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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gedacht«, gestand Colleen. »Bin ich froh, daß es dir ebenso ergangen ist! Es war mir schon richtig peinlich, daß ich so hysterisch bin.«
    »Ich hoffe, daß Jack und Chet gestern abend recht hatten«, sagte Terese. »Sie schienen sich ja ziemlich sicher zu sein, daß keine größere Gefahr besteht.«
    »Hast du Angst, dich anzustecken, wenn du in ihrer Nähe bist?« fragte Colleen.
    »Der Gedanke ist mir tatsächlich durch den Kopf gegangen«, gestand Terese. »Aber die beiden würden sich doch bestimmt anders verhalten, wenn auch nur die leiseste Gefahr bestünde, daß sie sich angesteckt haben.«
    »Sollen wir es dabei belassen, daß wir heute abend mit ihnen essen gehen?«
    »Auf jeden Fall. Ich habe den leisen Verdacht, daß dieser Jack Stapleton sich als eine ungeahnte Quelle für neue Werbeideen erweisen könnte. Er mag über irgend etwas verbittert sein, aber er hat einen scharfen Verstand und eine eigene Meinung. Und mit Sicherheit versteht er etwas von seinem Metier.«
    »Ich für meinen Teil fühle mich eher zu Chet hingezogen. Er ist so lustig und offen. Probleme habe ich selbst genug; deshalb stehe ich überhaupt nicht auf diese gequälten und grüblerischen Typen.«
    »Ich habe nicht behauptet, daß ich diesen Jack Stapleton attraktiv finde«, entgegnete Terese. »Ich interessiere mich aus ganz anderen Gründen für ihn.«
    »Und wie findest du unsere Idee, Hippokrates selbst in einem unserer Spots auftreten zu lassen?«
    »Ganz hervorragend. Daraus können wir bestimmt etwas machen. Trommel dein Team zusammen, und dann ziehen wir die Sache durch! Ich gehe schnell mal nach oben und rede mit Helen Robinson.«
    »Warum denn das?« fragte Colleen. »Ich dachte, sie ist unsere Feindin?«
    »Ich nehme mir Taylors Ermahnung eben zu Herzen«, erwiderte Terese fröhlich. »Wir Kreativen sollen doch mit den Leuten von der Kundenbetreuung zusammenarbeiten.«
    »Daß ich nicht lache! Das klappt doch nie!«
    »Ich will wirklich mit ihr reden«, entgegnete Terese. »Ich will, daß sie etwas für mich erledigt. Helen soll klären, ob die National Health im Hinblick auf Krankheiten, mit denen die Patienten sich im Krankenhaus infizieren, eine reine Weste hat. Wenn nicht, könnte unsere ganze Kampagne nämlich leicht nach hinten losgehen.«
    »Meinst du nicht, wir wüßten längst davon, wenn sie derartige Probleme hätten?« fragte Colleen. »Schließlich zählt die National Health doch schon seit Jahren zu unserem Kundenstamm.«
    »Da habe ich so meine Zweifel«, erwiderte Terese. »Diese Medizingiganten veröffentlichen sehr ungern Fakten, die den Wert ihrer Aktien negativ beeinflussen könnten.« Terese klopfte Colleen auf die Schulter und riet ihr, das Creative Team kräftig anzuspornen. Dann eilte sie zur Treppe. Als sie die Etage erreichte, auf der die Verwaltungsangestellten arbeiteten, war sie ziemlich außer Atem, weil sie immer zwei Stufen auf einmal genommen hatte. Sie steuerte direkt auf das mit dicken Teppichen ausgelegte Reich der leitenden Kundenbetreuer zu. Im Gegensatz zu den Befürchtungen, von denen sie noch gestern gequält worden war, hätte ihre Stimmung heute nicht besser sein können. Ihr Gefühl sagte ihr, daß die National-Health-Kampagne ein großer Erfolg werden würde und daß sie schon sehr bald ihren verdienten Triumph würde feiern können…
     
    Als Terese ihren Überraschungsbesuch beendet und die Tür hinter sich zugezogen hatte, ging Helen zurück an ihren Schreibtisch und rief ihre wichtigste Kontaktperson bei der National Health Care an. Die Frau war nicht sofort zu sprechen, doch das hatte Helen auch gar nicht erwartet. Sie hinterließ ihren Namen und ihre Telefonnummer und bat darum, möglichst bald zurückgerufen zu werden. Dann nahm sie eine Bürste aus ihrer Schreibtischschublade und stellte sich vor einen kleinen Spiegel, der in die Tür ihres Büroschranks eingelassen war. Als sie mit ihrem Äußeren zufrieden war, ging sie hinüber zu ihrem Vorgesetzten Robert Barker. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?« rief sie ihm von der Tür aus zu.
    »Für Sie habe ich den ganzen Tag Zeit«, erwiderte Robert und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Helen trat ein und schloß die Tür. In der Sekunde, in der sie ihm den Rücken kehrte, drehte Robert das Foto von seiner Frau um, das auf seinem Schreibtisch stand. Ihr strenger Blick bereitete ihm jedesmal ein schlechtes Gewissen, wenn Helen in seinem Büro war.
    »Ich hatte gerade Besuch«, erklärte Helen, während sie den Raum

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