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Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Titel: Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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für ein Mann sein? Ich bin zwanzig Jahre zur See gefahren und habe alles Geld in meine Familie gesteckt. Jetzt werde ich schuldig geschieden. Ich stehe mit nichts da. Wie könnte ich dir das Leben bieten, das du verdient hast?«
    »Hartwin. Ich will kein Leben geboten kriegen. Da bin ich anders als deine Frau. Ich will mit dir leben, nicht von deinen Einkünften leben! Das ist ein Unterschied!«
    Hartwin sah mich lange nachdenklich an.
    »Burkharda“, sagte er schließlich. »Ich empfinde wahnsinnig viel für dich. Du hast mich wieder zum Leben erweckt. Ich möchte dich nicht mehr missen. Ich brauche dich! Wenn das alles vorbei ist und ich mir ein Bild von unserer Zukunft gemacht habe, klopfe ich an.«
    Ich lächelte. »Die Tür ist offen, du mußt nicht anklopfen.«
    »Doch«, sagte Hartwin, und zum erstenmal an diesem Abend lächelte er auch. »Da bin ich altmodisch. Ich möchte anklopfen. Ich bin der Mann.«
    Hättwich, die lange Totgeglaubte, wackelte zustimmend mit dem Kopf. So gehört sich das, Kinderchen. Eins nach dem anderen.
    In Muroa, im Sultanat Brunei, konnte man sich an Land nicht frei bewegen.
    »Wir müssen einen Ausflug mit den Passagieren im Bus mitmachen, das stinkt mir ja vielleicht!« maulte Jasmin, als sie davon erfuhr.
    »Liebling, was möchtest du?! Möchtest du an Bord bleiben und dich sonnen, dann können wir das gerne tun. Möchtest du dir das Sultanat ansehen, dann buchen wir den Ausflug.« Wie immer war Kurt Schatz von unglaublicher Besonnenheit und Friedfertigkeit. Ich hoffte, Jasmin würde sich für den Ausflug entscheiden, denn ICH hätte Lust auf den Sultan.
    »Aber nur, wenn ich im Sultanat auch ein paar Abendkleider kaufen kann.«
    »Sicher, Liebling. Zu nichts anderem sind wir hier.«
    »Also gut, Kurt, dann buche den Ausflug. Aber ich möchte in der dritten Reihe sitzen! Am Fenster!«
    »Selbstverständlich, Liebling.«
    Kurt Schatz trollte sich, um den Ausflug zu buchen.
    »Du hast aber auch einen tollen Mann«, sagte ich zu Jasmin, die mit einem Schmöker auf einem Liegestuhl lag.
    »Burkharda, du mußt dir die Männer erziehen«, sagte Jasmin im Brustton der Überzeugung. »Er weiß, was er an mir hat!«
    »Aber du hast auch was an ihm«, wandte ich ein.
    »Ich habe Lust auf römisches Dampfbad«, sagte Jasmin. »Kommst du mit?«
    »Ach nein. Man wird hier schon genug beobachtet. Auf Spanner habe ich keinen Bock.«
    Jasmin ahnte ja nichts von meinen schrecklichen Erfahrungen gerade im Fitneßbereich.
    »Da ist nie, nie, nie jemand drin. In der Sauna, da sind sie alle, aber ins römische Dampfbad geht niemand. Außerdem servieren sie einem dort Sekt mit Eiswürfeln!«
    »Das hört sich gut an.«
    Also trollten wir zwei blonden Maiden uns nackert in das römische Dampfbad. Kaum hatten wir unsere schlanken Glieder dort ausgestreckt, kam auch schon ein lüsterner Opa herein.
    Verdammt. Jetzt konnten wir uns nicht mehr ungestört unterhalten.
    »Heiß ist es hier«, versuchte der Opa eine Konversation.
    »Tja, das haben Dampfbäder nun mal so an sich«, gab Jasmin zickig zurück.
    Ich kicherte.
    Der Opa hatte ein Schamhaar an der Backe. Wahrscheinlich hatte er sich mit seinem Handtuch, das er vorher um die Hüften geschlungen hatte, den Schweiß aus dem Gesicht gewischt. Es war wie bei Loriot. Da hockten wir zu dritt auf der kochend heißen Bank, er wollte ganz offensichtlich mal frisches Fleisch sehen, und wir sahen beide, daß er ein Schamhaar an der Backe hatte.
    Aber sagt man: »Sie haben ein Schamhaar an der Backe?«
    Nein. Das sagt man natürlich nicht.
    So schwiegen wir vor uns hin.
    »Gehören Sie zur Crew?« fragte der Opa plötzlich.
    »Ja, in gewisser Hinsicht«, sagte ich.
    »Kennen Sie uns denn nicht?« fragte Jasmin entrüstet.
    »Nein. Die Damen müssen schon entschuldigen, aber meine Frau und ich, wir sind gestern in Hongkong erst zugestiegen. Direkt aus L.A.«
    »Oh. Wie kommt denn das?«
    »Ach wissen Sie, wir haben hier einen lieben alten Freund an Bord, der braucht zur Zeit unsere Hilfe«, sagte der Opa. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor. Ich starrte ihn an, soweit die Nebelschwaden das zuließen. Aber ich konnte sein Gesicht nirgendwo zuordnen.
    »Wir haben uns ziemlich spontan entschlossen, meine Frau und ich ...«
    Ich schlang mir das nasse Handtuch um den Körper. Das war doch nicht ...?
    »Na, denn noch ‘n schönen Abend«, sagte der Opa und verließ das Dampfbad. Durch die Glastür sah ich noch, wie die Sportdeck-Stewardeß ihm einen Pappbecher

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