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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sich zur Seite, bis er die Wanduhr sehen konnte, ein Werbegeschenk der Brauerei. Sie zeigte einen Bären, der eine Dose Bier in der Tatze hielt. Die dünnen Metallzeiger gaben als Uhrzeit fünf nach drei an.
    Im nächsten Moment erschien Briana Grant auf dem Platz, auf dem eben noch Jake gesessen hatte. Sie sah sexy und sehr weiblich aus, aber sie warf ihm einen hochnäsigen Blick zu, als würde er irgendeinen Gestank verbreiten, und dann war sie verschwunden wie ein Luftballon, in den jemand eine Nadel gestochen hatte.
    Bretts leicht benommener Verstand versuchte, eine Erinnerung zu fassen zu bekommen, die ihm so wie ein nasses Stück Seife in der Dusche immer wieder entwischte. Dann endlich hatte er sie. Logan Creed. Er hatte Creed zusammen mit Brianas Söhnen gesehen, und zwar in dem mexikanischen Restaurant im Kasino.
    Verdammt noch mal!
    Kein Wunder, dass Briana seine Einladung ausgeschlagen hatte. Sie trieb es mit diesem verdammten Creed!
    Er trank einen großen Schluck aus dem Bierglas und hoffte, sich wieder in den Griff zu bekommen.
    Nachdem sie ihm am Morgen auf dem Kasinoparkplatz eine Abfuhr erteilt hatte, war er zu Brianas Haus gefahren … oder doch nicht? Manchmal verwechselte er, was er getan hatte und was er sich ü
berlegt
hatte, was er tun wollte.
    Abermals trank er von seinem Bier, diesmal jedoch nur einen winzigen Schluck. Es musste noch eine Weile reichen, sagte er sich. Das knauserige Miststück Freida weigerte sich, ihm Bier zu kaufen, aber sie hatte manchmal Wein im Haus, den er immer fand, wenn er nur gründlich genug suchte. Den restlichen Vorrat hatte er ausgetrunken, als er von Brianas Haus zurückgekommen war.
    Falls er dort überhaupt gewesen war.
    Er vergrub die Finger in seinem Haar.
    Denk nach.
    Doch. Er war bei ihr gewesen. Die Hintertür war unverschlossen. Er ging ins Haus, weil er ein paar Sachen umräumen wollte, weiter nichts. Nur genug, damit sie einen Schreck bekam, wenn sie nach Hause kam.
    Und dann stürmte ein alter schwarzer Hund auf ihn los, der praktisch aus dem Nichts kam. Er bellte nicht mal zur Warnung, wie es ein Hund normalerweise machen sollte. Brett war sofort aus dem Haus und zurück zu seinem Corolla gerannt, während der Hund nach ihm schnappte.
    “Hallo, Brett”, sagte eine vertraute Stimme und unterbrach seine Bemühungen, die Realität von der Fantasie zu trennen.
    Brett zwinkerte ein paar Mal und sah auf. Ihm gegenüber saß Sheriff Floyd Book auf dem Platz, auf dem eben noch der alte Jake und gleich danach Briana gesessen hatten.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Brett begriff, dass der Sheriff kein Trugbild, sondern aus Fleisch und Blut war.
    “Ich hab nichts gemacht”, gab er sofort zurück.
    Book lächelte, nahm seinen Hut ab und legte ihn auf den Platz neben ihm. Als die Kellnerin Sally Jo ihm wie üblich eine Cola mit extra Eis brachte, nickte er dankbar. Sally Jo warf Brett einen Blick zu, als fürchte sie sich vor ihm, und zog sich sofort hinter die Theke zurück, kaum dass sie Book das Getränk serviert hatte.
    “Ich schlage vor, ich fahre dich zu Freida”, meinte Book beiläufig. “Wenn mich nicht alles täuscht, dann wirst du kaum in der Lage sein, selbst zu fahren.”
    Wut stieg in Brett auf und drohte, ihn in ihren Bann zu schlagen. “Hat Sally Jo dich angerufen und erzählt, dass ich betrunken bin?”, brummte er.
    “Gib Sally Jo nicht die Schuld daran, dass ich hier bin”, ermahnte Book ihn und trank einen Schluck Cola. Die Cola schien ihm zu schmecken, da er einen Moment lang die Augen schloss, als wolle er den Geschmack genießen. “Nach dem Gesetz trifft sie eine Mitverantwortung, wenn du auf dem Heimweg einen Unfall baust.”
    “Ich werd schon keinen Unfall bauen”, konterte er.
    Book seufzte. Er war seinen Job leid, das wusste jeder hier. Er war Stillwater Springs leid, und seine behinderte Frau war er vermutlich auch leid.
    Und Brett war wiederum
ihn
leid.
    Aber wenn Jim Huntinghorse diese Wahl gewann, dann würde alles nur noch schlimmer kommen.
    “Du redest wie ein Hinterwäldler. Du musst mal unter die Dusche und dich rasieren. Und deine Kleidung … Tja, diese Kleidung.” Der Sheriff verschränkte die Finger und musterte Brett nachdenklich. “Dein Name hatte in dieser Stadt einmal Bedeutung. Was ist passiert?”
    Brett reagierte mit einem verächtlichen Schnauben. Book wusste verdammt gut, was passiert war. Sein alter Herr war gestorben und hatte ein Buchhaltungschaos hinterlassen. Es hatte sich herausgestellt,

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