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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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Bilder von Pierre und Jules.
Die beiden waren es, die uns vergewaltigt haben. Jetzt
beginnt alles wieder von vorne.“ Marie begann zu weinen.
„Beruhige dich mein Schatz, soll ich zu dir kommen?“
„Ja, bitte komm, ich will jetzt nicht alleine sein.“
„Ich komme sofort mein Schatz.“
Carla legte das Telefon auf und erzählte Ewen schnell
von dem Telefongespräch. Ewen half ihr bereits in den
Mantel.
„Die beiden Toten sind die Vergewaltiger von Marie. Sie
hat sie erkannt, als sie jetzt in den Nachrichten gezeigt
wurden. Ich hoffe, dass jetzt nicht wieder alles von Neuen beginnt. Sie war so gut darüber hinweg.“
„Ich begleite dich Carla, vielleicht kann Marie mir weiterhelfen.“
„Du willst sie doch nicht sofort verhören?“
„Nein, kein Verhör aber sie kennt vielleicht noch ein
paar
Einzelheiten,
die
uns
weiterhelfen können,
den
Mörder zu finden.“
„Warum suchst du denn überhaupt noch den Mörder,
wenn es die zwei Männer waren, die meiner Tochter das
angetan haben?
Wir können dankbar sein, dass es sie
nicht mehr gibt.“
„Es bleibt aber Mord, Clara, das weißt du genau und ich
mache meine Arbeit.“
Carla nickte nur und war dankbar für seine Begleitung.
Als sie bereits im Auto saßen, bat sie ihn, sehr rücksichtsvoll mit Marie umzugehen.
Die
Fahrt zu Maries neuer Wohnung dauerte nur gute
fünf Minuten. Marie hatte bereits auf die Ankunft ihrer
Mutter gewartet und die Haustür geöffnet, als sie Ewen
und ihre Mutter ankommen sah. Schluchzend fiel sie ihr
um den Hals.
„Ich habe die beiden sofort erkannt, Mama.“
Sie gingen in die Wohnung und schlossen die Tür. Carla
Rozier beruhigte ihre Tochter, dann holte sie ihr ein Glas
Wasser und setzte sich mit ihr auf das Sofa im kleinen
Wohnzimmer. Ewen hatte ihnen gegenüber auf dem Sessel Platz genommen und ließ Carla und Marie miteinander sprechen. Nach einer guten halbe Stunde fasste sich
Marie langsam wieder. Sie wurde ruhiger und begann zu
erzählen. Ewen stellte keine Zwischenfragen, er ließ sie
ihre Geschichte erzählen. Als sie fertig war, hatte sie
alles gesagt, was er wissen musste. Er war nur Zuhörer
gewesen und doch hatte er die Informationen, die er zu
bekommen gehofft hatte erhalten. Er sah Carla, die ihrer
Tochter immer noch über den Kopf streichelte kurz an
und bedeutete ihr, dass er kurz vor die Tür gehen würde,
um zu telefonieren.
Ewen Kerber wählte die Nummer seines Kollegen Paul
Chevrier.
„Paul, es kommt Bewegung in unseren Fall. Die beiden
Männer haben vor etwas mehr als drei Jahren, gemeinsam mit zwei weiteren Männern, bei einem Segeltörn
zwei Mädchen vergewaltigt. Das eine Mädchen ist die
Tochter meiner Lebensgefährtin Carla, die du ja schon
kennengelernt hast, das andere Mädchen war ihre Freundin Sylvie Nicot. Sylvie Nicot hatte sich kurze Zeit nach
der Vergewaltigung das Leben genommen. Leider kennen wir immer noch nicht die Nachnamen der beiden
Opfer. Carlas Tochter Marie, kannte nur die Vornamen
der vier Männer, es soll sich um Freunde von Sylvie gehandelt haben. Diese Sylvie Nicot kannte als einzige die
vollen Namen der Männer. Marie hat mir nochmals ihre
Vornamen genannt, Pierre, Jules, Robert, Jean-Marie.
Es gibt bei den Kollegen im Sexualdezernat eine Akte.
Dort müssten die Namen bereits notiert sein. Lass dir die
Akte geben, vielleicht finden wir ja noch Hinweise, die
damals nicht zuzuordnen waren. Die ersten beiden Vornamen gehören zu den Opfern. Wir suchen also die
Nachnamen von Pierre und Jules.“
„Wenn ich dich richtig verstehe, dann gehst du davon
aus, dass die Männer wegen der Vergewaltigung umgebracht wurden?“
„Ja Paul, es wäre ein naheliegendes Motiv, ich sehe zurzeit keine andere Verbindung zwischen den beiden Morden.“
Ewen Kerber war sehr nachdenklich geworden. Der Gedanke, der gerade durch seinen Kopf ging war alles andere als erbaulich. Er sagte Paul nichts davon. Er brauchte es auch nicht auszusprechen, denn Paul war durch das
Schweigen seines Chefs selber auf die Frage gestoßen.
„Damit Ewen, gehören Carla und ihre Tochter zu den
Verdächtigen, ist dir das klar? Du müsstest den Fall wegen Befangenheit abgeben.“
„Genau das ist mir gerade durch den Kopf gegangen,
Paul. Für mich steht fest, dass Marie nichts damit zu tun
hat, sie könnte das in ihrer Verfassung überhaupt nicht
und Carla wäre dazu auch nicht im Stande. Ich kann beide ausschließen, aber du solltest die Ermittlungen, die
beiden betreffend, genauso weiter verfolgen, wie alle
anderen Spuren.

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