Rücken zu.
    „Gute Nacht, meine Damen.“
    Er glaubte nicht eine Sekunde lang, dass Rachel-Ann zufällig aufgewacht und deshalb auf den Balkon gekommen war. Er ging zurück in sein Zimmer, schloss geräuschvoll die Balkontüren und öffnete sie dann wieder leise nur einen Spalt weit, um zu hören, was die Schwestern sprachen.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ fragte Rachel-Ann geradeheraus.
    „Psst. Er kann dich hören.“
    „Nein, das kann er nicht. Er ist ins Bett gegangen, und glaube mir, aus dieser Entfernung kann er kein Wort verstehen. Gott allein weiß, wie sehr ich es vorhin versucht habe. Was ist nur in dich gefahren? Eine Sekunde später, und du hättest etwas ganz und gar Anstößiges getan!“
    „Sehr schön ausgedrückt.“
    „Sollte ich besser sagen, noch eine Sekunde länger, und er hätte dich um den Verstand gevö…, egal, jedenfalls sieht er so aus, als sei er sehr wohl in der Lage dazu. Was wiederum bedeutet, dass er eher mein Fall ist als deiner. Du bevorzugst das Ganze doch auf zivilisierte und respektvolle Art und Weise, oder vielleicht nicht? Coltrane ist ein wenig zu rau für dich, wenn du weißt, was ich meine. Ich glaube nicht, dass du mit ihm fertig wirst.“
    „Fang

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