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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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hast keine Chance, also gib auf! Dann bleibst du wenigstens am Leben.“
    Peter kroch weiter in die Dunkelheit hinein.

28. IM TUNNEL
     
    Die Kufen des Helikopters setzten punktgenau auf dem großen umkreisten H auf, einem der beiden Landeplätze des Mount Maroon Laboratory. Der andere war mit dem kleineren Privatmodell von Raymond Myers belegt. John Bartlett öffnete die Tür und eilte in gebückter Haltung unter den noch nachdrehenden Rotorblättern hinweg. Man hatte ihn über Funk auf dem Laufenden gehalten. Nun wollte er als Erstes den Toten sehen. Die Erschießung war alles andere als glücklich. Wieder so eine Panne. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein. Mit einem Jeep waren sie zum südwestlichen Bereich der Anlage gefahren, wo die Schießerei stattgefunden hatte. Jedenfalls ging John Bartlett von einer Schießerei aus. Keiner seiner Männer hatte bisher zu erwähnen gewagt, dass der Eindringling sie ausschließlich mit Säuregläsern angegriffen hatte. Sie gingen den Korridor entlang, der zu dem Laborraum führte, in dem sich die Tragödie abgespielt hatte. Vor der Tür des Labors stand ein Wachposten. Als er Bartlett zusammen mit den anderen kommen sah, öffnete er die Tür und trat zur Seite. Auf einem Tisch in der Ecke des Zimmers lag lang ausgestreckt der leblose Körper von Luther Bannister.
    - „Er hatte keine Papiere bei sich. Aber das Flugzeug gehört einem Harold Kronstein. Der könnte das sein. Es gab aber noch mindestens einen anderen, der ist durch diesen Lüftungsschacht geflüchtet“, sagte einer der Sicherheitsmänner, während er auf den schräg an der Wand hängenden Abdeckrost deutete.
    Bartlett erkannte den Toten, was ihm ganz und gar nicht gefiel. Der Mann, den sie zusammen mit Peter Saunders noch vor wenigen Stunden in Raleigh verfolgt hatten, war mit einem geklauten Flugzeug zum Mount Maroon geflogen. Das roch aber ganz streng nach Ärger. Bartlett sah sich um, keiner der anderen schien zu ahnen, dass es sich um Bannister handelte. Schließlich war er der Einzige, der ihn aus der Nähe gesehen hatte. Für den Augenblick war es sicher besser, diese Information für sich zu behalten. Es würde reichen, damit herauszurücken, wenn sie den anderen gefasst hatten. Und dieser andere konnte demnach nur Peter Saunders sein. Es wurde höchste Zeit, dem Spuk ein Ende zu setzten.
    - „Ich brauche die Pläne des Lüftungssystems. Wir treffen uns in zehn Minuten in meinem Büro.“
    Der Schacht konnte nicht endlos sein, er würde irgendwo an die Oberfläche führen, in die Freiheit. Peter hatte auf seiner Odyssee durch das Belüftungsnetz schon mehrere Kreuzungspunkte passiert. Einige Abzweige führten senkrecht nach oben, nur hatte er, da es keine Steigbügel gab, keine Möglichkeit, ihrem Verlauf zu folgen. Wäre durch sie nicht ein fahles Licht eingefallen, hätte er sie wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Jetzt lag er erschöpft auf dem Rücken, seine Ellenbogen und Knie schmerzten. Auf allen Vieren war er durch den eng bemessenen Tunnel gekrabbelt, nicht wie ein Hund, eher wie ein Krokodil, flach und behäbig. Dabei, dachte er, waren Krokodile zuweilen doch recht flink. In einer Tierdokumentation wurde sogar einmal behauptet, sie seien regelrechte Sprinter, beispielsweise wenn sie von der Sorge getrieben in großer Hitze auszutrocknen, den rettenden Tümpel zu erreichen versuchten. Aber sie hatten eben keine Kondition. Das war das große Manko der meisten Reptilien. Auch Peter fühlte sich ausgezehrt, obwohl er schon so manchen Halbmarathon in einer akzeptablen Zeit absolviert hatte und danach nie wirklich müde war. Es waren die Enge und die mangelnde Frischluft, die ihm schwer zusetzten. Dabei befand er sich doch in einem Belüftungssystem. Peter keuchte, mit seiner rechten Hand berührte er die obere Seite des Kanals. Sie war glatt und kühl, aber nicht kalt. Es herrschte vollständige Dunkelheit. Was hätte er dafür gegeben, jetzt noch die Taschenlampe zu haben, doch die war in der Hektik auf dem Tisch im Labor liegen geblieben. Seit einiger Zeit umgab ihn auch eine absolute Stille. Zuvor waren noch Stimmen zu hören gewesen, danach eine Art Rauschen, aber mit einem Mal war es ganz ruhig. Er befand sich in einem Sarg, der am oberen und unteren Ende offen war. Der stetige leichte Luftzug erinnerte ihn daran. Wenigstens war der Schacht an dieser Stelle waagerecht. Einige hundert Meter zuvor war er leicht abschüssig gewesen und das Blut schoss ihm in den Kopf, pulsierte. Er spürte,

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