Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
mich dafür interessieren, Scott, wenn Sie es mir morgen erklären würden«, schlug ich hoffnungsvoll vor. »Ich bin mir sicher, dass ich es schätzen lerne, wenn ich nur mehr darüber weiß.«
Das schien ihn aufzuheitern, auch wenn Tatiana und Vlad mich böse ansahen.
»Das würde mich freuen«, sagte er.
Das schien zu genügen, denn das Gespräch wendete sich anderen Themen zu. Dann stand Griff auf und entschuldigte sich. Ich wusste, dass ich mit ihm allein sprechen musste, bevor er noch mehr über mich enthüllte.
»Ich verschwinde mal kurz«, verkündete ich und verließ den Tisch. Ich erreichte Griff am Eingang zu den Toiletten und zog ihn zur Seite, damit uns die anderen nicht sahen.
»Könnten Sie Ihre Einblicke in meinen Charakter für den Rest des Abends bitte für sich behalten?«, sagte ich wütend.
»Sprechen Sie leise, Kate«, sagte er ruhig. »Entschuldigen Sie, ich hatte keine Ahnung, dass Sie schauspielern, von der Sache mit dem Adelstitel einmal abgesehen.«
»Vielleicht habe ich ja erzählt, ich würde reiten«, flüsterte ich scharf zurück.
»Was haben Sie überhaupt vor? Wenn Sie erwarten, dass ich mitspiele, dann sollte ich den Inhalt des Stücks kennen.«
»Das ist eine lange Geschichte«, sagte ich ausweichend.
»Ich habe Zeit«, sagte er grinsend.
»Wenn Sie es unbedingt wissen müssen, ich bin hier, um einen Ehemann zu finden«, sagte ich verärgert. Dann schwächte ich meine Antwort etwas ab, als ich seinen erstaunten Blick sah. »Es ist endlich an der Zeit, sesshaft zu werden und zu heiraten.«
Er reagierte zuerst nicht, wagte es aber dann zu lachen.
»Na ja, wenn Sie einen reichen Mann suchen, dann sind Sie hier richtig.«
Mein Magen zog sich zusammen. War ich so leicht zu durchschauen?
»Warum sagen Sie das?«, fragte ich, erstaunt, dass er richtig geraten hatte.
»Warum sollte eine alleinstehende Frau sonst nach St. Moritz zum Polo reisen, außer um einen reichen Kerl zu finden?«
»Bei Ihnen klingt es so billig und hässlich«, sagte ich unglücklich.
»Dann ist es wahr? Ich habe nur einen Witz gemacht!«
Das machte mich wütend.
»Ich auch!«, log ich.
»Das glaube ich nicht«, sagte er. »Aber Sie können es nicht ernst meinen.«
Ich stand da, unsicher, was ich antworten sollte. Er hielt mein Leben in seinen Händen. Ich konnte nicht das Risiko eingehen, dass er irgendwem die Wahrheit erzählte, dass ich eigentlich gar keine Lady war. Die Stille wurde peinlich, Sekunden fühlten sich wie Minuten an.
»Herrgott, Kate, Geld macht nicht glücklich«, sagte er schließlich. »Ich hätte Sie für klüger gehalten.«
»Ich weiß, was ich tue«, beharrte ich. »Ich habe meine Gründe.«
»Ich kenne Geldsorgen. Als meine Eltern gestorben sind, waren ihre Geschäfte nicht in Ordnung, und ich habe immer noch damit zu kämpfen.«
Ich biss mir auf die Lippe. Vielleicht verstand Griff mein Problem ja doch , selbst wenn ich ihm nicht alles erzählte.
»Es tut mir leid wegen Ihrer Eltern«, sagte ich sanft.
»Mein Vater ist vor fünf Jahren gestorben, meine Mutter vor acht«, sagte er. »Seitdem ist mein Leben nicht mehr dasselbe. Ich weiß nicht, was Sie in diese Situation gebracht hat, aber jeder Mensch versucht, sein Bestes zu geben.«
»Ganz genau!«, stimmte ich zu und hoffte, dass wir uns einig waren. »Bitte erzählen Sie nichts weiter.«
»Keine Sorge, ich will nichts mit Ihrer Scharade zu tun haben«, sagte er mit einem matten Lächeln. »Aber mein Schweigen hat einen Preis. Sie werden mir erlauben müssen, Sie einmal zum Abendessen einzuladen.«
»Sie sind der Meister der widersprüchlichen Signale«, sagte ich verzweifelt. »In der einen Minute sagen Sie gemeine Dinge zu mir, und in der nächsten retten Sie meinen Hintern und laden mich ein.«
»Ich könnte dasselbe über Sie sagen.« Er sah beleidigt aus.
»Ich bin leicht zu verstehen«, entgegnete ich. »Ich weiß, was ich will.«
»Da bin ich mir sicher. Obwohl ich bezweifle, dass Vlad Mihailow der richtige Mann ist.«
Ich war erstaunt.
»Sie kennen Vlad?«
»Nein, ich bin ihm noch nie begegnet, aber ich habe von ihm gehört. Er lebt in London.«
»Ja, ich weiß. Das hat er mir gesagt.«
»Er ist nicht der Richtige für Sie«, sagte er scharf. Ich war gleichzeitig verdutzt und beleidigt.
»Wer sind Sie, dass Sie festlegen, welcher Mann für mich der richtige ist?«, zischte ich.
»Das stimmt«, stimmte er mürrisch zu. »Aber sagen wir einfach, dass er ein dubioser Charakter ist und Sie am
Weitere Kostenlose Bücher