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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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haben.«
    »Sie irrt sich nicht«, sagte Karl. »Ich habe ihn auch gesehen. Ich bin mir sicher, wir können Aufnahmen der Überwachungskameras aus dem Club bekommen, die es bestätigen: Er war gestern Nachmittag dort, hat sich mit Leuten getroffen, die ihn kennen und denen nichts Ungewöhnliches aufgefallen ist.«
    »Und soweit wir es bisher beurteilen können, hat er vor weniger als sechs Stunden zwei Leute umgebracht«, fügte Paige hinzu.
    »Könnte es sein, dass der Todeszeitpunkt einfach falsch bestimmt worden ist?«, fragte ich. »Ich weiß, dass die erste Einschätzung unter bestimmten Umständen sehr weit daneben liegen kann.«
    Dr. Aberquero schnüffelte abfällig.
»CSI
oder
Law and Order?
«
    »
The State of New York vs. Edwin Cole,
2005. Später gefundenes Beweismaterial hat gezeigt, dass die Leiche des Opfers zeitweise auf irgendeine Weise gekühlt worden war. Weil das nicht gleich festgestellt worden war, wurde der Todeszeitpunkt falsch geschätzt. Der merkwürdige unidentifizierbare Kühlzustand war ein postmortales Einfrieren durch einen einfallsreichen Gelo-Halbdämon. Ich weiß, hier hätten wir das umgekehrte Problem, aber in der paranormalen Gesellschaft ist das Manipulieren von Körpertemperaturen ja nicht gerade unmöglich.«
    »Da haben Sie recht. Aber in diesem Fall weist alles darauf hin, dass dieser Mann seit mindestens vierundzwanzig Stunden tot ist; ich würde sogar sagen, es dürften eher sechsunddreißig sein.«
    Paige bedankte sich bei ihr. Wir waren im Begriff zu gehen, als ich sah, wie Karls Blick durch den Raum schweifte. Suchte er nach etwas? Was es auch war, seine Chancen, es zu bekommen, waren besser, wenn ich nicht in der Nähe war, und so ging ich mit Paige hinaus.
    Ein paar Minuten später tauchte Karl wieder auf, ein zusammengeballtes Stück dunkelblauen Stoff in einer Hand.
    »Guys Hemd?«, fragte ich.
    »Witterung.«
    Er bedeutete uns, wir sollten dem Sicherheitsmann in den Aufzug folgen.
    Auf dem Weg nach oben sagte Karl nur, er wolle noch einmal in das Lagerhaus zurückkehren – wobei er offenbar davon ausging, dass wir verstehen würden, er wollte nach Guys Geruch suchen.
    Der Sicherheitsmann nutzte die paar Minuten bis zum Haupteingang, um Paige zu versichern, wie glücklich er darüber sei, dass Lucas die Ermittlungen leitete. Dass er so viel Gutes über Lucas’ Tätigkeit gehört habe. Wie sehr er sich darauf freue, für ihn arbeiten zu können.
    Es hätte eine Loyalitätsbekundung sein können, aber als Paiges Fingernägel sich in den Schulterriemen ihrer Handtasche gruben, wurde mir klar, dass sie anderer Ansicht war. Zwei Brüder tot, der dritte unter Anklage – damit war nur noch ein Sohn als Erbe der Kabale übrig, und der junge Sicherheitsmann versuchte sich einzuschmeicheln, so bald er nur konnte.
    Im Aufzug berührte ich Karls Ellbogen, um anzudeuten, er sollte doch seinen Zauber spielen lassen, sich einschalten und Paige retten – ich war überrascht, dass er es nicht bereits getan hatte. Aber Karl tätschelte mir lediglich die Hand; er war in Gedanken meilenweit entfernt.
     
    Im Lagerhaus machte Karl sich daran, nach Guys Witterung zu suchen. Er fand nur alte Fährten.
    »Aber ich
weiß,
dass er gestern hier gewesen sein muss«, sagte ich. »Ich habe gehört, wie er Max gegenüber etwas davon gesagt hat, irgendwelche Gerätschaften zu holen, die sie hier aufbewahren. Ich nehme mal an, er hätte im Auto warten können, während …« Ich sah mich in dem Raum um, in dem wir Max und Tony gefunden hatten. Jetzt war er leer bis auf den Tisch und die Stühle. »Wo sind der Zettel und die Flasche? Als Beweismaterial sichergestellt wahrscheinlich, aber wenn du an den beiden riechen könntest, würdest du vielleicht wissen, wer sie hergebracht hat.«
    »So gut ist mein Geruchssinn nicht.«
    »Es hat ausgesehen wie Guys Handschrift, und die Wortwahl hat auch gestimmt.« Ich wusste, dass ich mich an einen Strohhalm klammerte. So unvorstellbar es auch sein mochte, Karls Befund bestätigte es nur: Guy war vor sechs Stunden nicht mehr am Leben gewesen, also war er auch nicht derjenige gewesen, der Max und Tony ermordet hatte.
    »Dr. Aberquero ist der Meinung, dass Guy seit vorgestern Nacht tot ist«, sagte Paige. »Aber du und Hope, ihr habt nach Mitternacht noch mit ihm geredet, was bedeutet, Karl muss ihm nahe genug gekommen sein, um ihn riechen zu können, richtig? War es wirklich Guy?«
    Karl hob das Hemd hoch. »Ob das der Mann ist, den ich vorletzte Nacht

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