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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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ärgerte.
    »Nicht mehr hell genug heute abend. Es wird schon dunkel. Wir warten auf das Tageslicht. Morgen früh.«
    »Morgen«, sagte Fringe dankbar. Wo die Reise auf dem überfüllten Schiff nun vorbei war, sehnte sie sich danach, einen Abend allein zu verbringen. Sie würde ein ausgiebiges Bad nehmen. Sie würde die Ruhe genießen. Sie würde sich die Haare waschen!
    Wirst du wohl? fragte ihr Gewissen. Und was ist mit dem Sendewürfel, den Boarmus dir für Danivon gegeben hat?
    Das ärgerte sie, und sie bedauerte, daß sie sich daran erinnert hatte. Danivon teilte sich jedoch ein Zimmer mit Curvis, so daß sie ihm das Gerät nicht einfach geben konnte. Doch bald würden sie auf einem Schiff flußaufwärts fahren, das genauso überfüllt war wie das Curward-Schiff. Dort gab es auch keine Privatsphäre!
    Sie war unschlüssig und fragte sich, wie sie ihm den Sender unauffällig überreichen konnte. Scheiße, er war ein Beauftragter, und sie auch! Sie hatte doch diese geheimen Beauftragten- Signale gelernt, wenn sie sie bisher auch kaum angewandt hatte. Sie mußte nur warten, bis Curvis den Raum verlassen hatte.
    Nur daß Curvis keine Anstalten traf, den Raum zu verlassen. Er klebte wie eine Klette an Danivon. Und als er schließlich doch ging, folgte Danivon ihm auf dem Fuße.
    »Danivon«, sagte Fringe, worauf er sich in der Tür zu ihr umdrehte. »Schlaf gut.« Sie machte das Zeichen für ein privates Treffen.
    »Gute Nacht«, sagte er abwesend und richtete den Blick auf ihre Hände, wobei eine gehobene Augenbraue seine Überraschung verriet.
    Soviel zu geheimen Signalen, sagte sie sich. Wahrscheinlich hatte er diese verdammten Signale auch nicht öfter gebraucht als sie. Jeder, der dieses Gesicht gesehen hatte, würde sich fragen, was hier vorging. Sie drehte sich um und sah Nela, die sie fragend anschaute. Sie errötete.
    Es war schon spät, als es an ihrer Tür klopfte.
    »Du wolltest mich allein sprechen?« sagte er leise, als sie ihm öffnete, und überflog mit einem schnellen Blick den Raum, um zu sehen, ob sie auch allein waren.
    Sie hatte sich selbst schon im Zimmer umgesehen, ohne es jedoch gründlich zu durchsuchen; die Gefahr, daß irgendwo Spion-Augen lauerten, war nicht völlig auszuschließen. Wenn sie nun den Würfel unauffällig übergeben wollte, wie Boarmus es befohlen hatte, mußte das im Schutz einer anderen Handlung erfolgen. Sie hatte das größte Täuschmanöver geplant, das sie sich nur vorstellen konnte: eine Umarmung, vielleicht mit Küssen und Streicheln begleitet.
    »Ich sagte mir, es sei an der Zeit, daß wir uns besser kennenlernen«, sagte sie mit kehliger und verführerischer Stimme.
    Die Kinnlade klappte ihm herunter. »Gut.« Er stand für einen Moment nur da und grinste dann. »Weshalb hast du so lange gebraucht, Fringe Owldark?«
    Sie bewegte sich auf den am Fenster stehenden Stuhl zu und mußte an sich halten, ihn nicht anzuknurren. Der Mann hatte wirklich ein monströses Ego! Sie atmete tief durch und drehte sich um. Sie wollte gerade mit dem einstudierten Liebesgeflüster fortfahren, als er sie schon an die Brust drückte. Sie wollte sich von ihm lösen, doch er entließ sie nicht aus seinem Griff. Sie wollte etwas sagen, doch seine Lippen preßten sich auf ihre. Sie hatte das zwar geplant, aber doch nicht so schnell…
    Sie entspannte sich auf eine bisher ungekannte Art und vergaß, was sie sagen wollte. Halb zerrte, halb trug er sie zum Bett, und sie fielen darauf, mit verschlungenen Armen und Beinen, verfangen in der Kleidung; sie war wie betäubt und rang nach Worten, um sich aus dieser Lage zu befreien, und er versuchte inzwischen, sie zu entkleiden. Als ihr das schließlich bewußt wurde, war sein Mund noch immer auf den ihren gepreßt; sie war nicht imstande zu atmen und wollte es dann auch gar nicht mehr.
    Und dann vergaß sie zu atmen, zu sprechen und überhaupt alles um sich herum. Alles, was getan werden mußte, geschah von selbst. Der Raum wurde vom Licht der Fackeln erfüllt, das trübe vom Wasser reflektiert wurde. Die einzigen Laute, die sie hörte, waren die Rufe eines Nachtvogels, ihr eigener Atem und die sinnlosen Worte, die Danivon murmelte. Dann zersplitterte alles wie ein Spiegel, die Innen- und Außenwelt, der Himmel stürzte herab, und sie war nicht mehr in der Lage, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Er sagte etwas in drängendem Tonfall, doch sie verstand ihn nicht. Der Raum schien auf den Wellen zu schaukeln.
    Nach einer langen Zeit der

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