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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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erhalten, Kim. Dafür müssen sie sich doch irgendwie bei dir bedanken.«
    Der Kellner kam an ihren Tisch, und es dauerte eine Weile, bis sie bestellt hatten. Als er gegangen war, fragte Kim: »Hörst du selber denn mal etwas von einem von ihnen?«
    »Ja, ein paar Postkarten und Einladungen, aber nur von denen, die du gerade genannt hast.«
    »Und dabei bist du doch die Frau, die sie alle da rausgeholt hat.«
    »Ich war nur einen Monat lang da, Kim. Für die meisten bin ich nur irgendeine neue Sklavin gewesen. Du mußtest sieben Jahre lang dort bleiben.«
    »Ich hab aber nicht vergessen, wie ich wieder rausgekommen bin. Hat dir diese Schußwunde je wieder zu schaffen gemacht?«
    Ihr Blick drückte eine Spur von Verwunderung aus.
    »Du hast es doch selbst gesehen, als ich das letzte Mal bei dir war. Es ist ja nicht einmal mehr eine Narbe zurückgeblieben.«
    »Richtig. Hatte ich ganz vergessen.« Er spielte nervös mit seiner Serviette herum. »Wie geht’s Willie Garvin?«
    »Prima. Er läßt dich schön grüßen.«
    »Grüß ihn zurück, Modesty. Was hast du denn so in letzter Zeit gemacht?«
    »Oh, ich hab mich einigermaßen auf Trab gehalten. Willie und ich haben ein bißchen Ärger in Marokko gehabt, aber schließlich ist dann doch alles gut gegangen. Jetzt baue ich gerade eine lange, niedrige Mauer aus gebrauchten Weichziegeln um den Blumengarten hinter meinem Landhaus in Wiltshire. Es ist das erste Mal, daß ich eine Ziegelmauer errichte, und ich brauche furchtbar lange für jede Reihe, aber wenn du mal eine wirkliche Befriedigung suchst, Kim, dann bau eine Mauer.«
    »Ich werde daran denken.«
    »Nein, oder doch nicht. Ich rede Unsinn. Ein Arzt braucht keine Mauern, der kann ja auch Menschen zusammenbauen.«
    »Naja, es ist wesentlich riskanter bei Menschen. Manchmal zwar auch sehr befriedigend, aber manchmal weiß man ganz einfach nicht genug, oder man kann überhaupt nichts tun, um ihnen zu helfen. Aber nur weiter.«
    »Was meinst du mit ›nur weiter?‹«
    »Sprich weiter. Erzähl mir, was du sonst noch so gemacht hast. Beschreib mir dein Landhaus in Wiltshire. Unterhalte mich.«
    »Tja, also … in letzter Zeit hab ich viel Spaß daran gehabt, Halbedelsteine zu bearbeiten. Ich kenne mich mit Steinen ganz gut aus, und ich hab früher mal ziemlich viel mit Edelsteinen zu tun gehabt, als ich noch eine böse Kriminelle war. Warte mal, ich weiß gar nicht, ob du überhaupt weißt, daß es eine Zeit gegeben hat, in der ich nicht so vollständig tugendhaft war.«
    »Mein Sklavenkumpel und bester Freund in Limbo ist Danny Chavasse gewesen, ein Ex-Mitarbeiter des
Netzes
. Weißt du noch?«
    »Natürlich. Dann hat Danny dir einiges erzählt. Naja, ein Amerikaner, den ich noch aus dieser Zeit kenne, ist ein echter Steinenarr, und durch ihn bin ich auf die Idee gekommen, lieber mit eher alltäglichen Halbedelsteinen zu arbeiten. Man traut sich doch eine ganze Menge mehr, wenn man nicht gleich ein halbes Vermögen unter der Schleifscheibe hat. Sehr therapeutisch, so wie Mauern bauen. Und wenn du wissen willst, wie es bei mir in Wiltshire aussieht, dann komm doch in deinem nächsten Urlaub mal nach England und bleib eine Weile bei mir im Landhaus.«
    »Klingt großartig«, sagte Dr. Kimberley Crozier nicht sehr überzeugend. Zwei Kellner erschienen mit einem Servierwagen und fingen an, das Essen auf den Tisch zu stellen. Als sie fertig waren und sich wieder zurückgezogen hatten, nahm sie ihre Stäbchen in die Hand und fragte: »Hast du jetzt am Wochenende Zeit, Kim? Ich wohne in dem Apartment in Sausalito, wie letztes Mal, und du bist ein sehr willkommener Gast.«
    Er seufzte und rieb sich mit einem Finger seine Augenbraue. »Modesty … es war wunderbar. Ich meine, damals. Aber ich habe eine Neuigkeit, und zwar werde ich im Herbst heiraten.«
    Sie ließ das Stück Hühnerfleisch auf den Teller sinken und starrte ihn belustigt an. »Also
deshalb
bist du so merkwürdig? Weil du eine Dame zurückweisen mußt?«
    Er lehnte sich erleichtert zurück. »Manche Damen könnten das sehr leicht in die falsche Kehle bekommen.«
    »Ach Unsinn, da solltest du mich aber besser kennen. Erzähl mir etwas über sie.«
    »Sie ist Krankenschwester, ein sehr hübsches und sehr kluges schwarzes Mädchen namens Beryl. Wir haben uns vor zwei Monaten kennengelernt, und es hat bei uns sozusagen gefunkt.«
    »Das ist ja großartig, Kim, genau das brauchst du. Warum hast du sie nicht zum Essen mitgenommen?«
    »Sie hat heute abend Dienst. Aber

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