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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterbrach er sie hastig. »Das hatte ich dir ja vorgeschlagen.«
    »Aber nicht mit dir, Phil!«
    Die Antwort hatte ihn geschockt. Er spürte den Stich tief in seinem Magen. Dann rang er nach Worten und kam sich vor wie ein kleines Kind, das bettelt. »Wirklich nicht? War mein Vorschlag denn so schlecht?«
    »Ich bitte dich, Phil. Was hast du dir überhaupt davon versprochen? Warum hast du mir gesagt, daß wir beide die Stadt und das Land verlassen sollen?«
    Butcher war verwundert. »Das müßte dir doch längst klar sein. Weil ich dich liebe.«
    »Ach ja.«
    »Es ist mein Ernst.«
    Das Gesicht der blonden Stripperin zeigte ein amüsiertes Lächeln.
    »Liebe, hast du gesagt. Ein schönes Wort für den, der es akzeptieren kann. Aber zu einer Liebe gehören in der Regel zwei. Du magst mich vielleicht lieben, aber umgekehrt ist das nicht der Fall, denn du bedeutest mir gar nichts.«
    Auch diese Antwort hatte wieder gesessen. Butcher fragte sich, wie viele Tiefschläge er noch einstecken mußte. Obwohl die Antworten deutlich genug gewesen waren, wollt er sie so nicht akzeptieren und versuchte es erneut. »Himmel, wir waren doch einige Zeit zusammen, fast zwei Jahre, und da muß sich doch etwas zwischen uns aufgebaut haben, denke ich.«
    »Du denkst falsch«, erklärte sie ihm kalt. »Wir sind in dem Sinne, wie du es meinst, nie ein Paar gewesen. Wir waren zwar liiert, das gebe ich zu, aber nur geschäftlich. Du hast deine Prozente von den Besitzern der miesen Lokale für mich kassiert. Du bist es gewesen, der von mir gelebt hat, zusammen mit deinem Partner Amalfi. Ich weiß nicht, wieviel ihr bekommen habt, und es ist mir jetzt auch egal, aber von Liebe kann man da wirklich nicht sprechen.«
    »Das ist schade.«
    Sie hob die Schultern. Es war eine verächtliche Geste.
    »Dabei habe ich es nur gut gemeint.«
    »Finde dich damit ab, daß bei mir nichts mehr läuft. Wir arbeiten nicht mehr zusammen. Ich bin entschlossen, einen anderen Weg zu gehen.«
    Phil nickte mit traurigem Gesicht, als hätte er die Aussage akzeptiert.
    »Darf ich trotzdem fragen, für welchen Weg du dich entschieden hast? Möglicherweise kann ich dir einen Rat geben.«
    Sie blieb eiskalt. »Nein, das darfst du nicht. Im übrigen bin ich auf deine Ratschläge auch nicht angewiesen, mein Lieber.«
    Butcher gab nicht auf. »Hängt es mit dieser Frau zusammen, die dich auf der Bühne umarmt hat?«
    »Möglich«, gab Melanie zu. »Wer ist es denn?«
    »Ich hatte dir den Namen gesagt. Sie heißt Morgana, und sie ist faszinierend. Mir kam es so vor, als hätten wir uns gesucht und gefunden. Bei ihr fühle ich mich gut aufgehoben, im Gegensatz zu dir, wo du und Don mich doch nur ausgenutzt habt. Ihr habt eben nur die geschäftliche Seite gesehen und die menschliche dabei vergessen. Wir Stripperinnen sind keine Puppen, die sich hin- und herschieben lassen, auch wenn unser Beruf nicht eben sehr angesehen ist. Wir sind normale Menschen mit Gefühlen, und es widert uns an, von den gierigen Blicken der Kerle verfolgt zu werden.« Sie ballte die Hand zur Faust. »Das ist vorbei für mich. Ich habe dich aus Höflichkeit noch einmal reingelassen, jetzt aber bitte ich dich sehr freundlich, meine Wohnung zu verlassen. Du hast hier nichts mehr zu suchen.«
    »So einfach mache ich es dir nicht.«
    »Ach ja.«
    Butcher unternahm einen letzten, schon verzweifelten Versuch, und er streckte Melanie beide Arme mit den ausgebreiteten Händen entgegen, als wollte er um ihre Berührung betteln. »Ich meine es doch nur gut, verdammt noch mal. Du bedeutest mir viel. Ich will mit dir zusammenbleiben, wir können gemeinsam ein neues Geschäft aufbauen. Ideen habe ich genug. Uns würde es wirklich gutgehen.«
    Der Mund der Blonde verzog sich. »Du widerst mich an, Phil. Du bist der perfekte Schwächling, wie du hier sitzt. Du müßtest dich mal im Spiegel sehen, dann würdest du wahrscheinlich vor dir ausspucken. So und nicht anders kommst du mir vor.«
    Butcher stieg das Blut in den Kopf. Er hatte bereits die ganze Zeit über die abweisende Kälte der Stripperin gespürt und hatte versucht, sie zu ignorieren, doch mit ihren letzten, beleidigenden Worten hatte sie eine Grenze bei ihm überschritten.
    Er stand auf!
    »Ach«, sagte sie, »was darf ich denn jetzt erwarten?«
    »Das wirst du gleich sehen!« erwiderte er keuchend. »Wenn du mich nicht willst, dann will ich nicht, daß dich ein anderer in die Hände bekommt, wer immer das auch sein mag.«
    Melanie blieb gelassen. »Willst

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