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Mord Nach Maß

Mord Nach Maß

Titel: Mord Nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gewisses Ausmaß an Unruhe zugestehen, meine Liebe. Das ist unter diesen Umständen nur natürlich, meinst du nicht?«
    »Es ist meine Angelegenheit, wen ich wo und wann heirate.«
    »Davon magst du überzeugt sein, aber du wirst finden, dass es kaum eine Familie gibt, in der die Frauen dir darin beipflichten.«
    »Also wirklich, ich habe jedermann nur eine Menge Ärger erspart.«
    »So kann man es ausdrücken.«
    »Aber es stimmt doch, oder?«
    »Allerdings hast du – oder etwa nicht? – dich dabei einiger Täuschungsmanöver bedient, unterstützt von einer Person, die es besser gelassen hätte.«
    Ellie errötete.
    »Du meinst Greta? Sie hat nur das getan, worum ich sie bat. Sind jetzt alle böse mit ihr?«
    »Gewiss. Sie und du, ihr beide konntet doch nichts anderes erwarten, nicht wahr? Bitte bedenke, dass sie eine Vertrauensstellung innehatte.«
    »Ich bin volljährig. Ich kann tun, was ich will.«
    »Ich spreche von der Zeit, die vor deiner Volljährigkeit liegt. Damals begannen die Irreführungen, nicht wahr?«
    »Sie dürfen nicht Ellie die Schuld geben, Sir«, sagte ich. »Zunächst einmal war ich nicht im Bilde, und da all ihre Verwandten im Ausland lebten, konnte ich mich nicht so schnell mit ihnen in Verbindung setzen.«
    »Ich bin mir völlig darüber klar«, fuhr Lippincott fort, »dass Greta bestimmte Briefe zur Post brachte und Mrs van Stuyvesant und auch mir gewisse Auskünfte gab, genau wie Ellie es von ihr verlangt hatte; dabei hat sie, wenn ich so sagen darf, sich sehr geschickt angestellt. Kennen Sie Greta Andersen, Michael? Ich darf Sie doch Michael nennen, da Sie ja Ellies Gatte sind.«
    »Natürlich«, sagte ich, »nennen Sie mich Mike. Nein, Miss Andersen kenne ich noch…«
    »In der Tat? Das nimmt mich wunder.« Er bedachte mich mit einem langen nachdenklichen Blick. »Ich hätte gedacht, dass sie bei Ihrer Heirat zugegen war.«
    »Nein, Greta war nicht dabei«, sagte Ellie. Sie warf mir einen tadelnden Blick zu, und mir wurde unbehaglich.
    Lippincott musterte mich immer noch nachdenklich. Er machte mich nervös. Schließlich schien er etwas sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders.
    »Ich fürchte«, meinte er dann nach einer Weile, »dass ihr beide euch auf ein gewisses Ausmaß an Vorwürfen und Kritik vonseiten der Familie gefasst machen müsst.«
    »Ich nehme an, sie werden wie die Furien über mich herfallen«, sagte Ellie.
    »Sehr wahrscheinlich«, meinte Mr Lippincott. »Ich habe aber versucht, die Wogen zu glätten.«
    »Du stehst auf unserer Seite, Onkel Andrew?«, fragte Ellie und lächelte ihn an.
    »Du kannst von einem besonnenen Anwalt kaum erwarten, dass er so weit geht. Doch ich habe gelernt, dass es von Lebensklugheit zeugt, ein fait accompli zu akzeptieren. Ihr beide habt euch ineinander verliebt, habt geheiratet und habt – so habe ich dich verstanden, Ellie – im Süden Englands ein Grundstück gekauft und bereits begonnen, darauf ein Haus zu bauen. Folglich beabsichtigt ihr, auf dem Lande zu leben?«
    »Wir wollen uns dort niederlassen, ja. Haben Sie etwas dagegen?«, fragte ich mit einer Spur von Gereiztheit in der Stimme. »Ellie ist meine Frau und daher jetzt Britin. Warum sollte sie also nicht in England leben?«
    »Ich wüsste keinen Grund dagegen. Im Gegenteil, ich wüsste nicht, weshalb Fenella nicht in jedem Land leben sollte, das sie sich wählt, oder Grundbesitz in mehr als einem Land haben sollte. Auch das Haus in Nassau gehört dir, Ellie, vergiss das nicht.«
    »Ich dachte eigentlich, es gehört Cora. Sie jedenfalls hat sich immer so benommen.«
    »Als tatsächliche Grundeigentümerin bist du eingetragen. Auch das Haus auf Long Island steht dir zur Verfügung, wann immer du möchtest. Und du besitzt große Ländereien im Westen, auf denen Öl entdeckt wurde.« Er sagte es freundlich und liebenswürdig, aber ich hatte das Gefühl, dass er seine Worte seltsamerweise an mich richtete. War das seine Methode, einen Keil zwischen Ellie und mich zu treiben? Ich war mir da nicht ganz sicher.
    Es schien nicht sonderlich logisch, einem Mann einzuhämmern, dass seine Frau märchenhaft reich war und überall in der Welt Besitzungen hatte. Wenn mir irgendetwas eingeleuchtet hätte dann der Versuch, Ellies Vermögensverhältnisse zu bagatellisieren. War ich der Mitgiftjäger, für den er mich offensichtlich hielt, so goss er damit ja nur Wasser auf meine Mühle. Aber mir war völlig klar, dass Lippincott eine vielschichtige Persönlichkeit war und keineswegs

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