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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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In manchen standen oder tanzten Gäste, andere waren gähnend leer.
    Balinesen standen auf dem Bürgersteig oder hatten es sich auf Stühlen am Straßenrand gemütlich gemacht. Rauscher hörte öfters ein zischendes „Misssterrrr, Transssport?“ Er lief einfach weiter, damit er den Zwirbelbart nicht aus den Augen verlor. Langsam kam er ins Schwitzen. Sein Magen meldete sich auch, er drückte und tat weh.
    Nach zwei- oder dreihundert Metern bog der Zwirbelbart in eine Kneipe ab und setzte sich an die Bar. Dort spielte eine balinesische Live-Band Coversongs von guten, alten Rock`n Roll-Stücken. Hauptsächlich Australier schwoften um die Wette. Ohne sich umzublicken, saß Zwirbelbart am Tresen, bestellte ein Bier, lauschte den Rocksongs und trank. Rauscher beobachtete ihn von der gegenüberliegenden Straßenseite. Immer mehr Menschen bevölkerten die Straße, liefen an ihm vorbei und traten ihm auf die Füße. Selbst hier in dieser Hektik streunten die räudigen Hunde Balis umher, mit leerem Magen, bettelnd und immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Manche von ihnen ließen sich nur mit einem gezielten Tritt in die Seite verjagen.
    Leicht geduckt setzte sich Rauscher auf einen Randstein, manchmal hob er den Kopf, um zu schauen, ob Zwirbelbart noch am Tresen saß.
    Ein junger Balinese mit Bauchladen stellte sich dicht vor ihn und sprach ihn an:
    „Need watches?“
    „No, thanks“
    „Need glasses?“
    „No, thanks, thanks a lot.“
    „Good price.“
    „No, no, thanks.“
    Der Balinese hielt ihm vier, fünf Uhren und Sonnenbrillen direkt vor die Augen, lehnte sich zu ihm hinüber und schaute ihn fragend an.
    „Give you very good price, Mister.“
    Der süß-faulige Mundgeruch des Balinesen kroch Rauscher in die Nase.
    „No, no, no, no. Thank you. I have already a watch and sunglasses.“
    „My friend, make you a very good price, only for you.“
    Rauscher schüttelte den Kopf, er konnte diesen penetranten Händler nicht mehr ertragen und schrie:
    „Lass mir endlich die Ruhe, du Idiot.“
    Mehrere Köpfe drehten sich zu ihm um. Sofort war es ihm peinlich.
    „Sorry, sorry, but I don`t want to buy anything.“ Der Balinese verzog sich langsam und widerwillig.
    Rauscher schaute wieder zu dem Zwirbelbart, der gerade mit der Bedienung ein paar Worte wechselte. Er schien bekannt zu sein in dem Laden.
    Rauscher wischte sich den Schweiß von Stirn und Schläfen. Sein Magen grummelte immer mehr. Er harrte aus und beobachtete weiter die Szenerie. Eine halbe Stunde. Fast eine Stunde. Dann stand der Zwirbelbart auf und ging hinaus. Rauscher lief langsam in die andere Richtung, blickte sich aber hin und wieder um und hatte ihn im Visier. Der Zwirbelbart wechselte die Straßenseite, Rauscher ebenfalls und auch wieder die Richtung. Eine schmale, dunkle Gasse führte zur „Apache“ Reggae-Bar. Rauscher wartete einen Moment und folgte ihm dann in einigem Abstand. Ein alter, weiser Indianer prangte als Logo der Bar auf einem Schild, strahlte Ruhe und Erhabenheit aus, ganz anders als es in dieser Gegend zuging.
    Der Zwirbelbart betrat die Bar, Rauscher hinter ihm her. Drinnen war nicht sonderlich viel los. Eine Live-Band spielte den Redemption-Song von Bob Marley. Ein paar Einheimische tanzten, ein paar standen um die Tanzfläche herum und sahen zu. Rauscher blieb hinter einer Säule stehen.
    Es waren kaum Touristen in dem Club. Einer, mit lichten Haaren und etwas untersetzt, sprang wild auf der Tanzfläche herum, offensichtlich hatte er schon einiges intus. Die Balinesen bildeten einen Kreis und ließen jeweils einen Tänzer in die Mitte. Reihum kam jeder dran.
    Der Zwirbelbart hatte sich ein Bier besorgt und auf einem Barhocker Platz genommen. Er musterte das Geschehen, schien aber nicht viel Freude daran zu haben. In zwei Zügen leerte er die Flasche und ging Richtung Ausgang.
    Rauscher trottete ihm nach, vorsichtig und immer darauf bedacht, nicht bemerkt zu werden. Draußen bebte das Leben. Der Beat schallte aus allen Richtungen. Die Hitze war in diesen engen Gassen noch deutlicher zu spüren. Rauschers Magen schlug Kapriolen. Er überlegte, ob das Essen ihm nicht bekommen war. In den vergangenen Tagen hatte er im Hotel von mehreren Touristen mit akuten Magenproblemen und Durchfall gehört. Das sei völlig normal, meinte der Roomboy des Hotels, Bali-Fieber oder Bali-Durchfall. Das kann jeden erwischen. Dauert meistens ein, zwei Tage. Bei manchen Leuten ist es schlimmer, die müssen dann fünf Tage oder länger im Bett

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