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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hast.«
    »Nur wenn ich hundertprozentig sicher bin. Was gilt die Wette, dass Brett Coleridge einer der Finanziers dieses Films ist?«
    Doherty schnaufte und schüttelte den Kopf. »Da halte ich nicht dagegen. Die Wette muss ich ja verlieren.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und sinnierte: »Ich würde zu gern wissen, ob unser lieber Mr Coleridge immer noch genug Geld hat, um sich eine Yacht in der Karibik leisten zu können, oder ob er …«
    Honey zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Oder ob er auf ein Ruderboot auf der Themse umsteigen musste?«
     
    Penelope Petrie klappte die Sonnenblende herunter und überprüfte in dem darauf angebrachten Spiegel ihr Make-up.
    Morris und sie waren auf dem Weg in ein außerordentlich angesagtes Restaurant.
    Mit ihren langen Fingern betupfte die Schauspielerin die Haut rings um ihre Augen und verspürte ungeheure Zufriedenheit. Der kosmetische Chirurg hatte hervorragende Arbeit geleistet. Sie sah wesentlich jünger aus als fünfundvierzig.
    »Nun«, meinte sie, während sie immer noch ihre glatte Haut und ihren rosigen Teint bewunderte. »Wenn du meine Meinung hören willst, dann können wir heilfroh sein, dass wir die los sind – und ich meine damit nicht etwa den gutaussehenden Polizisten, Boris Schätzchen.«
    »Das war mir klar.« Boris tätschelte ihr beruhigend den Arm, wenn man auch deutlich sehen konnte, dass ihn Steves Fragen ziemlich nervös gemacht hatten. »Ende gut, alles gut. Jetzt hast du die Rolle, die du verdient hast.«
    Penelope seufzte zufrieden und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Sie dankte ihrem Schicksal, dass sie irgendwann einmal ihren Widerwillen überwunden und eine Nacht mit Boris Morris in einem Hotelbett verbracht hatte. Gute Beziehungen zahlten sich eben aus. Und all das Gerede, man sollte »nicht in die Fußstapfen von Toten treten«, das war schlicht blanker Unsinn. Martyna war eine Zicke und dämliche Kuh gewesen. Sie hatte es nicht besser verdient.
    Penelope lächelte, als sie bemerkte, dass Morris das Steuer fester umklammerte. Die Leute verrieten sich doch immer durch ihre Körpersprache. Sie könnte sich ja auf seine Kosten ein wenig amüsieren, überlegte sie und hätte beinahe schallend losgelacht. Andere Leute aufziehen, das konnte Penelope Petrie, geborene Betty May Cartwright, wirklich hervorragend.
    »Schätzchen, erinnerst du dich, dass die liebe Martyna gesagt hat, diese Rolle bekäme ich nur über ihre Leiche? Sag mal, du hast sie doch nicht etwa beim Wort genommen? Du hast nicht etwa für mich diese Untat begangen, oder?«
    Der Wagen kam ins Schlingern.
    »Was? Natürlich nicht. Nein … wie kannst du das bloß glauben …?«
    Feine Schweißperlen waren ihm auf die Stirn getreten.
    Penelope warf den Kopf in den Nacken und lachte lauthals. »Nein! Natürlich würdest du so was nicht machen! Doch nicht Morris die Maus, nicht Boris der …«
    »Wag es bloß nicht!«
    Penelope war überrascht, dass er sie tatsächlich anbrüllte, und ihre rosa geschminkten Lippen blieben ein wenig offen stehen. So reagierte keine Maus. Sie merkte, dass sein Tonfall sie erregte.
    Sie begann seinen Arm zu streicheln. »Ach, komm schon, Schatz, das war doch nur ein Scherz.«
    Boris Morris hatte ein langes Gesicht mit hohlen Wangen. Seine Knubbelnase dagegen schien eine Art Protest gegen diese Magerkeit zu sein. Unter dem einen Auge zuckte einMuskel, während er die Kiefer zusammenpresste und die Wangen einsog.
    »Das ist überhaupt nicht komisch. Gar nichts hier ist komisch«, zischte er.

Kapitel 17
    Zimmer vier musste mal wieder gestrichen werden. Die großen, bodentiefen Fenster hatte man damals, zur Zeit König Georgs, so entworfen, dass sie viel Licht hineinließen. Allerdings konnte man so auch hervorragend sehen, dass ein wenig frische Farbe nicht schaden könnte.
    Rodney »Clint« Eastwood hatte ihr versprochen, sich darum zu kümmern, aber die Vorsehung – in Gestalt einer attraktiven Zwanzigjährigen mit vielen Ohrringen und einem Bauchnabelpiercing – hatte dies verhindert. Honey hatte vergeblich versucht, einen Ersatz zu finden. Jeder Maler im Umkreis von vielen Kilometern war im Augenblick damit beschäftigt, noch während der niedrigen Winterbelegung die Hotels von Bath für den Sommer herzurichten.
    Also musste sich Honey selbst auf den Weg ins Zimmer vier machen. Sie schleppte eine Leiter, einen Eimer mintgrüne Wandfarbe und eine Dose schneeweißen Lack für die Türen und Fußleisten. Zuerst wollte sie die Decke

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