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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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bist«, sagte er.
    Ich starrte ihn an.
    »Nachdem ich Rivera kennengelernt hatte, war ich mir nicht ganz sicher, wie es um deine Überlebenschancen bestellt war.«
    Ich versuchte zu kichern.
    »Ich hatte kein gutes Gefühl, dich mit ihm allein zu lassen. «
    Er sah mich schweigend an. Offensichtlich war ich nun an der Reihe, etwas zu sagen. »Er ist, ähm …« Ich konzentrierte mich darauf, meine Hände bei mir zu behalten und den Blick nicht auf seinen Oberkörper und den Rest schweifen zu lassen. »Er ist nicht so übel, wie er aussieht.«
    »Ach tatsächlich?«
    »Nein«, erwiderte ich. Ich fühlte mich irgendwie benommen und verspürte eine leichte Übelkeit. »Das war eine Lüge.«
    Er lachte und ging in Richtung Küche.
    Verzweifelt drehte ich mich zum Büro um, doch ich konnte das Scheckbuch nirgendwo entdecken.
    »Willst du einen Öffner haben?«
    Ich fuhr zusammen und drehte mich zur Küche um. Er steckte den Kopf aus der Küche und strahlte wie ein Leuchtturm. »Der Wein«, fügte er erklärend hinzu. »Möchtest du ihn aufmachen oder lieber weiter festhalten?«
    Ich schluckte. »Ähmmm ... nein. Ja. Sicher ...« Stotternd ging ich in die Küche. »Lass uns die Flasche öffnen.«
    Er holte einen Korkenzieher aus einer Schublade hervor, erstach mich jedoch nicht damit. Stattdessen drehte er sich um und nahm noch etwas aus dem Kühlschrank.
    Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich bückte, betrachtete seinen Rücken, die Rundung seines Hinterns, die Wölbung seiner Oberschenkel.
    »Kannst du die Flasche öffnen, oder soll ich …«, fing er an und drehte sich mit einem Käsedip in der Hand um.
    Ich stand leicht nach vorne gebeugt vor ihm und zog gerade den Korken aus der Flasche.
    Er starrte mich an. Sekunden vergingen.
    »Wow«, stieß er aus.
    Ich wollte gerade bescheiden erröten, als mir auffiel, dass nicht mein Dekolleté ihn so beeindruckt hatte, sondern meine Fähigkeit, die Weinflasche zu öffnen. Ich räusperte mich. »Jahrelange Übung«, erklärte ich.
    »Ja?« Er nahm ein paar Teller aus dem Küchenschrank.
    »Bist du eine Weinkennerin oder Barkeeperin?«
    »Ich habe mal als Cocktailkellnerin gearbeitet.«
    »Ernsthaft?« Er war auf ein paar Kräcker gestoßen. Salzgebäck. Stilvoll. »Wo?«
    »In Schaumburg, Illinois«, antwortete ich.
    »Ein ziemlich langer Weg zum Pendeln.«
    Ich wollte lachen, aber irgendwie klappte es nicht. Deswegen grinste ich ihn einfach nur an. »Ich habe da mal gewohnt«, gab ich zurück. »Die ersten zwanzig Jahre meines Lebens.«
    Er nahm zwei Weingläser aus einem Schrank und bat mich, Platz zu nehmen.
    Ich beäugte den Stuhl, als sei er eine verborgene Alligatorenfalle, aber Bennet hatte mich fest im Blick. Was konnte ich also anderes tun, als mich hinzusetzen? Wie ein Albatros hockte ich mich auf die Kante, allzeit bereit zum Abflug.
    Bennet nahm die Weinflasche und goss uns ein Glas ein. »Hört sich an, als wärst du nicht gerade verrückt nach Schaumburg gewesen.«
    »Niemand kann so verrückt sein«, gab ich zurück. »Aber L. A. mag ich ganz gern. Das Essen ist gut, und ich muss nicht so viel Geld für warme Anoraks ausgeben.«
    Er grinste und drehte sich zur Küchentheke um. Ich bemerkte den Messerblock, der dort stand.
    Ich hielt den Atem an.
    Endlich setzte er sich mir gegenüber. Mein Blick schnellte zum Büro und wieder zurück. Der Gedanke, dass das Scheckbuch unter dem Schreibtisch lag, machte mich schier wahnsinnig.
    »Und wie sieht es mit dir aus?«, fragte ich. »Was hat dich hierherverschlagen?«
    »Der Beruf«, erklärte Bennet. »Ganz einfach. NeoTech war eine einmalige Gelegenheit.«
    Ich wagte den Sprung ins kalte Wasser. »Ich habe gehört, dass ihr dort zurzeit einige Probleme habt.«
    Sein Blick schnellte zu mir. »Wo hast du das denn her?«
    Mein Herz hörte auf zu schlagen. »Ähm … irgendwo aufgeschnappt.«
    Stille hallte durch den Raum. »Mann, es tut mir leid, Chrissy«, sagte Bennet dann. »Ich meine, es ist ja nichts bewiesen.«
    »Was ist nicht bewiesen?«
    »Dass Solberg das Geld genommen hat. Soviel ich weiß, kann es genauso gut ein Fehler in der Buchhaltung sein. Das hoffe ich stark. Es würde Black das Herz brechen.«
    »Wer?«
    Er warf mir einen komischen Blick zu.
    »Ich meine, was würde ihm das Herz brechen?«
    »Wenn J. D. etwas gestohlen hätte. Immerhin ist Black der Meinung, dass Solberg über Wasser gehen kann. Er ist krank vor Sorge um ihn. Ich meine, ich auch, aber …« Er holte tief Luft. »Ich hoffe, das hat keine

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