MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
Calum und ich nach oben, stießen durch die Oberfläche und flogen durch die warme Nachtluft. Erst dann ließ Calum mich los und beinahe synchron drehten wir uns zurück, flogen der Wasseroberfläche entgegen und tauchten lautlos hinein. Das Wasser verlor seine Kraft und die Fontänen fielen sanft zurück in den See. Unsere Lichter erloschen und gemeinsam schwammen wir zurück zum Ufer.
»Ich liebe dich«, flüsterte mein verräterischer Kopf ohne meine Erlaubnis.
»Ich weiß«, hörte ich Calum.
»Egal was geschieht und für immer und ewig«, setzte ich hinzu.
»Für immer und ewig«, wiederholte er und eine zentnerschwere Last entschlüpfte meinem Körper und versank in der Tiefe des Sees.
Als wir das Wasser verließen, stand Bree mit einem Handtuch für mich am Ufer. Aus dem Augenwinkel sah ich genau das amüsierte Lächeln der anderen Shellycoats. Ich nahm ihr das Handtuch aus der Hand und trocknete mein Haar.
»Das war unglaublich, Emma. Wie hast du das gemacht?« Die Zwillinge bestürmten mich, kaum dass ich mich gesetzt hatte.
»Kann ich das auch lernen, Emma?«, fragte Amber.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich fürchte nicht, Kleines. Das können nur echte Shellycoats oder halbe, so wie ich.«
»So wie Emma können die wenigsten Shellycoats springen, Amber«, unterbrach Amia mich. »Sie ist eine echte Künstlerin.«
Ich sah auf und fing Calums Blick auf. Er lächelte. Mir wurde warm. Offenbar hatte das Wasser sein Temperament abgekühlt und er hatte beschlossen, mir zu verzeihen. War es das, was den Tanz ausmachte? Wischte er allen Streit und alles Trennende fort?
Dann wurde jetzt nichts aus dem Plan, dass ich im Streit fortgehen sollte. Erleichtert lächelte ich zurück. Peter und Dr. Erickson mussten sich eine andere Ausrede einfallen lassen.
Es war nach Mitternacht, als wir beschlossen aufzubrechen. Niemand wollte, dass dieser Abend zu Ende ging. Wer wusste schon, ob wir jemals wieder so zusammenkommen würden? Hannah und Amber waren eingeschlafen und Ethan übernahm die undankbare Aufgabe, sie zu wecken. Amelie und ich packten die Picknickreste ein, als Amia hinter uns aufstöhnte. Erschrocken drehte ich mich zu ihr um.
»Was hast du?«
Amia hielt ihren Bauch fest. Obwohl dieser längst nicht so groß war wie der Bauch einer menschlichen Schwangeren, verursachte er offenbar ähnliche Probleme.
»Es zieht furchtbar.«
»Bree? Kommst du mal.« Ich wandte mich Hilfe suchend zu ihr um.
Bree ließ fallen, was sie gerade in der Hand gehalten hatte, und kam zu Amia. Vorsichtig tastete sie über deren Bauch. »Er ist ganz hart. Das ist kein gutes Zeichen.«
Amia biss die Zähne zusammen, als eine neue Welle des Schmerzes über sie hinwegrollte.
Miro, der sich von Raven und Morgaine verabschiedet hatte, kam auf uns zu.
Fürsorglich legte er einen Arm um Amia. »Was ist los?«
Amia sah ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an. »Ich weiß nicht, ich glaube, es geht los.«
»Wir werden sofort aufbrechen«, versprach Miro. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Ich erschrak. Sofort? Was sollte das bedeuten? Morgen früh würde ausreichen, oder nicht? Sie konnten nicht mitten in der Nacht losziehen. Das war zu gefährlich.
»Joel«, rief Miro, bevor ich etwas einwenden konnte.
Joel und zwei andere Shellycoats, deren Namen ich nicht kannte, gesellten sich zu uns.
»Wir sollten aufbrechen. Es wird nicht mehr lange dauern. Der Tanz hat die Wehen ausgelöst.«
Die drei nickten.
Das friedliche Gefühl, das sich während des Abends in meinem Körper ausgebreitet hatte, verschwand schlagartig. Die Wirklichkeit hatte uns wieder, brutaler als zuvor. Wir würden uns jetzt von Miro, Joel und Amia trennen müssen und konnten nur hoffen, dass wir uns wiedersahen. Calum trat zu mir und legte mir einen Arm um die Schulter. Ich schlag beide Arme um seine Taille und lehnte mich an ihn. Tränen stiegen mir in die Augen.
Elisien kam zu uns. »Miro, einige meiner Krieger werden euch aus Leylin hinausbegleiten. Wir wissen nicht, ob Elin eine Vorhut ausgeschickt hat. In den letzten Tagen war alles ruhig. Meine Krieger geleiten euch bis zum Meer. Danach seid ihr auf euch allein gestellt.«
Miro nickte ernst. »Hoffen wir, dass auch Elin heute Nacht mit dem Vollmondtanz beschäftigt ist, und wir ungestört zum Meer kommen.«
Niemand sprach, während wir Elisien zum Schloss folgten. Sie erteilte ihren Wachen Anweisungen und wir begannen uns voneinander zu verabschieden. Ich wollte Amia nicht loslassen. Ich hatte das
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