Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
Vom Netzwerk:
so einen«, sagte Mary Alice.
    »Schön für Sie.« Er streckte die Hand aus. »Joe Baker, Monks Schwager.«
    Wir schüttelten uns die Hände. Er war ein dünner, zerbrechlich wirkender Mann in den Sechzigern, aber sein Händedruck war so fest, dass es schmerzte.
    »Haben Sie alles in einem ordentlichen Zustand vorgefunden im Haus? Bei meiner Schwester sah es immer wie |199| aus dem Ei gepellt aus. Aber ich weiß nicht, wie es ist, seit sie tot ist und Monk all diese Frauen anschleppt.«
    »Das Haus sieht gut aus«, sagte ich.
    Joe Baker warf die Stirn in Falten, als bezweifle er dies ernsthaft. Dann sagte er: »Der Junge von euch da sagte, was ihr hier macht, dass ihr versucht, seine Mutter ausfindig zu machen.«
    »Genau.«
    »Nun, kann sein, dass sie in Nashville ist. Dorthin ist Monk am Freitag gefahren. Ich habe Donnerstagabend mit ihm gesprochen. Er sagte, er habe einen Malerjob da oben.«
    »Aber er wurde tot in ihrem Auto in Pulaski gefunden«, sagte Schwesterherz.
    Joe Baker zuckte die Schultern: »Keine Ahnung«, um dann anzufügen: »Ich schau mal, wem die Pritschenwagen gehören.«
    Ich griff in meine Handtasche, zog das Heritage-Inn-Streichholzheft heraus und reichte es Schwesterherz.
    »Davon lag ein ganzer Haufen im Haus herum. Vielleicht war das sein übliches Quartier, wenn er einen Job in Nashville hatte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Klingt zu nobel. Ich denke aber, wir sollten Virgil davon erzählen.«
    Zwei Männer kamen zusammen mit Joe Baker aus der Kirche, nickten uns zu und stiegen mit einer entschuldigenden Geste in ihre Pick-ups.
    Wenige Minuten später waren wir auf der Straße. Als wir an dem grünen Haus angelangt waren, das Beulah Packard uns beschrieben hatte, bog Mary Alice zu meiner Überraschung in die Einfahrt ein.
    »Was soll das?«, fragte ich.
    |200| »Ich möchte herausfinden, ob sie wusste, dass Monk nach Nashville fuhr, damit ich es Virgil sagen kann.«
    »Und wenn wir schon mal da sind, können wir auch gleich eine Suppe essen.«
    »Wenn wir schon mal da sind«, kam es ohne Zögern.
    Albert Packard öffnete die Tür mit einer Ausgabe des »Ulysses« in der Hand. Ich war mir sicher, dass er sich diese geschnappt hatte, als er uns durch das Fenster hatte kommen sehen. Ich war dennoch beeindruckt.
    »Nun, die Damen, Sie kommen gerade zum richtigen Zeitpunkt. Mama nimmt eben das Maisbrot aus dem Ofen.«
    Überall waren Bücher: auf Bücherregalen an den Wänden, in Stapeln auf dem Boden wie auch überhaupt auf jeder Fläche. Das einzige Möbelstück ohne Bücher war der Schaukelstuhl, den ich aus dem Fernsehen kannte, der, auf dem Miss Beulah während des Interviews gesessen hatte.
    »Haben Sie das alles gelesen?«, fragte Schwesterherz voller Erstaunen.
    »Ich weiß nicht mehr. Kommen Sie herein.«
    Wir folgten ihm zwischen den Büchern hindurch zu einem Sofa.
    »Mama«, rief Albert, »Mrs Hollowell und Mrs Crane sind hier. Okay, Baby Boy.«
    Baby Boy schob ein paar Bücher auf den Boden runter und hob eine große orangefarbene Tigerkatze hoch. Die Katze hing träge über seinem Arm. »Nehmen Sie Platz.«
    Wir quetschten uns nebeneinander. Ein paar Bücher glitten auf Schwesterherz’ Schoß.
    »Tut mir leid«, sagte Baby Boy, setzte die Katze nieder und befreite meine Schwester von dem Bücherstapel.
    |201| Ich blickte mich suchend nach zwei Dingen um: einem Feuerlöscher und der Blechdose, die Miss Beulah benutzte, um ihren Schnupftabak hineinzuspucken. Nichts davon war zu sehen.
    »Ich weiß, dass es hier schrecklich unordentlich aussieht«, bedeutete Albert uns mit ausladender Geste. »Aber ich bin Antiquar.«
    »Keiner von uns wird jünger«, sagte Schwesterherz mitfühlend.
    »Er sammelt Bücher«, erklärte ich.
    Ein weiteres Buch fiel in Mary Alice’ Schoß. »Nun, das sieht man.«
    »Bei Gott, das kann man wohl sagen.« Miss Beulah stand in dem Durchgangsbogen zum Esszimmer, in dem noch mehr Bücher auf dem Tisch gestapelt waren. »Man kann vor lauter Staubmilben gar nicht mehr atmen.«
    »Also, Mama.« Albert Lee lächelte. »Hintergrund ist«, erklärte er uns, »dass ich jahrelang diesen kleinen Laden in Tuscaloosa hatte, um mit seltenen Büchern und Erstausgaben zu handeln, und mich dann entschieden habe, ihn zu schließen und ins Internet zu gehen. Die Miete konnte ich mir sparen. Das meiste Geschäft läuft ohnehin übers Netz.«
    Ich nahm das Buch in die Hand, das zuoberst auf dem Stapel neben mir lag. Eine signierte Erstausgabe von »Der große Santini« von

Weitere Kostenlose Bücher