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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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mit Mummy seit vielen, vielen Jahren befreundet und hat ihr immer beigestanden, wenn sie in Schwierigkeiten war … Wie damals, als sie versuchte, sich von Hughie scheiden zu lassen – und natürlich, als Daddy starb.«
Warum nur sprachen alle immer wieder von Mike? Als wären sie von ihm besessen und hätten das Gefühl, er müsse in alles einbezogen werden. Elf Jahre tot. Nein, nur fort, aber nicht tot. Nicht für mich. Manchmal, dachte Meredith, manchmal wünschte ich, er wäre es. Ich wünschte, ich könnte ihn vergessen. Ich wünschte mir, er würde endgültig verschwinden und mir nicht ständig über die Schulter schauen, wie jetzt gerade.
»Also bin ich zu Phil gegangen«, sagte Mikes Tochter. »Ich habe den Weg durch den Garten genommen, wie du gesagt hast. Phil war in seinem Atelier.«
»Was hat er gesagt?«
»Er sagte – er sagte, er wisse zwar, daß ich meine Mutter besuche, habe aber nicht erwartet, mich zu sehen. Er fragte, ob ich Kaffee wolle.«
»Wie war er? Ich meine, war er vergnügt? Hat er gearbeitet? Oder krank ausgesehen?«
»Er hat gesagt, er fühle sich nicht wohl. Gearbeitet hat er, aber es hat nicht recht geklappt, weil ihm so mies war. Er war auch schlecht gelaunt … Sagte, daß er sowieso gerade eine Pause einlegen und Kaffee machen wollte.«
»Und bist du mit ihm ins Cottage gegangen?«
»Ja …« Sara schüttelte das offene Haar zurück, und ihre Stimme gewann an Sicherheit. »Wir gingen in die Küche, und Phil machte Kaffee – aber nur für sich, ich wollte keinen. Er trank jede Menge Kaffee. Gab drei Löffel Zucker in jede Tasse. Das kapier ich nicht, wie man so was …«
»Ja. Was hat er sonst noch getan?«
»Nichts.«
»Komm schon! Er hat dir nicht zufällig vorgeschlagen, gemeinsam mit ihm einen Joint zu rauchen? Er hatte Cannabis im Cottage, nicht wahr? Die Polizei hat es gefunden.«
Sara schluckte. »Ja, er hat es vorgeschlagen, aber ich habe abgelehnt. Früher, da habe ich – habe ich … Doch das ist lange her. Jetzt tu ich’s nicht mehr, seit einer Ewigkeit schon nicht mehr. Wollte nicht wieder damit anfangen.«
»Gut. Und was dann?«
»Er ist über den alten Mann nebenan hergezogen. Sonst nichts. Ich bin gegangen, und er ist im Cottage geblieben.« Sie wandte Meredith die großen, strahlend blauen Augen zu. »Ich bin kein weiteres Mal hingegangen, und ich habe ihn nicht wiedergesehen, ehrlich, Merry. Es gibt nichts dabei, womit ich Alan Markby helfen könnte, und ich habe keine Lust, darüber zu reden. Es würde nichts ändern. Die gerichtliche Untersuchung ist vorbei.« Sie beugte sich vor und packte Meredith am Arm. »Sag es ihm nicht, Merry. Sonst kommt er wieder und stellt mir Fragen und wird wissen wollen, warum ich es ihm nicht erzählt habe. Ich will nicht wieder von ihm ausgefragt werden. Erspar mir das, bitte, Merry!«
»Schon gut, schon gut«, beschwichtigte Meredith sie.
»Danke.« Sara ließ sich gegen die Sitzlehne fallen. »Du bist in Ordnung, Merry.«
»Wohl eher zu nachgiebig.« Meredith zögerte. »Und jetzt zu deiner Mutter, Sara. Ich glaube nicht, daß sie an Peter Russell interessiert ist, und genausowenig glaube ich, daß er ein Auge auf sie geworfen hat. Also versuch nicht länger, eine kleine Romanze zwischen den beiden zu fördern, ja? Du könntest sonst ganz schön auf die Nase fallen. Und wegen der anderen Sache, die du erwähnt hattest – ich meine die Freundin, die bedroht wurde, wie du sagst …«
»Oh, das hat sich erledigt«, sagte Sara schnell. »Die Dinge haben sich geändert.«
»Ach ja? Seit wann?«
»Vor kurzem. Es ist alles wieder in Ordnung, Merry. Vergiß es einfach.«
Meredith sah sie verärgert an. »Es ist zum Ausder-Haut-Fahren, du kommst mit dieser Geschichte zu mir …« Sie hielt inne und fuhr, die Stimme dämpfend, fort: »Na schön, lassen wir das. Aber ich denke, du solltest Alan sagen, daß du Philip am Tag vor seinem Tod besucht hast. Es wird ihm helfen, den Ablauf von Lorrimers letztem Tag zu rekonstruieren.«
»Nein!« Sara funkelte sie zornig an.
»Warum nicht?«
»Er wird ins Pfarrhaus kommen, und Mummy wird es erfahren und sich Gedanken machen. Sie wird sich fragen, warum ich zu Phil gegangen bin – dabei hatte es überhaupt nichts zu bedeuten.« Sara trommelte mit den Fäusten auf ihre Knie und sagte dann mit kläglicher Stimme: »O Merry, warum nur geht alles schief?«
»Das ist das Leben«, sagte Meredith ungerührt. »Und du solltest allmählich anfangen, dich daran zu gewöhnen. Und wenn du schon einmal dabei

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