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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespürt hätte. Deshalb nahm sie auch so vorsichtig wie möglich die Verfolgung auf.
    Die Besucherin mit den langen Haaren ging nicht mal besonders schnell. Sie hatte Zeit, und so konnte Kate aufholen. Dabei fiel ihr etwas auf. Die Schritte der anderen Person klangen so ungewöhnlich leise und trotzdem etwas dumpf.
    Einen richtigen Reim konnte sich Kate darauf nicht machen. Um Gewissheit zu erhalten, musste sie schon näher heran.
    Es war kein Problem, die Entfernung zu der langsam gehenden Gestalt zu verkürzen. Die Frau ging etwas gebeugt. Die langen Haare bewegten sich im Nacken und schlugen manchmal wie ein Feudel hin und her.
    Nein, das konnte nicht wahr sein!
    Kate Boone war von dem Anblick so überrascht, dass sie stehen blieb und den Kopf schüttelte. Auch der Nebel schaffte es nicht, die Wahrheit zu verbergen.
    Vor ihr schritt eine Nackte!
    Kate bewegte sich nicht mehr von der Stelle. Sie glaubte, dass es in ihrem Kopf rasselte, und sie schnappte nach Luft.
    Eine Nackte!
    Wie auf den Bildern!
    Aber diese hier war so groß wie ein Mensch, was man von den Figuren auf den Gemälden nicht behaupten konnte.
    Für einen Moment hatte Kate das Gefühl, tief in den Boden sinken zu müssen. Sie dachte wieder an die grausamen Ereignisse auf dem Parkplatz, als die Nackten ihren Kollegen erschlagen hatten. Das war einfach grauenvoll gewesen, und plötzlich stand für sie fest, dass diese Person vor ihr zu den Mördern gehörte.
    Die Polizistin konnte nicht mehr an sich halten. Aus ihrem Mund drang ein Stöhnlaut, den sie besser unterdrückt hätte, denn die Nackte horchte auf.
    Nur für einen kurzen Augenblick blieb sie in der angespannten Haltung. Dann fuhr sie blitzartig herum.
    Kate hatte keine Chance, in Deckung zu gehen. Sie war gesehen worden, und die Nackte rannte auf sie zu...
    ***
    Vor dem Gasthaus blieb Suko stehen und schaute mit schief gelegtem Kopf noch mal zurück.
    »Dieser komische Jäger scheint mehr zu wissen«, sagte er. »Die Warnung war deutlich genug.«
    »Richtig, aber wir kennen nicht mal seinen Namen.«
    »Der lässt sich locker herausfinden.«
    »Aber nicht jetzt.«
    »Was hast du vor?«
    Ich schaute auf meine Uhr. »Wollte nicht unsere Freundin Kate hier auf uns warten?«
    »Eigentlich schon.«
    »Sie ist nicht da. Merkwürdig...«
    »Und nun?«
    »Ich denke, dass wir sie suchen sollten.«
    »Warum? Was hast du, John?«
    »Ich habe das Gefühl, dass Kate etwas Unüberlegtes getan hat. Zuzutrauen wäre es ihr. Sie leidet stark unter dem Tod ihres Dienstpartners. Vielleicht schnüffelt sie auf eigene Faust herum.«
    »So dumm wird sie doch nicht sein!«
    »Sie kennt unser Ziel.«
    »Du meinst, dass sie vorgelaufen ist?«
    Ich nickte. »Das kann ich mir sogar denken. Sie wird auf uns warten und dann...«
    Die Tür der Gaststätte wurde geöffnet. Zwei Männer verließen die Kneipe. Der eine war unser Freund, der Jäger, und er entdeckte uns sofort. Er ließ seinen Begleiter stehen und wandte sich uns zu.
    »Worauf warten Sie denn?«
    »Vielleicht auf Sie«, erwiderte ich.
    »Bin ich so wichtig?«
    »Nun ja, wir haben Sie bereits zwei Mal getroffen. Das ist doch schon was – oder?«
    »Zufall.«
    »Klar. Darf ich Ihren Namen erfahren?«
    »Warum?«
    »Ich weiß immer gern, mit wem ich es zu tun habe. Das können Sie bestimmt nachvollziehen.«
    »Nicht wirklich, aber meinen Namen sage ich Ihnen gern. Ich heiße Earl Donovan. Und Sie?«
    »John Sinclair.«
    »Hört sich schottisch an.«
    »Ist es auch.«
    Für Suko interessierte er sich nicht. »Und Sie beide arbeiten für eine Versicherung?«
    »Kann man sagen.« Ich blieb höflich und lächelte ihn freundlich an. »Halten Sie mich bitte nicht für zu neugierig, Mr. Donovan. Ich kenne jetzt Ihren Namen, aber auch ich würde gern wissen, was Sie beruflich tun. Sie sind Jäger?«
    »Nur hobbymäßig.«
    »Und beruflich?«
    »Heute Nachmittag fragten Sie mich nach Mabel Ramsey, und ich schickte Sie zu dem Gartencenter. Ich wusste, dass Mabel dort arbeitet, weil sie für mich arbeitet!«
    »Das verstehe ich nicht so richtig!«
    »Das Gartencenter gehört mir, Mr. Sinclair!«
    »Oh«, sagte Suko, »dann sind Sie wahrscheinlich der wohlhabendste Einwohner von Egerton, denn das Gartencenter schien gut zu laufen.«
    Jetzt verlor Donovan seine aufgesetzte Höflichkeit und schnauzte Suko an. »Ich wüsste nicht, was Sie das anginge! Stecken Sie Ihre Nase nicht zu tief in gewisse Dinge, haben Sie das kapiert?« Er straffte sich, schaute uns beide an und

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